Diskussion um ESC-Boykott
«Immerhin haben vier Länder Rückgrat»

Die Niederlande, Slowenien, Spanien und Irland werden am nächsten ESC nicht teilnehmen. Grund ist der ausgeblieben Ausschluss von Israel. Wir haben unsere Leser gefragt, wie sie dazu stehen.
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Die Niederlande nimmt 2026 nicht am ESC teil. Dies teilt der Sender AVROTROS mit. 2024 wurde deren Teilnehmer Joost Klein disqualifiziert.
Foto: IMAGO/TT

Darum gehts

  • Israel spaltet Eurovision Song Contest
  • Vier Länder boykottieren den ESC 2026
  • Leserinnen und Leser teilen ihre Meinungen in Blick-Umfrage
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alessandro KälinRedaktor Community

Das Hin-und-Her um Israels Teilnahme spaltet den Eurovision Song Contest – schon seit Jahren. An der Generalversammlung der Europäischen Rundfunkunion EBU wurde über die Teilnahme Israels am Musikwettbewerb beraten. Das Land darf daher weiterhin beim ESC dabei sein. Das hat nun direkte Konsequenzen für den Wettbewerb.

Die Niederlande, Slowenien, Spanien und Irland haben sich alle dazu entschieden, nicht am ESC 2026 in Österreich teilzunehmen. Allesamt boykottieren sie die Teilnahme Israels im Zuge des Konflikts im Gazastreifen. Unsere Community machte ihre Standpunkte in einer Blick-Umfrage deutlich. Das Ergebnis könnte manche überraschen.

Von über 6'300 Umfrageteilnehmern sind knapp 49 Prozent gegen eine Teilnahme Israels am ESC. Dagegen stellen sich 34 Prozent mit circa 2'100 Stimmen auf die Seite Israels. 17 Prozent zeigen sich gleichgültig. Die beiden Hauptlager tun ihre Meinung auch in den Kommentaren kund.

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«Immerhin haben vier Länder so viel Rückgrat»

Viele bestärken die boykottierenden Länder in ihrer Entscheidung. Süleyman Kovanci schreibt: «Ich applaudiere den Ländern, die sich zurückgezogen haben, im Stehen!» Auch Dani Meier meint: «Immerhin haben vier Länder so viel Rückgrat, dass sie einen Event, an welchem Israel zugelassen ist, boykottieren.»

Einige fänden es angebracht, wenn die Schweiz nachziehen würde. «Die Schweiz muss auch boykottieren», schreibt Mike Brunner und führt aus: «Wenn Russland gesperrt wird aber Israel nicht, ist das schlicht ein Hohn.» So erhofft es sich auch Yves Kammermann: «Ich erwarte, dass die Schweiz nachzieht. Es wäre genial, wenn mindestens 50 Prozent der Länder aussteigen.»

Steven Stevelic würde sogar noch weiter gehen: «Eigentlich müsste man völlig unvoreingenommen jedes Land vom Wettbewerb ausschliessen, welches in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt ist.» Das wäre neutraler und würde viele Diskussionen vermeiden. Roger Pfister findet, man müsse ein «Zeichen setzen, dass wir das, was im Gazastreifen geschieht, nicht unterstützen.»

«Alles nur noch politisches Theater»

Doch wie bereits die Umfrage ergab, sind nicht alle Leserinnen und Leser für einen Boykott. «Absolut richtig, dass Israel dabei ist» heisst es von Gregor Gautschi. Auch Marcel Cadisch schreibt: «Ich finde es gut, dass Israel dabei ist. Sollten weitere Länder aussteigen, das ist halb so schlimm.»

Florian Meier findet, die Schweiz sollte sich auf keine Seite stellen: «Ein Rückzug der Schweiz wegen Israel würde dem Neutralitätsprinzip widersprechen, da man damit direkt Partei ergreifen würde.»

Anderen ist die Thematik zu politisch für einen Musikwettbewerb. Max Schleiffer meint: «Da es beim ESC nur noch um Politik geht, sollte er einfach beerdigt werden.» Auch von Marc Moeri heisst es: «Der ESC gehört komplett abgeschafft. Mit Musik hat der Anlass längst nichts mehr zu tun, alles nur noch politisches Theater.»

Störaktion beim ESC-Final
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