Werbung bei SRF Replay?
«Serafe-Gebühren, TV-Abo – und jetzt wird auch noch Werbung aufgezwungen!»

Bis jetzt konnte die Schweizer Bevölkerung bei SRG-Sendern zurückspulen und die praktische Replay-Funktion nutzen. So kam man auch an der Werbung vorbei. Das soll sich nun mit dem neuen Replay-System ändern. Die Meinungen der Leserschaft sind durchmischt.
Publiziert: 16:22 Uhr
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Aktualisiert: vor 6 Minuten
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Die SRG und der Rest der Schweizer TV-Branche haben sich auf ein neues Replay-System geeinigt.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • SRG und Schweizer TV-Branche einigen sich auf neues Replay-System mit Werbung
  • Kritik: Zusätzliche Werbung trotz Serafe-Gebühren und TV-Abonnements
  • Neues Modell wird im November 2025 eingeführt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Alessandro Kälin
Alessandro KälinRedaktor Community

Die Replay-Funktion bei SRG-Sendern und den Angeboten der Schweizer TV-Branche ist eine praktische Funktion, vor allem da immer weniger Leute linear fernsehen. Bis jetzt war es nicht nur möglich, bequem zurückzuspulen, sondern auch die Werbung zu überspringen. Mit dem neuen System, auf das sich SRG und SRF geeinigt haben, wird dies in Zukunft nicht mehr möglich sein

Mit dem neuen Replay-System soll nun beim Start, Pausieren und Vorspulen aller Inhalte Werbung eingeblendet werden. Der Verband Schweizer Privatfernsehen (VSPF), Swissstream, Suissedigital und die SRG wollen damit den Rückgang im Werbemarkt kompensieren. Eingeführt wird das neue Modell im November 2025. Was denken Blick-Leserinnen und -Leser über die bevorstehende Änderung?

«Ich hoffe, die Halbierungs-Initiative wird angenommen»

Viele stehen der Änderungen kritisch gegenüber. «SRF ist ein öffentlich-rechtlicher Sender und sollte nicht durch Werbegelder finanziert werden. Wir zahlen ja die Serafe-Gebühr. SRF ist nicht vergleichbar mit privaten Sendern. Was soll das?», fragt sich Renate Mäder. 

Sie ist nicht die Einzige, die von den nebst der Serafe-Gebühr zusätzlich anfallenden Unannehmlichkeiten frustriert ist. «Serafe-Gebühren, TV-Abo und Zuschlag für die Replay-Funktion. Jetzt wird uns auch noch Werbung aufgezwungen. Irgendwann reicht es», schreibt Manuel Schwaab.

Günther Rüegg ist der Meinung, dass zusätzliche Werbung niemandem hilft, auch nicht den Werbenden: «Zwangswerbung bringt auch keine Vorteile für die Werbenden. Genau diese Produkte merke ich mir und kaufe sie dann nicht. Ich hoffe sehr, dass die Halbierungs-Initiative angenommen wird. Was uns SRF da wieder zumutet, ist gelinde gesagt eine Frechheit.»

«Irgendwoher muss das Geld ja kommen.»

Doch nicht alle blicken der Entscheidung des Schweizer Fernsehens so kritisch entgegen. «Irgendwoher muss das Geld ja kommen. Wenn immer weniger Serafe bezahlt wird, dann muss man es halt mit Werbung kompensieren. Das haben wir jetzt davon», erklärt Ruedi Redenbacher. 

Ähnlich sieht es Ruedi Rudolf, der die Wichtigkeit der staatlichen Sender hervorhebt: «Die TV-Sender finanzieren sich aus Werbeeinnahmen, gewisse staatliche Sender zusätzlich über staatliche Gelder. Mit diesen Geldern liefern sie uns Bürgern Informationen über Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, damit wir Entscheide fällen können. Wir ertrinken nicht in Fake News wie in den USA. Wie genau soll das finanziert werden, wenn es keine Werbung mehr gibt?»

In den Augen von Margrit Pfister ist eine solche Anpassung die Empörung nicht wert: «Kurz regt man sich über diese Regelung auf und wird dann weiter den Sender konsumieren. Es bleibt alles beim Alten. Nur ein kurzer Aufreger, mehr nicht.»

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