Reaktion auf Tram-Attacke
«Es kann und darf nicht sein, dass die Polizei nicht kommt»

Eine blutige Attacke auf eine Frau – in einem Tram mitten in Zürich. Sie rief die Polizei, aber die liess sie im Stich. Die Tram-Attacke vom Wochenende lässt die Community nicht los und wird in den Kommentaren nach wie vor heftig diskutiert.
Publiziert: 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 16:51 Uhr
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Die Stadtpolizei Zürich konnte den Mann mittlerweile festnehmen.
Foto: Screenshot Instagram

Darum gehts

  • Frau in Zürcher Tram angegriffen. Polizei kam nicht zur Hilfe
  • 28-jähriger Syrer als mutmasslicher Täter festgenommen, Opfer erstattet Anzeige
  • Leser empört über fehlenden Polizeieinsatz und diskutieren Sicherheitsfragen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Eva KunzSenior Community Editorin

Mittlerweile ist der mutmassliche Angreifer gefasst und das Opfer hat eine Anzeige bei der Stadtpolizei Zürich erstattet. Vom Tisch ist das Thema aber noch lange nicht. Zuerst aber nochmals kurz von vorne:

In Zürich ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Frau in einem Tram von einem 28-jährigen Syrer angegriffen worden. Obwohl die Frau die Polizei alarmierte, kamen ihr keine Einsatzkräfte zur Hilfe. Die Stadtpolizei Zürich erklärt sich später in einer Medienmitteilung wie folgt: Zum Zeitpunkt des Notrufs sei sie gleichzeitig an mehreren Grosseinsätzen eingebunden gewesen und habe deshalb nicht sofort eingreifen können. «Die Stadtpolizei bedauert, dass man der Frau in jenem Moment nicht unmittelbar helfen konnte», steht es in der Mitteilung weiter.

Kein Polizeieinsatz: Leser fassungslos

Damit gut sein lassen? Fehlanzeige. Unter den Blick-Leserinnen und -lesern wird das Thema rege diskutiert. Viele sind fassunglos, dass kein Polizist entsandt wurde. «Es kann und darf nicht sein, dass die Polizei nicht kommt, wenn man Hilfe braucht, egal was sonst noch los war», empört sich die Leserin Jeannette Huber aus Rapperswil. «Dann bildet mehr Polizisten aus ...», schlägt Paul Bourneville vor. «Hätte die ‹Stapo› Zürich nicht einfach die ‹Kapo› Zürich um Unterstützung bitten können?», bemerkt der Leser Marc Utzinger. Man hätte ja allenfalls eine Patrouille der Kantonspolizei Zürich entsenden können. Das Nichtausrücken der Polizei findet er «bedenklich».

Auf der gleichen Linie ist auch Matthias Fothe. «Das geht gar nicht», macht er seinen Unmut deutlich. «Wenn man sieht, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, dann müssen Polizisten aus dem Aargau oder Thurgau rechtzeitig hinzugezogen werden.»

Vorstufe von Femizid?

Auch das Thema Sicherheit wird von vielen Usern aufgebracht. Die Userin Mona Centazzo schreibt etwa: «Als Frau fühle ich mich schon lange nicht mehr sicher.» Kurt Waldvogel fragt rhetorisch in die Runde: «Kann ich mich in der Schweiz noch sicher fühlen?»

Der Vorfall wird von der Community zudem weiter gedacht und in grössere Kontexte eingebettet: «Sind solche Angriffe nicht eine Vorstufe von Femizid?», bemerkt Thomas Lutz aus Gossau. Zudem kritisiert er die Schweizer Politik – genauer: das linke Lager. Die Linken würden mit ihrer Wilkommenspolitik wohl in einer Zwickmühle stecken! «Wo ist nun die Empörung von linker Seite?» Mit seiner Meinung ist Lutz längst nicht allein. Viele der Kommentatoren äussern Kritik gegenüber der Schweizer Landespolitik. «Die Polizei ist da machtlos, da müssen die Politiker handeln», schreibt Patrick Zola.

Einige Kommentatoren blicken über die Schweizer Grenze und schreiben, wenn es so weiter gehe, seien hier die Zustände wie in Deutschland, wo sich Gewaltdelikte häufen.

«Kein Wunder haben AfD und SVP Zulauf»

Manche der Leserinnen und Leser sehen die Schuld zudem explizit bei den Linken. «Die linken Stadtzürcher Parteien sparen bei der Polizei. Das ist die Quittung der linken Politiker, welche von den linken Bürgern gewählt wurden», schreibt etwa Hans Gerber. Solche Ereignisse seien Wasser auf die Mühlen der SVP, kommentiert der User Giovanni Zorzi. «Und das mit Recht. Kein Wunder haben AfD und SVP Zulauf.» Der SP-Bundesrat Beat Jans würde seiner Meinung nach rasch dafür sorgen können, «dass solche potentiellen Verbrecher in null Komma nichts ausgeschafft werden, bevor sie Unheil anrichten.»

Man dürfe so etwas auf keinen Fall für rechtsextreme Hetze instrumentalisieren, mahnt David Rohrfeld und erinnert: «Es geht um die humanitäre Tradition der Schweiz.»

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