Darum gehts
- Severin Holzer fliegt Gleitschirm. Hobby als Kontrast zum Büroalltag
- Vater inspirierte ihn zum Bergsteigen. Gleitschirmfliegen kam später dazu
- Der Extremsport ist auch mit hohem Risiko verbunden
Stille am Kilimandscharo. Das Video zeigt Severin Holzer im Gleitschirm, in schwindelerregenden Höhen. Beim Interview sitzt er lässig in Pullover und Jeans in einem Café im Niederdorf. Bei gepflegter Frisur und Schnauzbart würde ihm niemand ein so extremes Hobby zuordnen. Doch genau im Kontrast liegt für ihn der Reiz: «Ich kann auch mal was anderes sein, als Bürogummi.»
Die Touren sind eine Abwechslung zu seinem Alltag als Data-Engineer. «Ich arbeite den ganzen Tag mit Zahlen. Das Hobby ist für mich ein Ausgleich», erklärt er. Adrenalin und Natur befreien den Ostschweizer von der Eintönigkeit des Alltags.
«Ich will meine Grenzen verschieben»
«Ich habe die Berge erst Mitte 20 entdeckt», sagt Severin. Den Anstoss gab sein Vater, welcher auch erst mit 50 Jahren mit Bergsteigen anfing. Mittlerweile geht der Sportler praktisch jedes Wochenende auf Bergtour: «Mein Ansporn ist es, anspruchsvolle Touren zu machen. Ich will meine Grenzen verschieben.»
In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
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Seine liebste Tour bis jetzt war auf den Kilimandscharo, hauptsächlich wegen des Fluges. «Ich fliege bei so vielen Aufstiegen wie möglich runter. So spare ich mir den mühsamsten Teil – den Abstieg», erklärt er schmunzelnd. Auch das Erfolgsgefühl, oben auf der Spitze eines Bergs zu stehen, sei für ihn immer etwas Besonderes. Wichtiger ist es ihm aber, am Ende des Tages wieder sicher im Tal zu sein.
«Man kann das Risiko minimieren, aber gleich null ist es nie»
Gefahr ist beim Extremsport ein stetiger Begleiter. «Ich erzähle nicht viel, da machen sich alle nur Sorgen», meint er verlegen. Auch wenn man wie Severin gute Ausrüstung dabei hat und sich über die Konditionen informiert. «Man kann das Risiko minimieren, aber gleich null ist es nie.» Er gehe das Risiko bewusst ein.
Severin ist fast immer mit Seilpartnern unterwegs. Oft sei er der Erfahrenste. «Letztens war ich mit jemandem unterwegs, der stärker am Berg ist, als ich. Ein ungewohntes Gefühl», sagt er lachend. «Aber das Teamwork ist sehr wichtig. Ohne guten Seilpartner verliert man viel Zeit.»
Trotzdem gibt es ihm ein mulmiges Gefühl, als er über die Abstürze anderer berichtet. «Ich sass schon vor Touren mit Leuten am Tisch, die nie am Ziel ankamen. Daran gewöhnt man sich nie», gibt er zu, obwohl er die Risiken pragmatisch sieht. Auch er war schon in Gefahr. «Der Gleitschirm ist beim Start an einem Stein hängengeblieben. Dadurch bin ich in einen Felsvorsprung geflogen», erzählt er. «Zum Glück hat sich der Gleitschirm verhangen. Sonst wäre es ganz anders gekommen.»