Wie sollen vegane Fleischalternativen heissen?
«In meinen Augen ist es klar, dass es kein Fleisch ist»

Darf veganes Poulet wirklich Poulet genannt werden? Dieser Streit um vegane Produktnamen steht jetzt vor dem Bundesgericht. Und auch in der Blick-Kommentarspalte wird stark darüber diskutiert.
Publiziert: 25.04.2025 um 12:25 Uhr
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Das alles sind vegetarische und vegane Fleischalternativen. Besonders im Fokus ist gerade der Hersteller Planted.
Foto: Keystone
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Emilie JörgensenSenior Community Editorin

Dürfen vegane Fleischalternativen die Begriffe «Poulet» oder «Güggeli» im Namen tragen? Diese Frage wird am Bundesgericht diskutiert. Auslöser ist das Schweizer Start-up-Unternehmen Planted mit Sitz in Kemptthal ZH, das vegane Fleischersatzprodukte herstellt. Die Erzeugnisse aus Soja oder Erbsen heissen zum Beispiel «planted.chicken», «wie Poulet» oder «Güggeli».

Das sorgt für Ärger. Die Fragen im Raum: Ist das eine Täuschung? Führen uns solche Bezeichnungen in die Irre? Diese Fragen werden auch in der Blick-Community saftig diskutiert, wie ein Blick in die Kommentarspalte zeigt.

Das meint die Community

Die ganze Diskussion sorgt bei vielen Lesern für Zustimmung. Bei einigen aber auch für fragwürdige Blicke, etwa bei Daniel Steiner, der die Debatte überhaupt nicht nachvollziehen kann. «Wer von solchen Bezeichnungen getäuscht wird, kippt sicher auch Scheuermilch in den Kaffee oder stellt den Antrag, dass Fleischtomaten, Eierschwämme und Walnüsse nicht mehr unter diesen Namen verkauft werden.»

Ähnlich sieht es Sven Flühler, der nicht versteht, wie sich Menschen über Alternativen aufregen können. Er meint: «Eigentlich ist das etwas Gutes, seine Gewohnheiten zu behalten und dafür keine Tiere auszubeuten.» Dem kann Leser Remo Nyffeler nur zustimmen. «Ersatzprodukte werden im eigentlichen Sinne auch nicht für Vegetarier geschaffen, sondern für Fleischesser als Alternative, um den Fleischkonsum zu reduzieren», erklärt er.

Iris Fischer ist genauso erstaunt, dass es überhaupt ein Diskussionsthema ist. «Die Planted-Produkte sind toll, und in meinen Augen ist es klar, dass es kein Fleisch ist. Und wenn man nicht sicher ist, kann man ja auch lesen, was darauf steht», kommentiert die Leserin.

«Warum dann Chicken nennen?»

Doch nicht alle sind mit den Fleischnamen auf den veganen Alternativen einverstanden. Einer davon ist Joe Schneider, der dagegen ist. «Eine Wurst verbindet man nun mal mit Fleisch, und nicht mit Soja, Erbsenprotein oder pflanzliche Zutaten», kommentiert er. Und doppelt nach: «Den Begriff sollte man klar trennen, um Verbraucher nicht in die Irre zu führen.»

Auch Patrick Meier ist von den Begriffen wenig begeistert. «Es ist eben kein Chicken, und es schmeckt auch nicht wie Chicken. Warum dann Chicken nennen?», fragt er in die Runde. Genau das hat Thomas Bauer mal in eine blöde Situation gebracht: Der Leser hatte Meatballs gekauft, also Fleischbällchen, um dann zu Hause böse überrascht zu werden. «Zu Hause habe ich erst bemerkt, dass es vegan war», ärgert er sich.


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