Darum gehts
- Nissan Leaf: Dritte Generation mit verbessertem Design und Technologie
- Der neuer Leaf bietet mehr Platz trotz weniger Fahrzeuglänge
- Zwei Batterieoptionen: 52 kWh für 430 km und 75 kWh für 600 km Reichweite
Der erste Nissan Leaf, vorgestellt 2009 in Japan, war ein Volltreffer – und punkto Design und Technik damals auf dem richtigen Weg. Die Verkäufe durften sich auch bei uns sehen lassen. Wieso Nissan bei der zweiten Modellgeneration diesen erfolgreichen Weg verliess und plötzlich betont extravagant auf Kundenfang gehen wollte, dabei aber Praktikabilität und Technologie hinten anstellte, bleibt das Geheimnis der dafür verantwortlichen Manager.
Jetzt, nach inzwischen 700'000 verkauften Leafs, folgt mit einiger Verspätung die dritte Generation – gerade noch rechtzeitig, um auf den aktuellen Elektrozug aufzuspringen. Das wichtigste vorweg: Der neue Leaf kann sich, vielleicht mit Abstrichen bei der polarisierenden Front, sehen lassen. Seine Proportionen sind gefällig, das Platzangebot überzeugt. Obwohl der Neue 14 Zentimeter kürzer als sein Vorgänger ist, gibts innen mehr Wohnraum als bisher. Zwei 14 Zoll grosse Displays, grosszügig dimensionierte Sitze und praktische Ablagen – das alles passt im neuen Leaf.
Wo bleibt die Wertigkeit?
In Sachen Wertigkeit machen wir jedoch im Innenraum Schwächen aus. Bestes Beispiel ist das wenig ästhetische Kunststoffelement, das an der Unterseite der Armaturentafel die Taster für die Gangwahl integriert. Sieht nicht nur unschön aus, sondern fasst sich auch nicht wertig an. Überall unterhalb der Sichtlinie fehlen Verkleidungen, und es dominiert Hartplastik. Schade. Und vor allem steht dies im krassen Gegensatz zu den scharfen Doppeldisplays und den in Armaturenbrett oder Türtafeln eingearbeiteten Textilelementen.
Beim Fahren gefällt uns der Leaf dagegen sehr gut. Die dritte Generation lässt sich entspannt bewegen. Die Karosserie ist angenehm steif und die Lenkung direkt, während die hintere Mehrlenkerachse für den nötigen Komfort sorgt. Das komplett verkleidete Batteriepaket im Unterboden sorgt nicht nur für eine gute Aerodynamik, sondern auch für einen niedrigen Schwerpunkt. Dennoch kann der Fronttriebler bei flotter Kurvenfahrt ein leichtes Wanken nicht ganz kaschieren.
Zwei Batteriepakete
Der neue Nissan Leaf baut auf der neuen Elektro-CMF-Plattform des Renault-Nissan-Konzerns auf. Für den Antrieb sorgt ein Elektromotor mit 218 PS (160 kW) und einem maximalen Drehmoment von 355 Nm. Damit ist der Leaf solide motorisiert und beschleunigt aus dem Stand in 7,6 Sekunden auf Tempo 100. Der Normverbrauch beträgt 14,2 kWh/100 km.
Antrieb 1 Elektromotor, 217 PS (160 kW), 355 Nm, 1-Gang-Reduktionsgetriebe, Vorderradantrieb, Akku 75 kWh, Laden AC/DC 11/150 kW, 10–80% 30 min
Fahrleistungen 0–100 km/h in 7,6 s, Spitze 160 km/h
Masse L/B/H 4,35/1,81/1,55 m, Leergewicht 1881 kg, Kofferraum 437–1052 l
Umwelt Verbrauch Werk 14,2 kWh/100 km, 0 g/km CO₂, Reichweite WLTP 604 km, Energieeffizienz A
Preis nicht bekannt, ab ca. 36'000 Franken
Antrieb 1 Elektromotor, 217 PS (160 kW), 355 Nm, 1-Gang-Reduktionsgetriebe, Vorderradantrieb, Akku 75 kWh, Laden AC/DC 11/150 kW, 10–80% 30 min
Fahrleistungen 0–100 km/h in 7,6 s, Spitze 160 km/h
Masse L/B/H 4,35/1,81/1,55 m, Leergewicht 1881 kg, Kofferraum 437–1052 l
Umwelt Verbrauch Werk 14,2 kWh/100 km, 0 g/km CO₂, Reichweite WLTP 604 km, Energieeffizienz A
Preis nicht bekannt, ab ca. 36'000 Franken
Wer die Reichweite von bis zu 600 Kilometern mit dem 75 kWh grossen Batteriepaket der Long-Variante nicht benötigt, wählt die günstigere Leaf-Basisversion. Dessen 52 kWh grosses Batteriepaket – bestens bekannt etwa aus dem Renault 5 oder dem ebenfalls neuen Nissan Micra – ist an einen 176 PS (130 kW) starken Elektromotor gekoppelt. Mit einer Ladung schafft diese Variante über 430 Kilometer – oder je nach eingestellter Bremsenergie-Rückgewinnung am Lenkrad sogar noch etwas mehr. Das dürfte vielen Kunden reichen. Ob das allerdings auch für die eher mageren 150 kW Ladegeschwindigkeit am DC-Schnelllader gilt, darf bezweifelt werden.
Der Nissan Leaf startet im Februar 2026 mit einem voraussichtlichen Einstiegspreis zwischen 36'000 und 39'000 Franken.