«Hauptsache man sitzt auf der Tribüne und zeigt sich»
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J+S-Kürzung verärgert Frei:«Hauptsache man sitzt auf der Tribüne und zeigt sich»

Kürzungen bei Jugend+Sport
«Wer bei der Jugend spart, spart definitiv am falschen Ort»

Bei Jugend+Sport soll gespart werden. Dies passt Alex Frei überhaupt nicht und kritisiert die Kürzungen von Bundesrat Martin Pfister. Dieser rechtfertigt seine Pläne, schenkt gleichzeitig aber Hoffnung. In der Community gibt es Befürworter wie auch Gegner des Sparplans.
Publiziert: 12:43 Uhr
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Aktualisiert: 13:30 Uhr
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Im Blick-Podcast FORZA! kritisiert Alex Frei die J+S-Kürzungen.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Ab 2026 sollen J+S-Beiträge um 20 Prozent gekürzt werden
  • Alex Frei kritisiert Bundesrat Martin Pfister
  • Leser diskutieren kontrovers über Kürzungen im Jugendsport
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Ambra MoroRedaktorin Community

Der Sparhammer wird erneut angesetzt. Diesmal trifft es das Schweizer Sportförderprogramm Jugend+Sport. Ab 2026 sollen die J+S-Beiträge um 20 Prozent gekürzt werden. Was zu Verärgerung beim ehemaligen Natispieler Alex Frei führt. «Wie die Politiker auf der Tribüne sitzen, während gleichzeitig die J+S-Subventionen gekürzt werden, muss mir einer erklären». Denn für ihn ist klar: «Der Breitensport ist das Wichtigste.»

Damit übt der Nati-Rekordtorschütze Kritik an Verteidigungs- und Sportminister Martin Pfister, unter dessen Zuständigkeit die J+S-Kürzung fällt. Der Bundesrat bedauert die Kürzung, doch «das prognostizierte Wachstum von J+S wird im Jahr 2026 zu einem deutlichen Minus führen. Deshalb müssen die Tarife ab nächstem Jahr gekürzt werden», verteidigt er sich. Ein Funken Hoffnung bleibt jedoch vorhanden; das VBS wird über die Finanzierung des Jugendsports weiterdiskutieren.

Wie steht die Community zur J+S-Kürzung?

Die Leserinnen und Leser vertreten unterschiedliche Ansichten zum Sport-Sparhammer. Andreas Haldimann stimmt Alex Frei zu: «Unsere Politiker wollen beim Sport sparen, zeigen sich aber immer bei Grosssportanlässen. Teilweise dürfen sie dann noch die Medaillen verteilen und nun wollen sie die Gelder kürzen. Das macht allgemein keinen Sinn, denn der Sport fördert Bewegung, Zusammenhalt und Integration. Leider sieht das die Politik nicht. Der Sport müsste eher das Doppelte erhalten.»

Jürg Egli wirft einen weiteren Punkt in die Diskussion. «Es geht doch nicht nur um den Fussball oder um den Sport alleine. Cevi, Pfadi usw., auch die profitieren von diesem Geld. Die ganzen Lager könnten ohne die Beiträge gar nicht durchgeführt werden. Natürlich auch der Breitensport. Da wird gejammert, dass die Jungen nur rumhängen und nichts machen. Diese Beiträge sind wichtig und nötig, vor allem für die Jugend. Wer bei der Jugend spart, spart definitiv am falschen Ort. Unser Geld wird in so viele Projekte weltweit verschenkt. Geld, das die Schweiz selber brauchen könnte. Aber nein, man spart bei den Schwächsten. Bei denjenigen, die unsere Zukunft sein sollen», kommentiert er ernst.

Thomas Hert stellt eine weitere Forderung. «Die Kürzung sollte nicht beim Jugendsport erfolgen, sondern im nationalen Sportzentrum Magglingen beim Spitzensport – je nach Sportart sind Organisation (UEFA, etc.) mit millionenfachem Vermögen vorhanden und diese sollen den Spitzensport finanzieren. Aber man spart dort, wo keine allzu grosse Gegenwehr zu erwarten ist», stellt er fest.

«Für den Sport wird viel zu viel Geld ausgegeben»

Doch nicht alle geben dem ehemaligen Natispieler recht. «Warum Sport, insbesondere Spitzensport, und mal abgesehen vom Breitensport eine Staatsaufgabe sein soll, erschliesst sich mir absolut nicht. Was hat die Schweiz davon, wenn eine Sportlerin oder ein Sportler einen Rekord bricht oder auf dem Siegertreppchen steht?», fragt sie Leserin Michelle Battista. Robert Kurt findet ähnliche Worte: «Recht so, für den Sport wird viel zu viel Geld ausgegeben: Sparen, aber sofort!»

Kurt Huber teilt diese Meinung. «In Sachen Sparen ist klar, dass niemand gerne Kürzungen hinnimmt, aber es wird wohl, mit Ausnahme vom Militär und der Landwirtschaft, überall gespart. Und mit der vom Volk gewählten FDP-SVP-Mehrheit in den Parlamenten sind Steuererhöhungen unmöglich, also muss man sparen oder das nächste Mal vielleicht einer anderen Partei, die Stimme geben. Immerhin hat das sparwütige Parlament 40 Millionen für den Profi-Fussballsport gesprochen, für die Frauen-EM, sehr fragwürdig», kritisiert er.

Und Franz Etter findet, dass «für den Sport viel zu viele Mittel ausgegeben wird. Sportarten wie Fussball, Hockey etc. müssten selbsttragend sein, insbesondere wenn man die dekadenten Gehälter der Sportler anschaut. Auch die Finanzierung des Profisports während Corona war und ist zumindest fragwürdig. Die sogenannten Darlehen wurden nämlich noch nicht vollständig zurückgezahlt.»

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