BMW M4 CS im Blick-Test
Zwischen Alltag und Rennstrecke

BMW schärft den M4 mit der CS-Version nach. Das Sondermodell bietet mehr Leistung, weniger Gewicht und verbesserte Fahrdynamik. Trotz hohem Preis verspricht es Fahrspass im Alltag – und auf der Rennstrecke.
Publiziert: 06:06 Uhr
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Der BMW M4 bekommt eine Sonderserie namens CS.
Foto: Lorenzo Fulvi

Darum gehts

  • BMW M4 CS: Sportliches Coupé mit mehr Leistung und weniger Gewicht
  • Karbon-Komponenten und Schalensitze sorgen für exzellenten Halt und Gewichtsreduktion
  • 550 PS, 650 Nm Drehmoment, 0–100 km/h in 3,4 Sekunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Während viele Autohersteller inzwischen fast komplett auf die Elektroschiene setzen, vergisst BMW auch die Verbrenner-Fangemeinde nicht. Zwar enthüllt BMW in knapp einem Monat an der IAA in München den technisch und optisch komplett neuen, rein elektrischen iX3 und hofft damit, das E-Segment zu revolutionieren. Gleichzeitig behalten die Münchner aber Sportmodelle mit Benziner weiterhin im Programm – oder schärfen diese sogar noch nach.

So geschehen beim M4. Das sportliche Coupé erhielt kürzlich eine Sonderversion namens CS mit mehr Muskeln und weniger Gewicht. CS steht hierbei für Competition Sport und für die besondere Dynamik des M-Modells. Eins vorweg: Die Sonderserie ist bereits ausverkauft. Doch wer mit diesem Bericht auf den Geschmack kommt, sollte sich auf dem Occasionsmarkt umsehen, da finden sich schon noch einige Exemplare.

Vor der Fahrt

Karbonhaube, -dach, zusätzliche Splitter an der vorderen Stossstange und eine Titanium-Auspuffanlage. Das sorgt für weniger Gewicht – rund 20 Kilogramm weniger als der normale M4 Competition. Dazu kommen im Innenraum noch Schalensitze und Mittelkonsole aus Karbon. Die Sportsitze erfordern im Alltag beim Ein- und Aussteigen zwar eine Turnübung, doch sitzt man erstmal drin, sorgen sie für exzellenten Halt.

Auf der Strasse

Mit Gewichtsreduktion allein ist es noch nicht getan. Der Reihensechszylinder mit Biturboaufladung – wie bereits im M3 CS – erhält eine Leistungsspritze auf 550 PS (405 kW) und 650 Nm Drehmoment. Zudem gibts neue Federn, Dämpfer, Stabilisatoren und leichtere Räder. Platz genommen im scharfen M4 und man fühlt sich direkt nach der Abfahrt vertraut mit dem Auto. Von der versprochenen Mehrleistung ist noch nicht viel zu spüren. Zwar gleitet der BMW mit seinem sportlich abgestimmten Fahrwerk nicht wie auf Wolken, dennoch schüttelt es uns auf längeren Autobahnfahrten auch nicht unangenehm durch.

Das war gut

Wählen wir eine der voreingestellten Tasten M1 oder M2 am Lenkrad, so spannt der ruhige M4 seine Muskeln an – und wie! Die präzise Lenkung wird etwas schwergängiger (dürfte aber noch etwas mehr Rückmeldung liefern), das Fahrwerk straffer, das Gaspedal spontaner und die Bremsen packen noch sportlicher zu. Beim Herausbeschleunigen aus der Kurve lassen wir den Motor in den Begrenzer drehen und schalten manuell per Wippe am Lenkrad blitzschnell hoch. Tempo 100 erreicht der vierplätzige Allradler in 3,4 Sekunden – und würde schneller als 300 km/h.

BMW M4 CS im Schnellcheck

Antrieb 3-Liter-R6-Biturbobenziner, 550 PS (405 kW)@6250/min, 650 Nm@2750 bis 5950/min, 8-Gang-M-Steptronic-Getriebe, Allrad
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,4 s, Spitze 302 km/h
Masse L/B/H 4,80/1,92/1,40 m, Leergewicht 1835 kg, Kofferraum 440 l
Umwelt Verbrauch Werk/Test 10,2/11,7 l/100 km, 232/278 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 189’200 Franken, Testwagen mit Optionen 193'210 Franken

Lorenzo Fulvi

Antrieb 3-Liter-R6-Biturbobenziner, 550 PS (405 kW)@6250/min, 650 Nm@2750 bis 5950/min, 8-Gang-M-Steptronic-Getriebe, Allrad
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,4 s, Spitze 302 km/h
Masse L/B/H 4,80/1,92/1,40 m, Leergewicht 1835 kg, Kofferraum 440 l
Umwelt Verbrauch Werk/Test 10,2/11,7 l/100 km, 232/278 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 189’200 Franken, Testwagen mit Optionen 193'210 Franken

Wie man es von einem BMW M gewohnt ist, kann auf abgesperrten Plätzen der Drift-Modus aktiviert werden, der die Querfahrten analysiert und beurteilt. Zusätzlich kann der Pilot den BMW auf 100 Prozent Heckantrieb umschalten, was wir bereits vom normalen M4 kennen. Solche Sachen aber bitte nicht auf öffentlicher Strasse praktizieren!

Das war schlecht

Trotz Abspecken bringt das Coupé weiterhin über 1,8 Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: Der weniger alltagstaugliche und nur heckgetriebene M4 CSL wiegt exakt 1,7 Tonnen – also über 100 Kilo weniger. Hätte man sich folglich die Gewichtsreduktion im M4 CS sparen können? Nun, die 20 Kilo machen nicht wirklich einen Unterschied. Doch das Karbon-Programm gehört beim CS halt einfach dazu. Eine grosse Differenz zum gewöhnlichen M4 gibts dagegen beim Preis. Beim Blick in die Preisliste unseres Testwagens müssen wir erstmal leer schlucken, denn dieser kostet knapp über 190'000 Franken!

Das bleibt

Liebhaber und Fans der Marke finden im M4 CS ein sportliches Alltags-Coupé, das man gerne auch mal auf einer Rennstrecke bewegen kann. Beispielsweise auf der Nürburgring-Nordschleife. Dort benötigt der CS für eine Runde 7 Minuten und 22 Sekunden – also rund zehn Sekunden weniger als der M4 Competition. Aber ob das wirklich 55'000 Franken Aufpreis wert ist?

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