Das können die neuen Google-Handys
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Pixel-10-Serie:Das können die neuen Google-Handys

Googles grosser Wurf
Pixel 10 Pro im Test: So klug war ein Handy noch nie

Das Pixel 10 Pro ist das neueste Handy von Google: Tensor-Chip aus eigener Hand, neue KI-Tricks, 100-fach-Zoom und Telefonanrufe via Satellit. Der Test zeigt: Das Gerät beeindruckt – doch nicht alles ist ausgereift.
Publiziert: 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 17:44 Uhr
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Das Pixel 10 Pro wirkt schlicht, doch im Innern steckt Googles stärkster Chip: der Tensor G5, gebaut für KI.
Foto: Tobias Bolzern

Darum gehts

  • Pixel 10 Pro: Ausgereiftes KI-Handy mit neuen Funktionen und verbesserter Kamera
  • Tensor G5 Chip ermöglicht On-Device-KI für verbesserte Leistung und Datenschutz
  • 100-facher KI-Zoom und Satellitenfunktion für Notrufe und Whatsapp-Anrufe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Mit Innovation hüpft Google mit der zehnten Pixel-Generation nach vorne: Das Pixel 10 Pro wirkt ausgereifter als frühere Modelle. Äusserlich kaum verändert, stecken im Inneren ein neuer Chip, neue KI-Funktionen, eine aufgemotzte Kamera und auch Satellitentelefonie. Nach einer Woche im Test zeigt sich: Google ist dem iPhone so nah wie noch nie.

Herzstück ist der neue Tensor G5, erstmals bei TSMC gefertigt und mit 3-Nanometer-Technik auf Effizienz getrimmt. Google gewinnt damit die volle Kontrolle über Hard- und Software. Ein Ansatz, den Apple seit Jahren erfolgreich verfolgt. Im Alltag läuft das Pixel mit dem G5 flüssiger, Apps öffnen schnell und ohne Verzögerung, Spiele laufen problemlos. Gegen Qualcomms oder Apples Spitzenchips kann der Tensor beim Tempo zwar nicht mithalten, muss er aber auch nicht. Seine Stärke liegt bei der On-Device-KI: Übersetzungen, Bildbearbeitung und Empfehlungen laufen direkt auf dem Handy, ohne Umweg über die Cloud, was Tempo und Datenschutz verbessert.

Pixel 10 Pro: Was ist ein Foto?

Google spricht beim Pixel vom «KI-Handy schlechthin» und tatsächlich fühlt sich vieles nützlicher an als zuvor. Live Translation übersetzt Gespräche am Telefon in Echtzeit und ahmt sogar die Stimme des Gegenübers nach. Magic Cue liest Konversationen mit und schlägt passende Termine oder Erinnerungen vor. Neu ist auch der Camera Coach, der beim Knipsen Tipps zur Bildkomposition gibt. Nicht alles sitzt perfekt: Manches wirkt unfertig, etwa Magic Cue, das Termine nicht hundertprozentig korrekt erkennt, oder überambitioniert wie der Camera Coach, der für Schnappschüsse zu träge ist.

Bei Tageslicht liefert der 100-fache KI-Zoom brauchbare Ergebnisse.
Foto: Tobias Bolzern

Googles Pixel-Reihe war schon immer auf die Kamera fokussiert, das 10 Pro ist keine Ausnahme. Der neue Porträtmodus profitiert von der zusätzlichen Rechenleistung: Gesichter wirken detailreicher, Hintergrundunschärfen natürlicher. Neben Weitwinkel und Ultraweitwinkel gibt es neu ein Teleobjektiv mit bis zu fünffach optischem Zoom, den Google per «Pro-Resolution Zoom» digital auf 100-fach aufbläst. Überraschend: Die KI-gestützten Zooms liefern tatsächlich brauchbare Resultate, wo andere Handys eher Pixelmatsch produzieren. Mit Fotografie hat das aber nicht mehr viel am Hut.

Bei schummrigen Lichtverhältnissen versagt die KI-Verbesserung. Links: 100-fach (ohne Optimierung), Mitte: 100-fach (optimiert), rechts: Originalbild ohne Zoom, viel mehr Details erkennbar.
Foto: Tobias Bolzern

Akku, Magnete, Weltraum

Google versprach längere Laufzeiten, doch im Alltag zeigt sich leichte Ernüchterung. Der 4870-mAh-Akku hält bei normaler Nutzung rund 1,5 Tage, bei intensiver Nutzung oder ausgiebiger Kameraknipserei rutscht er abends in den roten Bereich. Wir werten: gutes Mittelmass, aber kein Akkuwunder. Punkten kann Google dafür mit Qi2-Laden und Magneten. Zubehör wie Powerbanks oder Wallets haften nun ähnlich am Pixel wie Apples MagSafe beim iPhone. 

Eine Besonderheit ist die neue Satellitenfunktion: Bisher konnte man über Satellit bereits den Notruf alarmieren. Neu kann man via Whatsapp Sprach- und Videoanrufe per Satellit durchführen. Google bestätigt auf Anfrage, dass diese Funktion auch in die Schweiz kommen wird. Zudem kann der Live-Standort per Satellit geteilt werden. Das ist besonders für Aktivitäten in abgelegenen Gegenden wie Wandern oder Biken eine gute Absicherung. Ausprobieren konnten wir die Funktion auf dem Testgerät bisher nicht. 

Pixel 10 Pro: Blick-Fazit

Obwohl Google technologisch Gas gibt, bleibt der kommerzielle Erfolg überschaubar. Hierzulande ist das Pixel bisher ein Nischenprodukt: Gerade 1,6 Prozent Marktanteil, während Apple auf 49,4 Prozent und Samsung auf 34,3 Prozent kommt. Dennoch zeigt das Pixel 10 Pro, wie weit Google gekommen ist: KI als Kern, eine Kamera auf Topniveau und ein Chip, der alles trägt. Nicht alles wirkt schon perfekt, doch das Gerät setzt Massstäbe – und macht Lust auf mehr. Die Preise für das Pro-Modell starten bei 949 Franken.

Pixel 10 Pro
Display6,3 Zoll Super Actua OLED, 1–120 Hz, bis 3300 Nits, Gorilla Glass Victus 2
ProzessorGoogle Tensor G5 (3nm, TSMC), 16 GB RAM
Speicherplatz128 GB / 256 GB / 512 GB / 1 TB
Kameras50 MP Hauptkamera mit OIS
48 MP Ultraweitwinkel (123°) mit Makro-Fokus
48 MP Tele mit 5x optischem + 100x «Pro Res Zoom»
Frontkamera42 MP, 103° FOV, Autofokus
Akku4870 mAh, 30 W Kabel, 15 W Qi2 Wireless (magnetisch)
BesonderheitenSatelliten-SOS & Whatsapp über Satellit
Qi2-Magnetzubehör kompatibel (auch MagSafe)
C2PA-Siegel für Fotoauthentizität
Ultraschall-Fingerabdrucksensor und Face Unlock
5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 6, UWB
SoftwareAndroid 16, sieben Jahre Updates, Google Gemini-Features, KI on-device
MaterialienMatte Glasrückseite, polierter Metallrahmen, 30 Prozent recycelte Materialien
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