Darum gehts
- Honda bringt 2026 eine Neuauflage des Kultcoupés Prelude mit innovativer Technik
- S+-Shift-Technologie simuliert Gangwechsel trotz stufenlosem Automatikgetriebe
- Prelude kommt mit 184 PS starken e:HEV-Hybridantrieb und drei Fahrmodi
Alte Modellreihen in neuem Gewand wiederzubeleben, scheint aktuell gross in Mode zu sein: Bei Renault feierten kürzlich die einstigen Bestseller R4 und R5 als Retro-Stromer ihr Comeback, Ford hat den einstigen Familiensportler Capri zum Elektro-Crossover gewandelt, und sogar Alfa Romeo machte ähnliches mit seinem alten Strassen-Rennwagen Tipo 33. Nun also auch Honda: Die Japaner bringen Anfang 2026 den Prelude zurück. Optisch und technisch hat sich im Unterschied zum bis ins Jahr 2002 produzierten Coupé einiges getan. Doch etwas bleibt: Wie der kultige Vorgänger kommt auch der neue Prelude mit einer für die Marke und den heutigen Automarkt neuen Technik.
Honda war schon 1987 Vorreiter: Der Prelude erhielt als erstes Serienauto der Welt eine Allradlenkung. Diese fällt bei der rund 4,30 Meter langen Neuauflage (leider) weg, dafür fährt das Coupé mit neuer S+-Shift-Technologie vor – dazu gleich mehr. Auf dem Thruxton Circuit südwestlich von London lässt uns Honda mit dem Prototyp ein paar Runden drehen. Öffentliche Strassen dürfen wir nicht befahren – das Auto hat zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zulassung.
Sportliche Optik mit Hybridantrieb
Doch wie uns Tomoyuki Yamagami (56), Projektleiter des Prelude, erklärt, handelt es sich hier um einen Prototyp, der «zu 99 Prozent dem fertigen Serienauto gleicht». Yamagami gibt auch Auskunft zum Antrieb: Unter der Motorhaube werkelt der 184 PS (135 kW) starke e:HEV-Hybridantrieb, der etwa auch im Honda Civic eingesetzt wird. Bei dem System werden die Räder meistens direkt von einem Elektromotor angetrieben – gespeist aus einer kleinen Batterie. Ist mehr Leistung erforderlich, wechselt das System in den Hybridmodus: Dann nutzt der Prelude einen zweiten, kleineren E-Motor als Generator, der vom Zweiliter-Benziner gespeist wird. Nur bei konstantem Autobahntempo treibt der Benziner die Vorderräder direkt an. Wird noch mehr Leistung gewünscht, unterstützt der E-Motor wieder zusätzlich als Booster.
Damit das Fahrgefühl dennoch nicht zu synthetisch wird, kommt in der sechsten Generation des Prelude neu die S+-Shift-Technologie zum Einsatz. Im Stil eines Doppelkupplungsgetriebes simuliert sie Gangwechsel und lässt dazu passend den Turbo hochdrehen. Und das, obwohl ein stufenloses Automatikgetriebe verbaut ist. Entgegen seiner sportlich wirkenden Optik wird der Prelude zwar nicht zum Rundenrekordjäger – gerade bei höherem Tempo geht dem Coupé schnell die Puste aus. Allerdings arbeitet der Antrieb ausgewogen, und das Zuschalten des Verbrenners ist kaum spürbar.
Drei Fahrmodi – grosse Spreizung
Normal, GT und Sport: Diese drei Fahrmodi stehen im Prelude zur Wahl. Die Spreizung ist enorm: Während die adaptiven Dämpfer auf «Normal» weich und angenehm abfedern, werden sie im Sportmodus härter und lassen keine grossen Karosseriebewegungen zu. Kein Wunder: Das Fahrwerk stammt aus dem Kompaktsportler Civic Type R. Jedoch hat Honda unter anderem die Federrate angepasst, um den Fahrkomfort zu erhöhen.
Nach der langen Geraden treten wir in die Eisen, die sich gefühlvoll dosieren lassen. Kurven meistert der Prelude souverän, vor allem dank der leichtgängigen, aber präzisen und rückmeldefreudigen Lenkung des 2+2-Sitzers. Honda gibt keine Angaben zum Norm-Verbrauch, wir können davon jedoch ausgehen, dass sich dieser, analog zum Civic, bei rund 5,0 l/100 km einpendeln dürfte. Hondas neues Hybrid-Coupé, das eine beeindruckende Mischung aus Effizienz und Sportlichkeit bietet, steht ab Anfang 2026 bei den Schweizer Händlern, die Preise sind aber noch nicht bekannt. Blick tippt auf einen Startpreis zwischen 40'000 und 50'000 Franken.