Kurz zusammengefasst
- Meta zeigt Orion, eine Holo-Brille, die fast wie normale Brille aussieht
- Orion wiegt 98 Gramm, hat ein 70 Grad Sichtfeld und 2 Std. Akkulaufzeit
- Hauptanwendungen sind Kommunikation und Interaktion mit KI
Sie kam im Metallkoffer, angekettet ans Handgelenk: Meta-CEO Mark Zuckerberg enthüllte auf der hauseigenen Connect-Konferenz die holografische Brille Orion. Das Gadget sieht fast aus wie eine normale Brille, ist aber vollgepackt mit Technologie: Kameras, Mikro-LED-Projektoren und Speziallinsen legen digitale Informationen über die reale Welt. Im Fachjargon heisst das Augmented Reality (AR). Es sei die fortschrittlichste Brille, die die Welt je gesehen hat, sagte Zuckerberg.
Orion besteht aus drei Teilen: der Brille, einem Armband zur Steuerung und einem kabellosen Mini-Computer. Die Holo-Brille bietet ein Sichtfeld von 70 Grad, wiegt knapp 100 Gramm und hat eine Akkulaufzeit von etwa zwei Stunden. Rund eine Dekade lang hat Meta an der Brille getüftelt, wie Zuckerberg bei der Präsentation verriet.
Orions unheimliche Avatare
Der Meta-CEO sieht zwei Hauptanwendungen für die AR-Brille: Kommunikation mit Hologrammen und Interaktion mit künstlicher Intelligenz (KI), erklärte er während der Meta Connect. Bei einer Demo erkannte die KI Zutaten für einen Smoothie, oder zwei Personen spielten mit der Brille zusammen 3D-Pong. Auch Videoanrufe und etwas unheimliche Avatare wurden gezeigt.
Zuckerberg glaubt, dass solche AR-Brillen in Zukunft das Smartphone ersetzen werden, wie er in einem Interview mit theverge.com verriet. Er will zudem, dass die Geräte eine «Always on AI» haben, also eine KI, die immer angeschaltet ist und nicht extra aktiviert werden muss. Kaufen kann man die futuristische Meta-Brille bisher nicht. Das liegt vor allem am exorbitanten Preis. Laut theverge.com sollen die ersten Prototypen bis zu 10'000 Dollar pro Stück kosten.
Milliarden für Vision
Vorerst will Meta die Brille darum nur intern nutzen und an ausgewählte Partner abgeben. Das Unternehmen sieht den Weg zur vollwertigen Holo-Brille als einen Prozess mit mehreren Schritten. Was es jetzt schon gibt, sind KI-gestützte Brillen ohne Display, wie die Kollaboration zwischen Ray-Ban und Meta. Dann sollen Brillen mit kleinen Displays folgen und schliesslich solche wie Orion. Diese soll in der Zukunft dünner, leichter, besser – und vor allem auch günstiger werden. Bis es allerdings so weit ist, kann es noch Jahre dauern.
Das Unternehmen investiert Milliarden in diese Vision. Es ist ein nachvollziehbarer Schritt, aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Apple arbeitet wohl bereits an einer neuen und günstigeren Version der Vision Pro. Snap hat kürzlich ebenfalls eine Holo-Brille enthüllt, die im Vergleich zur Meta-Brille klobig aussieht. Google und Samsung tüfteln zusammen mit Magic Leap ebenfalls an Holo-Brillen.