Sind Einzelrechnungen ok?
«Jeder kann doch selber entscheiden, wie bezahlt wird»

«Bitte keine getrennte Rechnungen» - so lautet die Bitte der mallorquinischen Gastronomen. Sie leiden bereits unter Fachkräftemangel, und das getrennte Bezahlen mache die Abrechnung nur noch komplizierter. Wie begleicht die Blick-Leserschaft im Restaurant die Rechnung?
Publiziert: 12:25 Uhr
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Gastronomen und Kellner auf Mallorca beklagen sich über Gäste, die die Rechnung getrennt zahlen wollen.
Foto: imago/photothek

Darum gehts

  • Mallorcas Kellner sind genervt von getrennten Rechnungen in der Hochsaison
  • Getrennte Rechnungen führen zu Stress und längeren Wartezeiten für Personal
  • Ein Drittel der Blick-Leser bevorzugt getrennte Rechnungen im Restaurant, ein Drittel zahlt gemeinsam
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ambra MoroRedaktorin Community

«Die Rechnung bitte – getrennt!» Mit diesem Wunsch von Touristen kämpfen die mallorquinischen Kellnerinnen und Kellner momentan in der Hochsaison. Doch auf Mallorca ist im Restaurant eine gemeinsame Rechnung üblich, die Kostenaufteilung ist dann Sache der Gäste. Bei den Touristen scheint diese unausgesprochene Regel jedoch nicht angekommen zu sein, weshalb die sonst schon überlasteten Gastronomen im Hochsommer einen Verzicht auf «Sonderwünsche» fordern.

Wie bezahlt die Blick-Community?

Wir haben in der Leserschaft nachgefragt, wie sie ihre Rechnung in der Gruppe bezahlen. Ein Drittel der Leserinnen und Leser bezahlt am liebsten getrennt, ein weiteres Drittel immer mit einer Rechnung für alle, und beim letzten Drittel kommt es auf die Situation an.

Ueli Bauer stimmt den Wirtinnen und Wirten zu. «Käme mir und meinen Freunden nie in den Sinn, getrennte Rechnungen zu verlangen und getrennt zu bezahlen. Einmal bezahle ich, das andere Mal begleicht ein anderer die Rechnung usw. Alles andere ist Geiz und Rappenspalterei», findet er.

Roman Bachmair findet ähnliche Worte. «Haben wir immer so gemacht. Sprich: Einer hat das bezahlt und nachher untereinander abgerechnet. Normalerweise hat aber einfach jeder mal bezahlt, und das ging auch immer gut auf. Aber wenn man als Rappenspalter in die Ferien geht, kann man auch gleich zu Hause bleiben», kommentiert er.

Auch Eva Betschart hat Verständnis für die Restaurantbesitzer: «Ich lebe in einem Touristengebiet. Wenn ich in den Restaurants so manche Gäste beobachte ... Es fängt an mit Sonderwünschen beim Essen, dann beim Bezahlen. Manche sind wirklich kompliziert und beanspruchen mit ihren getrennten Rechnungen viel Zeit des Personals. Wer getrennte Rechnungen wünscht, sollte dies doch bitte direkt am Anfang bei der Bestellung dem Servicepersonal mitteilen.»

«Ich bestelle, ich konsumiere und ich bezahle das, was ich gegessen habe»

Leserin Susanne Schneider sieht dies jedoch anders. «Ich bestelle aber auch alleine, dann hat man wohl auch das Recht, getrennt zu zahlen?», fragt sie in die Runde und doppelt gleich nach: «Zudem hat sich die Person bewusst dazu entschieden, in der Hochsaison Kellnerin oder Kellner auf Mallorca zu sein. Da weiss man ganz genau, wie stressig das ist. Oder wäre es der Person lieber, man bestellt erst gar nicht?»

Dem kann Thomas Killer nur zustimmen. «Grundsätzlich kann jeder selber entscheiden, wie bezahlt wird. Ich bestelle, ich konsumiere und ich bezahle das, was ich gegessen habe», argumentiert er. Heinz Frenzel sieht dies ähnlich. «Es ist wie in allen Lebenslagen eine Frage des Stils, den leider nur die wenigsten haben. Was die Zahlungsgepflogenheiten der Gäste angeht, bin ich ein Profi im Servicegeschäft oder eine faule Pfeife. Getrennt oder pauschal ist Sache des Gastes», stellt er fest.

Der ehemalige Kellner Thomas Tellenbach spricht aus eigener Erfahrung. «Ich habe auch im Service gearbeitet, und ich habe getrennte Rechnungen geschätzt. Das Trinkgeld fiel im Schnitt deutlich höher aus», schreibt er.

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