Darum gehts
- Meta stellt Ray-Ban Display vor: Erste Brille mit eingebautem Bildschirm
- Live-Demo wurde zum Desaster: Videoanruf und KI-Koch-Demo scheiterten
- Preis: 799 Dollar, ab 30. September vorerst nur in den USA erhältlich
Die Zukunft trägt man auf der Nase, zumindest wenn es nach Meta-Chef Mark Zuckerberg (41) geht. In der Nacht auf Donnerstag stellte er in Kalifornien die Meta Ray-Ban Display vor: die erste Brille des Facebook-Konzerns mit einem eingebauten Bildschirm.
Der Preis: stolze 799 Dollar (etwa 630 Franken). Die Brille kommt am 30. September in den USA in die Läden. Vorerst wird die Brille nur offline bei Best Buy, Lenscrafters und in Ray-Ban-Stores erhältlich sein.
Das kann die Brille
Der Bildschirm im rechten Glas zeigt Textnachrichten, Videoanrufe, Navigationshinweise und Ergebnisse der Meta-KI an. Mit dabei: ein spezielles Armband namens Neural Band, das kleinste Handbewegungen erkennen soll. Nutzerinnen und Nutzer können zudem mit Fingergesten auf beliebigen Oberflächen «schreiben» und so Nachrichten verfassen. Die Tech-Plattform The Verge konnte die Meta-Brille bereits ausprobieren – und war begeistert.
Die technischen Daten können sich sehen lassen: Das 600-mal-600-Pixel-Display hat eine Helligkeit von bis zu 5000 Nits, hell genug für direktes Sonnenlicht, verspricht Meta. Geht man nach draussen, tönen sich die Gläser wegen des Sonnenlichtes. Die Akkulaufzeit beträgt jedoch nur sechs Stunden, mit dem Ladecase sind es bis zu 30 Stunden.
Patzer bei Demo
Doch die Live-Demo wurde zum Desaster. Zuckerberg versuchte mehrfach erfolglos, einen Videoanruf mit seinem Tech-Chef Andrew Bosworth (43) zu starten. «Das passiert eben manchmal», entschuldigte sich der Meta-Boss verlegen. Er schob die Schuld auf die schlechte Wi-Fi-Verbindung. Auch bei einer KI-Koch-Demo lief alles schief: Die Software sprang zu den nächsten Arbeitsschritten, ohne die Ausführung der vorherigen abzuwarten.
Konkurrenz schläft nicht
Meta ist nicht allein im Rennen um die smarte Brille. Auch Google zeigte im Mai Prototypen einer ähnlichen Brille bei seiner Entwicklerkonferenz. Apple arbeitet Medienberichten zufolge ebenfalls an einer solchen Technologie, hat bisher aber nichts enthüllt.
Für Zuckerberg sind Brillen der Schlüssel zur Zukunft. Sie sollen der beste Weg sein, um im Alltag mit künstlicher Intelligenz zu interagieren, ist Meta überzeugt. Die Software kann sehen, was der Nutzer sieht – und dadurch wirklich nützlich werden.
Weitere Meta-News
Neben der Display-Brille präsentierte Meta auch die Oakley Meta Vanguard für 499 Dollar (etwa 395 Franken, ab 21. Oktober erhältlich), die für Extremsportler wie Snowboarder und Mountainbiker entwickelt wurde. Die sportliche Brille hat ein Rundum-Design und eine IP67-Zertifizierung gegen Wasser und Staub.
Europa muss warten: In Kanada, Frankreich, Italien und Grossbritannien soll die Display-Brille Anfang 2026 erhältlich sein. Bis dahin haben die Entwickler hoffentlich die Kinderkrankheiten behoben, damit bei der nächsten Demo dann auch alles klappt.