«Haben den Auftrag an Siemens erteilt»
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CEO Ducrot zu SBB-Entscheid:«Haben den Auftrag an Siemens erteilt»

Meinungen zum SBB-Streit
«Spuhler lässt seine Parteifreunde jetzt heftig trommeln»

Nun äussert sich auch die Politik zum Milliardenauftrag der SBB an Siemens. Viele kritisieren, dass der Auftrag nicht an Stadler Rail vergeben wurde. Unsere Leserschaft diskutiert die Meinungen der Politiker. Auf zweien liegt ein besonderer Fokus.
Publiziert: 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 17:04 Uhr
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Die SBB wollen 116 neue Doppelstockzüge beschaffen – aus Deutschland.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Streit um SBB-Auftrag an Siemens für neue Doppelstockzüge brodelt weiter
  • Politiker kritisieren Entscheidung, Auftrag nicht an Schweizer Unternehmen Stadler Rail zu vergeben
  • Leser kritisieren auf beiden Seiten
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Alessandro KälinRedaktor Community

Der Streit um den SBB-Auftrag an Siemens für 116 neue Doppelstockzüge brodelt weiter. Stadler-Chef Peter Spuhler (66) ist dabei nicht der einzige, der sich negativ zu Wort meldet. Mittlerweile hat sich auch eine Anzahl an Politkern zu dem Thema geäussert. Ein grosser Teil kritisiert dabei die Entscheidung, den Auftrag nicht an das Schweizer Unternehmen Stadler Rail zu vergeben. Eine laute Stimme ist Mitte-Nationalrat Gerhard Pfister (63). Auf X schrieb er in Bezug auf die Entscheidungskriterien der SBB: «Wie dumm muss man sein, um ein Schweizer Vorzeige-Unternehmen wie Stadler wegen minimaler Preisdifferenz nicht zu beauftragen?»

Eine Gegenstimme kommt von SVP-Bundesrat Albert Rösti (58). Laut dem Verkehrsminister setze sich der Bundesrat allgemein dafür ein, dass bei Beschaffungen die gesetzlichen Vorgaben eingehalten und faire Wettbewerbsbedingungen gewahrt bleiben. «Eine generelle Bevorzugung von Schweizer Anbietern ist im geltenden Beschaffungsrecht nicht vorgesehen.» Auch in diesem Fall diskutiert unsere Community wieder rege in den Kommentaren. Die Aussagen von Pfister und Rösti fallen dabei besonders ins Gewicht. 

«Peinlich, was momentan in Bern abgeht»

Viele pflichten Gerhard Pfister und den übrigen Gegnern des Siemens-Deals bei. Max Schleiffer schreibt: «Diesmal kann ich jedes Wort von Gerhard Pfister unterschreiben. Switzerland First gilt immer, besonders für unsere Staatsbahn. Das Billigste ist niemals das Beste.» Auch Rodolfo Priore ist einer Meinung mit dem Mitte-Politiker. «Ich stimme Herrn Pfister ausnahmsweise mal zu. Diese Entscheidung ist lächerlich!», protestiert er. 

Bundesrat Rösti bekommt für seine Aussage einiges an Kritik ab. André Marti schreibt: «Ich hoffe, dass alle den Satz von Rösti gelesen haben. ‹Eine inländische Bevorzugung würde sich mit internationalen Verpflichtungen beissen.› Ich fürchte, genau solche Themen werden in naher Zukunft leider Alltag sein.» Er finde den Entscheid traurig, der laut ihm auf 0.6 Prozent Preisunterschied beruht. Auch Bill Weber schreibt: «Bundesrat Rösti sieht also keinen Handlungsbedarf.» Er verlange bei solchen Geschäften Switzerland First. Zudem meint er: «Peinlich, was momentan in Bern abgeht!»

«Spuhler lässt seine Parteifreunde heftig trommeln»

Andere gehen mit der Opposition ins Gericht. Chris Hoss behauptet: «Das ist purer Populismus, was Spuhler und Pfister hier betreiben. Als Unternehmer sollte Spuhler wissen, dass man Submissionen mal gewinnt und mal verliert.» Auch Manuel Märki schreibt: «Politiker sind auf einmal alle Zug-Technik-Experten.» Wenn jedes Land so handeln würde wie gefordert, wäre Stadler laut Manuel Märki nicht so gross geworden: «Dank Konkurrenz ist die Schweiz heute so stark und gut mit Ihren Produkten.» 

Diyo Bouba schreibt: «Konkurrenz belebt das Geschäft. Gute Qualität und tiefe Preise. Die SBB haben alles richtig gemacht, auch wenn die Schweizer Politiker nun hyperventilieren.» Siegfried Hohmann vermutet schlicht: «Herr Spuhler lässt seine Parteifreunde jetzt heftig trommeln. Dabei bin ich recht sicher, Siemens hat in der Schweiz mehr Mitarbeiter als Stadler.»

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