Leser zu Handyverbot an Schulen
«Die Schüler müssen den Umgang mit den Geräten lernen»

An Schulen der Gemeinde Köniz BE gibt es ein Handyverbot. So sollen die Kinder vor der Gefahr des digitalen Raums geschützt werden. Die Lehrer, Schüler und Eltern loben dieses Modell. Doch wie steht die Community zu diesem Verbot?
Publiziert: 05.05.2025 um 20:07 Uhr
|
Aktualisiert: 05.05.2025 um 21:00 Uhr
1/7
An der Schule Wangental gilt ein Handyverbot – genauso wie in allen Schulen der Gemeinde Köniz.
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

  • Handyverbot an Berner Schule: Schüler, Eltern und Lehrer sind begeistert
  • Sieben Achtklässler loben das Handyverbot für bessere Konzentration im Unterricht
  • Einige Kritiker sehen Verbot als rückständig und fordern stattdessen Regeln
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Ambra_Moro_Praktikantin Community_Blick.ch_2 Kopie 2.jpg
Ambra MoroRedaktorin Community

In der Gemeinde Köniz BE gilt ein flächendeckendes Handyverbot an Schulen. So soll die Gefahr des digitalen Raums eingedämmt werden. Dazu gehören die frühe Nutzung sozialer Medien und das Suchtpotenzial. Ausserdem können zahlreiche Konflikte – etwa Cybermobbing – eingeschränkt werden.

Blick hat mit sieben Achtklässlern aus der Schule Wangental gesprochen. Sie loben das Handyverbot und finden, dass sie sich dadurch besser auf den Unterricht konzentrieren können. Und auch ihre Eltern sind Fans der «Handy-Garage».

Was sagen die Leser zum Handyverbot?

Eine Blick-Umfrage mit über 6000 Stimmen zeigt, dass rund 83 Prozent der Leserschaft ein Verbot von Handys an Schulen für zweckmässig halten. 15 Prozent hingegen denken, dass diese Regelung keine Vorteile bringe. 3 Prozent haben keine Meinung zu diesem Thema.

Leserin Sonja Favre ist eine der Befürworterinnen. «Weg damit in der Schule! Den digitalen Informationsfluss braucht es in den Schulstunden, nicht auf dem privaten Handy. Nach der Schule ist das alles wieder in Ordnung», meint sie.

Erika Feuz kann nur zustimmen: «In der Schule meiner Grosskinder ist das schon länger so. Ich finde dies gut. Die hängen in der Pause nicht mehr nur am Natel, sondern reden und spielen wieder zusammen.» Ähnlich sieht dies Sandra Traversa. «Jetzt wird der Mensch wieder gesehen und gehört. Das Zwischenmenschliche und die echten Freundschaften werden wieder gefördert. Weiter so und jetzt noch auf die ganze Schweiz ausweiten», schreibt sie.

Und Leser Markus Kusi geht noch einen Schritt weiter. «Es wäre noch viel besser, wenn die Schüler gar nicht mit einem Handy in die Schule kommen, dann würden sie auch wieder lernen, auf den Verkehr zu achten, und nicht mit gesenktem Kopf auf die Strasse watscheln», plädiert er.

«Ein hilfloser Versuch»

Aber nicht alle sind vom Könizer Modell so überzeugt. So etwa Benno Grau. Er findet, dass «dieses Modell in einer Zeit der Digitalisierung absurd ist und ein hilfloser Versuch, ein tradiertes Weltbild von der ‹heilen Schulwelt› wiederherzustellen. Es braucht bestimmt entsprechende Spielregeln, wie das Handy in der Schule eingesetzt werden darf. Das ist aufwendiger als ein rigoroses Verbot, aber es bereitet die Kinder besser auf das Leben nach der Schule vor.»

Lehrer Patrick Fischer sieht dies ähnlich. «Die Schüler müssen den Umgang mit den Geräten lernen. Und wenn die Schüler während des Unterrichts am Handy sind, brauchen sie es entweder zur Erledigung eines Auftrags, der Unterricht ist zu langweilig oder die Unterrichtsform passt nicht. Ein Handyverbot zementiert höchstens den Status quo», ergänzt er.

Und User Michael Eggenberger ist der Meinung, dass es beim Handyverbot eine Ausnahme geben müsse. «Dass die Nutzung auch während der Pause verboten ist – auf dem ganzen Gelände –, ist rechtlich eine extreme Grauzone», behauptet er.

«Wir haben es den Lehrern zuerst nicht geglaubt»
0:58
Handyverbot an Schulen in NW:«Wir haben es den Lehrern zuerst nicht geglaubt»
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?