Bund warnt vor Schlaftrunkenheit-Masche
Dieser Twint-Trick am Morgen kostet dich bares Geld

Noch nicht richtig wach, schon ums Geld gebracht: Betrüger setzen bei der neuen Twint-Masche gezielt auf Schlaftrunkenheit. Ein Mann klickte auf eine vermeintliche Rückzahlung – und verlor Geld. Das Bundesamt für Cybersicherheit warnt.
Publiziert: 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 12:02 Uhr
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«Dies ist das Geld, das ich Dir schulde.» Das Bundesamt für Cybersicherheit warnt vor einer neuen Twint-Masche am frühen Morgen.
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Darum gehts

  • Twint-Betrugsmasche: Kriminelle senden Geldanforderungen mit irreführendem Begleittext
  • Betrüger nutzen Unaufmerksamkeit am frühen Morgen aus, um dir Geld abzubuchen
  • Bundesamt für Cybersicherheit beobachtet verschiedene Betrugsversuche rund um Twint
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Ein Twint-Nutzer liegt noch im Halbschlaf, als sein Handy frühmorgens vibriert. Es ist eine Benachrichtigung von Twint. Im Begleittext steht: «Dies ist das Geld, das ich Dir schulde.» Der Mann erinnert sich: Er war am Abend zuvor mit Freunden unterwegs. Jeder zahlte mal eine Runde. Logisch also, dass jetzt jemand Geld zurückzahlt. Noch benebelt vom Schlaf klickt er auf den Button. Dann der Schock: Ihm wurde daraufhin Geld abgebucht.

Was war passiert? Der Nutzer ist Opfer einer neuen Betrugsmasche geworden. Die Kriminellen hatten ihm eine Geldanforderung geschickt. Der Begleittext war bewusst so formuliert, dass er eine Rückzahlung vortäuschte. «Dies ist das Geld, das ich Dir schulde» war der Köder. Wer nicht genau hinschaut, tappt so in die Falle. Die Masche ist simpel, aber effektiv. Die Betrüger spekulieren darauf, dass Menschen am frühen Morgen unaufmerksam sind. Wer gerade erst aufgewacht ist, prüft Details seltener, schreibt das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) in einem Blogbeitrag. Besonders dann nicht, wenn der Text vertrauenswürdig klingt und eine persönliche Beziehung suggeriert.

Mehrere Maschen im Umlauf

Der Twint-Nutzer meldete den Vorfall dem Bacs. Wie viel Geld ihm abgebucht wurde, gibt die Behörde nicht bekannt. Meist handelt es sich bei solchen Fällen aber um kleinere Beträge unter 100 Franken – Summen, die man unter Freunden hin und herschiebt.

Das Bacs beobachtet seit längerem verschiedene Betrugsversuche rund um Twint. Erst letzte Woche tauchten betrügerische E-Mails auf, die sich an Twint-Kunden richteten. Das Besondere daran: Die Nachrichten waren personalisiert. Die Opfer wurden also mit Vor- und Nachnamen angesprochen, teilweise war sogar ihre Adresse angegeben. Behauptet wurde, das Twint-Konto müsse überprüft werden. Persönliche Angaben müssten bestätigt werden, sonst drohe eine Sperrung.

Wer auf den Link klickte, landete auf einer gefälschten Webseite. Dort mussten die Opfer belanglose Fragen beantworten. Am Ende kam dann die eigentliche Falle: Sie sollten ihre Kreditkartendaten angeben, angeblich für eine Rückerstattung. Die Cyber-Betrüger wollten also Kreditkartendaten stehlen. Speziell: Der verwendete Datensatz war offenbar veraltet. So wurden laut Bacs auch Adressen von früheren Wohnsitzen verwendet. Die Phishing-E-Mail wirkte auf den ersten Blick zwar professionell, die gefälschte Webseite hingegen nicht. Beim Design schien den Tätern die Energie ausgegangen zu sein.

So schützt du dich

Das Bacs gibt Tipps und Empfehlungen im Umgang mit Twint: Der Zahlungseingang erfolgt automatisch. Eine Bestätigung oder zusätzliche Klicks sind nicht nötig. Prüfe Geldanforderungen immer genau, besonders den Betrag, den Empfänger und die Art der Transaktion. Sei besonders wachsam, wenn du direkt nach dem Aufwachen mit Zahlungsanfragen konfrontiert wirst. Vertrau nicht allein dem Begleittext. Dieser kann frei formuliert werden und ist kein verlässlicher Hinweis. Im Zweifelsfall: Kontaktiere den angeblichen Absender über einen anderen Kanal, bevor du etwas bestätigst. Wer Opfer wurde, soll den Twint-Support informieren und Anzeige erstatten, so das Bacs.

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