Darum gehts
- Vorstoss für Energy-Drink-Verbot bei Jugendlichen unter 16 Jahren
- Bundesrat diskutiert Zuckergrenze, zögert bei Altersregelung für Energy Drinks
- 55 Prozent unserer Umfrageteilnehmer unterstützen Altersgrenze für Koffeinprodukte
Werden Red Bull und Co. bald die Flügel gestutzt? Ein Vorstoss des Mitte-Nationalrats Benjamin Roduit (63, VS) fordert ein Verbot von Energy Drinks für unter 16-Jährige. Der aktuelle Koffeinhöchstgehalt ist bei Energy-Drinks in der Schweiz nur sehr schwammig definiert.
Trotz Befürwortung mehrerer Parlamentarier zögert der Bundesrat bei einem Mindestalter für Koffein. Bei einer Zucker-Obergrenze zeigt man sich diskutierfreudiger. Während einige Parlamentarier zustimmen, fordern andere mehr Selbstverantwortung von den Eltern ein. Auf welcher Seite der Debatte steht unsere Community? Wir haben nachgefragt.
Eine nicht repräsentative Umfrage mit über 1'300 Teilnehmenden ergab, dass rund 55 Prozent einer Koffein-Altersgrenze zustimmen würden. Gegenüber stehen 45 Prozent, die eine bessere Aufklärung zielführender fänden als ein Verbot.
In den Kommentaren lässt sich – entgegen der Ergebnisse in der Blick-Umfrage – eine gegenteilige Mehrheit beobachten. Hier überwiegen die Stimmen gegen ein Verbot.
«Ein Verbot beflügelt die Kinder nur, noch mehr zu trinken»
Viele Leserinnen und Leser nehmen vonseiten des Staates ein Übermass an Verboten wahr. Daniel Bucher zeigt sich kritisch: «Immer mehr staatliche Bevormundung.» Er fände es einfacher, nur noch zu erwähnen, was noch erlaubt sei. Er fügt hinzu: «Ich habe diese unnötigen und unnützen Verbote satt.»
Dominik Bamert schreibt: «Wann versteht der Staat, dass er nicht für unsere Gesundheit zuständig ist? Wenn ich rauchen will, rauche ich. Wenn ich trinken will, trinke ich. Das geht euch alles nichts an!» Auch Daniel Hitz kommentiert: «Hallo Parlamentarier. Wir brauchen kein betreutes Denken, Essen, Trinken, Fahren und so weiter. Macht lieber euren Job.»
Arne Egloff ist überzeugt, ein Verbot würde das Gegenteil des gewünschten Effekts bewirken: «Ein Verbot beflügelt die Kinder nur, noch mehr zu trinken.» Auch Bruno Schori zeigt sich skeptisch: «Wir sollten von dieser Verbotspolitik wegkommen und wieder vermehrt auf Selbstverantwortung und Aufklärung setzen.»
«Früher waren dafür die Eltern zuständig!»
Eine Anzahl Leserinnen und Leser sieht die Verantwortung klar bei der Elternschaft. Tanja Berger fragt: «Wer schützt unsere Kinder? Früher waren dafür die Eltern zuständig!» Peter Schaltegger sieht es ebenso: «Die Eltern müssen Ihrer Pflicht nachkommen, es ist doch nicht die Aufgabe des Bundes, hier einzugreifen!»
Thomas Binder Segreto schliesst sich an: «Wie wäre es mit Eigenverantwortung? Sollte das nicht eine Aufgabe der Eltern sein?! Viele Eltern wissen anscheinend nicht, wie man Kinder erzieht.»
«Der ganze künstliche Getränkemist gehört verboten!»
Trotzdem gibt es auch in den Kommentaren Stimmen, die sich für ein Verbot laut machen. Peter Hurni stellt sich vollkommen gegen die koffeinierten Softgetränke: «Energy-Drinks müssen nicht verboten werden, sie müssen grundsätzlich nicht mehr produziert werden. Pures Gift!» So auch Ruedi Saxer: «Der ganze süsse, künstliche Getränkemist gehört verboten!»
Anton Lener sieht im Zucker selbst ein Problem: «Die Kinder bekommen allgemein viel zu viel Zucker. Seht nur mal, wie viele hyperaktive Kinder in den Schulen und zu Hause herumspringen.» Auch Armin Brüsch kommentiert: «Solche sehr problematischen Getränke gibt es zuhauf. Warum wird immer so träge darauf reagiert?» In allen Süssgetränken den Zucker und andere Problemstoffe zu halbieren, das wäre für Brüsch schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung.