Darum gehts
- DS No. 8: Neues Elektroflaggschiff soll miese Verkaufszahlen ankurbeln
- Komfortables SUV-Coupé mit hochwertiger Ausstattung und beeindruckender Reichweite
- Allradversion mit 350 PS beschleunigt in 5,4 Sekunden auf 100 km/h
Der Nobelableger von Citroën, DS Automobiles, hats nicht leicht, sich im riesigen Stellantis-Konzern gegen Traditionsmarken wie Opel, Peugeot und Fiat durchzusetzen. Zwar kann auch DS auf eine lange und erfolgreiche Historie zurückblicken: Citroëns Göttin DS, die vor genau 70 Jahren auf den Markt kam, hat sich in 20 Jahren über 1,4 Millionen Mal verkauft. Die Marke DS wurde jedoch erst 2014 gegründet und versucht seitdem, sich mit edlen Premium-Modellen von der Konkurrenz – auch intern – abzuheben. Die neue DS No. 8 ist das neuste Elektroflaggschiff, welches die miesen Verkaufszahlen ankurbeln soll.
Vor der Fahrt
Der Markenname DS leitet sich vom französischen «La Déesse», die Göttin, ab. Optisch kommt die No. 8 dem auch sehr nahe: Die Linienführung des SUV-Coupés verläuft in einem sauberen Zug und ermöglicht somit, dass die Optik trotz breiterer Front und schmalerem Heck gut aussieht – und das gelingt nur selten. Im Inneren punktet die DS bereits in der Grundausstattung, bietet hohen Komfort auf allen Sitzen und hochwertige Materialien. Die Technik, die sich hinter dem 12,25-Zoll grossen Kombiinstrument und dem 16-Zoll grossen Display in der Mittelkonsole verbirgt, ist so in vielen anderen Autos des Stellantis-Konzerns identisch verbaut.
Auf der Strasse
Die No. 8 kommt mit Vorderrad- oder Allradantrieb und wahlweise in zwei Akkugrössen, wobei der Allradler serienmässig als Long Range ausgeliefert wird. Wir fahren den Allradler in zweithöchster Ausstattung namens Ètoile und sind überrascht, wie flink sich das 4,83 Meter lange SUV-Coupé auf der Strasse bewegt. Die insgesamt 350 PS (276 kW) und 509 Nm Drehmoment befördern den 2,3 Tonnen schweren Stromer in nur 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Und reichweitenstark ist er auch: 688 Kilometer sollen möglich sein, bei der Frontantriebsvariante sogar bis zu 750 Kilometer!
Das war gut
Die DS No. 8 überzeugt nicht nur im Stadtverkehr mit einem hohen Mass an Komfort, sondern dank perfekt abgestimmtem Fahrwerk auch auf kurvigeren Strecken. Trotz einer eher mageren Ladegeschwindigkeit von maximal 160 Kilowatt ist die Batterie am DC-Schnelllader innerhalb von 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt. Der grösste Pluspunkt bleibt der Innenraum: Neben der umfangreichen Ausstattung punktet die DS mit ihrem grossen Kofferraum, der ein Volumen von bis zu 1834 Litern bietet.
Antrieb 2 Elektromotoren, 350 PS (276 kW), 509 Nm, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Akku brutto 97,2 kWh, Ladetempo AC/DC 11/160 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h 5,4 s, Spitze 190 km/h, Reichweite WLTP 688 km
Masse L/B/H 4,83/1,92/1,57 m, Leergewicht 2289 kg, Kofferraum 581–1834 l
Verbrauch WLTP 16,6 kWh/100 km, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energieeffizienz A
Preis ab 69'900 Franken
Antrieb 2 Elektromotoren, 350 PS (276 kW), 509 Nm, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Akku brutto 97,2 kWh, Ladetempo AC/DC 11/160 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h 5,4 s, Spitze 190 km/h, Reichweite WLTP 688 km
Masse L/B/H 4,83/1,92/1,57 m, Leergewicht 2289 kg, Kofferraum 581–1834 l
Verbrauch WLTP 16,6 kWh/100 km, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energieeffizienz A
Preis ab 69'900 Franken
Das war schlecht
Wie viele Konkurrenten bietet auch die DS No. 8 das sogenannte One-Pedal-Driving, bei dem das Fahrzeug beim Lupfen des Gaspedals bis zum Stillstand abbremst. Das macht insbesondere das Fahren in der Stadt komfortabler und effizienter. Allerdings haben es die Franzosen bei der Stärke der Verzögerung etwas übertrieben. Ebenfalls schade für ein Auto dieser Preisklasse ist die verbaute Technik beim Infotainmentsystem, die wir aus vielen anderen Modellen des Stellantis-Konzerns kennen. Die Bedienung funktioniert zwar tadellos, aber dennoch hat DS unserer Meinung nach an der falschen Stelle gespart. Weniger Gleichteile wären hier mehr gewesen.
Das bleibt
Seit Jahren dümpelt DS bei den Verkaufszahlen in der Schweiz vor sich hin: Nur 106 Neufahrzeuge sind dieses Jahr bislang eingelöst worden – 54 davon entfielen auf den SUV DS 7. Ob die im Spätsommer kommende DS No. 8 etwas daran ändern wird, bleibt abzuwarten. Das Produkt kann im ersten Test überzeugen und ist preislich im Vergleich zu den Mitbewerbern ordentlich aufgestellt. In der günstigsten Pallas-Ausstattung mit kleiner Batterie zahlt man 49’900 Franken, der von uns getestete Allradler mit grossem Akku in Ètoile-Ausstattung kostet dagegen mindestens 69’900 Franken. Die Preise für die Höchstausstattung Jules Verne stehen dagegen noch aus, aber dürften noch mal etwas mehr kosten.