So klingt «Der fremde Furz»
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KI-Musik im Radio:So klingt «Der fremde Furz»

«Furz-Song» im Radio
Schawinski will mit nächtlicher KI-Musik Geld sparen

Schweizer Privatradios experimentieren nachts mit günstiger, KI-generierter Musik. Darunter Radio 1 von Roger Schawinski – aber auch Grischa und Zürisee. Die Songtexte sind dabei äusserst kreativ.
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Ewiger Pionier: Roger Schawinski (80) lässt mit KI-Musik experimentieren.
Foto: Siggi Bucher

Darum gehts

  • Schweizer Privatradios setzen nachts auf KI-generierte Musik zur Kosteneinsparung
  • Hörer berichtet von bizarrem KI-Song über Furzen um 2 Uhr morgens
  • 3 Radiosender bestätigen den Einsatz von KI-Musik in den Nachtstunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Schweizer Radiolandschaft erlebt derzeit eine nächtliche Revolution: Einige Privatradios experimentieren mit KI-generierter Musik, um Kosten zu sparen. Wie Nau.ch berichtet, bestätigen Radio 1, Radio Grischa und Radio Zürisee den Einsatz von künstlich erzeugten Klängen in den Nachtstunden.

Besonders auffällig wurde dies durch einen ungewöhnlichen Vorfall. Ein Hörer berichtete von einem bizarren Erlebnis. Er sass um zwei Uhr nachts im Uber und hörte plötzlich den Song namens «Der fremde Furz» auf Radio 1. Das Lied beschrieb detailliert den Prozess des Flatulierens.

Laut Moderationsleiter Marc Jäggi handle es sich bei der künstlichen Intelligenz um ein «Experimentierfeld» – und nicht um ein redaktionelles Format.

Die Motivation hinter diesen nächtlichen Experimenten ist klar: Kosteneinsparungen. Die KI-generierten Stücke sind Suisa-frei, was bedeutet, dass keine Gebühren an die Verwertungsgesellschaft für Urheberrechte gezahlt werden müssen. 

Doch die Suisa warnt gegenüber Nau.ch vor möglichen rechtlichen Konsequenzen. «Radios gehen damit ein beträchtliches Risiko ein, weil Urheberrechte potenziell verletzt werden und Ansprüche entstehen könnten.» Denn die KI-generierten Songs ähneln zum Teil stark den Stücken, auf denen sie trainiert wurden.

SRF setzt weiter auf «Menschliche Intelligenz»

Während die Privatradios experimentieren, bleiben die SRG-Sender bei der traditionellen Musikauswahl. «SRF setzt weder selber produzierte oder beauftragte KI-generierte Musik noch KI-generierte Musikstrecken ein», heisst es von der SRF-Medienstelle.

KI-Musik ist nichts Neues. Auf Seiten wie «Suno.com» oder «Udio.com» kann jeder zum Test selber Songs generieren – die Bedienung ist fast so einfach wie ChatGPT. 

Und wenn der Text nicht gerade Richtung Furz geht, werden wohl die wenigsten Hörer den Unterschied merken.

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