Kanton greift durch
Nidwalden führt Handyverbot an Schulen ein

Der Kanton Nidwalden verbietet ab dem nächsten Schuljahr private elektronische Geräte an Schulen. Schüler der Primar- und Sekundarstufe dürfen keine Handys, Tablets oder Laptops mehr auf dem Schulgelände nutzen.
Publiziert: 08:31 Uhr
|
Aktualisiert: 09:50 Uhr
1/6
Nidwalden regelt den Umgang mit Smartphones und Tablets an Schulen strikt.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Nidwalden verbietet private elektronische Geräte an Schulen ab kommendem Schuljahr
  • Ziel ist Förderung des bewussten Umgangs mit digitalen Medien
  • Betroffen sind alle Schüler der Primar- und Sekundarstufe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
SvenAltermatt02 (1).jpg
Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Der Kanton Nidwalden führt ab dem kommenden Schuljahr ein Nutzungsverbot für private elektronische Geräte an Schulen ein. Kinder und Jugendliche dürfen ab August 2025 auf dem Schulgelände grundsätzlich keine privaten Handys, Tablets oder Laptops mehr nutzen. Betroffen sind alle Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe. Das teilte der Kanton am Montag mit.

Die Bildungsdirektion begründet den Entscheid mit der stark gestiegenen Gerätenutzung im Schulalltag. «In den vergangenen Jahren ist festgestellt worden, dass von den Lernenden im Schulumfeld vermehrt elektronische Geräte, allen voran Smartphones, genutzt werden», schreiben die Behörden. Ziel sei es, den bewussten Umgang mit digitalen Medien zu fördern. Ausnahmen vom Verbot soll es in begründeten Fällen geben, namentlich zu Unterrichtszwecken oder in Notfällen.

«Bewussten Umgang erlernen»

Die Massnahme ziele darauf ab, den Lernenden einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln und gleichzeitig negative Auswirkungen auf den Unterricht und das Sozialverhalten zu minimieren. Lehrpersonen sind angehalten, bei Verstössen die Geräte bis zum Unterrichtsende einzuziehen. Bei wiederholter Missachtung drohten «weitere disziplinarische Massnahmen».

«Wir möchten den Geräten nicht ihren Nutzen absprechen, jedoch sollen Kinder und Jugendliche einen bewussten Umgang damit erlernen. Dazu ist ein wachsames Hinschauen und der Schutz vor schlechten Einflüssen notwendig», wird Bildungsdirektor Res Schmid (67, SVP) zitiert. Die neuen Richtlinien sollen jährlich überprüft und «dem veränderten Nutzungsverhalten» angepasst werden.

Lokal haben verschiedene Schweizer Schulen bereits strenge Regeln eingeführt. So gilt in Köniz im Kanton Bern ein flächendeckendes Handyverbot. Kinder, Lehrer und Eltern ziehen mit, wie ein Besuch von Blick zeigt.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?