Als ich vor 30 Jahren wegen meiner finnischen Frau nach Mittelfinnland reiste und vom Wasserfliegen hörte, wusste ich, das ist etwas für mich. Da ich die Pilotenausbildung für Kleinflugzeuge bereits hatte, musste ich nur noch das Upgrade für Wasserflugzeuge absolvieren. Dies bedeutete acht Stunden Theorie, acht Stunden Praxis und eine zweistündige Schlussprüfung für mich. Das Wichtigste ist aber, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln und das Vertrauen des Vermieters zu gewinnen, um ein Flugzeug später solo mieten und fliegen zu können. Inzwischen habe ich bereits über 200 Flugstunden über und auf den finnischen Seen verbracht.
Ein Wasserflugzeug unterscheidet sich von einem Landflugzeug dadurch, dass das Fahrwerk durch die sogenannten Schwimmer ersetzt wird, sie tragen die Maschine auf dem Wasser. Das Wasser stellt für einen Wasserflugzeugpiloten eine zusätzliche zu meisternde Dimension dar. So stellt man sich beim Start und der Landung speziellen Herausforderungen, die man als Landpilot nicht kennt. Bevor ich lande, drehe ich ein paar Runden über meiner ausgesuchten Landestelle und stelle sicher, dass keine Steine, kein Holz, keine schwimmenden Menschen, Boote oder anderen Hindernisse im Weg sind.
In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
Hast auch du eine spezielle Geschichte, ein besonderes Talent, eine einzigartige Sammlung oder sonst etwas Spannendes, das du mit der Community teilen willst? Dann melde dich via Mail an community@blick.ch!
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Auf den Wind ist ganz besonders Acht zu geben. Ich muss ihn in Bezug auf das schwere Flugzeug gut einschätzen können. Als Anfänger unterschätzte ich einmal den landeinwärts wehenden Wind in Südfinnland. Er drückte die Wassermassen in den Hafen, wodurch der Wasserstand unscheinbar höher lag als normal. Dies hatte zur Folge, dass ich mein Flugzeug vom Strand wieder ins Wasser hieven musste. Zum Glück konnte ich auf die Unterstützung einiger netter Helfer zählen.
Das ist das Tolle daran; ich mache überall spontane Begegnungen mit Menschen, mit denen ich sonst nie in Kontakt kommen würde. Was ein weiterer Grund ist, weshalb ich zurzeit noch eine Weiterbildung als Wasserflug-Instruktor mache, um mein Wissen und meine Erfahrungen an Wasserflugzeug-Lernende weiterzugeben. Und als Mitglied der Seaplane Pilots Association Switzerland will ich einen Teil dazu beitragen, die Wasserfliegerei auch in der Schweiz zu ermöglichen.
Ein weiterer Pluspunkt an meinem Hobby ist, dass es nicht nur darum geht, von A nach B zu gelangen, sondern darum, die atemberaubende Aussicht und die Tausenden Seen zu geniessen und Orte zu entdecken, die mit anderen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen sind. Am meisten jedoch gefällt mir die Freiheit, die ich habe – meine Landemöglichkeiten sind unendlich!