Die Schweiz ist Weltklasse – in Forschung, Pharma, Präzision. Doch bei Bits und Bytes droht sie den Anschluss zu verlieren. Am 28. September haben wir die Chance, das zu ändern: mit einem Ja zur E-ID, der elektronischen Identität.
Die Abstimmung ist ein Lehrstück direkter Demokratie. 2021 lehnte die Mehrheit die erste Vorlage ab. Eine E-ID aus privater Hand war vielen zu heikel. Die Kritik wurde ernst genommen – und die neue Version grundlegend überarbeitet. Jetzt ist der Bund Herausgeber und Betreiber. Der Datenschutz gehört zu den strengsten weltweit. Das ist souverän.
Viele damalige Gegner befürworten die Vorlage heute. Natürlich gibt es weiter Stimmen, die vor Überwachung und Datenmissbrauch warnen. Doch selbst wer skeptisch bleibt, hat keinen Grund, die E-ID zu verhindern. Sie ist freiwillig. Wer sie nicht will, lässt es – wie beim Zahlen: Niemand muss mit Twint die Rechnung begleichen; wer Bargeld oder die Kreditkarte bevorzugt, ist frei, das zu tun.
Die E-ID ist kein Zauberstab, sondern ein Werkzeug. Wie das Smartphone zum Schlüssel der Hosentasche wurde, öffnet sie die Tür zur digitalen Verwaltung. Sie erspart überflüssige Behördengänge, und ob beim Eröffnen eines Bankkontos oder beim Altersnachweis – sie macht den Alltag einfacher.
Die E-ID ist ein wichtiger Schritt. Die Welt verändert sie nie nicht. Der wirkliche Gamechanger steht erst bevor. Während wir noch über die E-ID diskutieren, rast die künstliche Intelligenz im Schnellzug vorbei. Dort entscheidet sich, ob die Schweiz digital mitgestaltet – oder nur zuschaut und den Anschluss verpasst.