BLICK-Test: Porsche 911 Carrera 4S
Wenn ich einmal reich wär

Der Porsche 911 ist der Massstab unter den Sportwagen. Auch die im Frühling gestartete, achte Generation. BLICK hat den Allradler mit 450 PS im Alltag getestet.
Publiziert: 17.09.2019 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 16:20 Uhr
Porsche brachte dieses Jahr die achte Auflage des 911ers auf den Markt.
Foto: Werk
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Martin A. Bartholdi

So unauffällig wie er mit seiner grauen Lackierung aussieht, fährt er sich auch. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn auch die inzwischen achte Auflage des Porsche 911 bleibt eine Fahrmaschine. Und das ist gut so!

Porsche 911 Carrera 4S

Motor
3.0-B6-Turbobenziner, 450 PS (331 kW), 530 Nm@2300-5000/min, 8-Gang-Automat (Doppelkupplung), 4x4
Fahrleistungen
0–100 km/h in 3,6 s, Spitze 306 km/h
Masse
L/B/H = 4,52/1,85/1,30 m, 1565 kg, Kofferraum 132 l
Verbrauch
Werk/Test 9,0/11,7 l/100 km, 206/272 g CO2/km, Energie G
Listenpreise
Ab 167'100 Fr. (Basis: Carrera, 385 PS, 70 kW, ab 136'300 Fr.), Testwagen 203'390 Fr. (inklusive Optionen: Matrix-LED-Licht, Sport-Chrono-Pakt, Sportabgasanlage, Hinterachslenkung u. a.)
Plus
sportliches Fahrwerk, Konnektivität, ikonisches Design, toller Sound, super Strassenlage
Minus
Armaturenbrett teilweise von Lenkrad verdeckt, nur Apple CarPlay (kein AndroidAuto)

Motor
3.0-B6-Turbobenziner, 450 PS (331 kW), 530 Nm@2300-5000/min, 8-Gang-Automat (Doppelkupplung), 4x4
Fahrleistungen
0–100 km/h in 3,6 s, Spitze 306 km/h
Masse
L/B/H = 4,52/1,85/1,30 m, 1565 kg, Kofferraum 132 l
Verbrauch
Werk/Test 9,0/11,7 l/100 km, 206/272 g CO2/km, Energie G
Listenpreise
Ab 167'100 Fr. (Basis: Carrera, 385 PS, 70 kW, ab 136'300 Fr.), Testwagen 203'390 Fr. (inklusive Optionen: Matrix-LED-Licht, Sport-Chrono-Pakt, Sportabgasanlage, Hinterachslenkung u. a.)
Plus
sportliches Fahrwerk, Konnektivität, ikonisches Design, toller Sound, super Strassenlage
Minus
Armaturenbrett teilweise von Lenkrad verdeckt, nur Apple CarPlay (kein AndroidAuto)

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Das ist neu

Nichts ist neu, behaupten Ketzer. Und liegen falsch. Beim Aussendesign muss man die Unterschiede zwar suchen. Aber mal am Steuer Platz genommen, wird die Moderne offensichtlich. Der Start-Schalter befindet sich noch links vom Lenkrad und der analoge Drehzahlmesser dominiert zentral das Armaturenbrett – Tradition – sonst ist aber alles neu!

Bei einem Sportwagen ist Vernetzung zweitrangig? Nicht wenn ein 911 alltagstauglich sein soll. So verfügt jetzt auch die Sportwagen-Ikone über den 10,9 Zoll grossen Bildschirm aus dem Panamera oder Cayenne. Während die Sprachbedienung ähnlich wie bei Alexa ein Restaurant nach unserem Geschmack findet, bremst uns der neue Wet-Mode bei Aquaplaning-Gefahr, ohne dass wir es merken oder der Fahrspass verloren geht. Trotz all dieser Technik ist er nur 45 Kilogramm schwerer geworden, was auf verschiedene Leichtbaumassnahmen zurückzuführen ist.

Das gefällt uns

Auch der neue 911er bleibt, wie all seine Neuauflagen davor, eine Evolution des Ur-Elfers. Er behält seine legendäre Form, wird aber etwas schärfer. Die Front ist etwas flacher und die Fronthaube hat markante Vertiefungen (damit lässt sich der neue 992 von seinem Vorgänger 991 am besten unterscheiden). Am Heck sind die Unterschiede mit dem durchgehenden LED-Leuchtband und vertikalen Bremslichtern etwas markanter. Breite und Höhe bleiben gleich, er ist aber drei Zentimeter länger geworden.

Das gefällt uns weniger

Der analoge Drehzahlmesser als Reminiszenz an früher wird von digitalen Doppelanzeigen flankiert. Eine nette Idee , aber nicht zu Ende gedacht. Denn die äusseren beiden Bildschirme können wir kaum ablesen, weil uns das Lenkrad die Sicht versperrt. Links sind zwar nur Zeit und Aussentemperatur betroffen, rechts aber die entscheidendere Tankanzeige sowie die Öltemperatur.

Und so fährt er

Vorschriften machen auch vor einer Ikone wie dem 911er nicht halt. Zur Senkung des CO2-Ausstoss gibts den 911er schon seit dem Facelift vor vier Jahren (die GT3-Modelle ausgenommen) nur noch mit Turbomotoren. Der Begriff Turboloch ist beim neuen 911 allerdings ein Fremdwort. Schon ab 2300/min powern 530 Nm den Sportwagen über alle vier Räder vorwärts. Nach 3,6 Sekunden ist der digitale Tacho dreistellig. Mit 450 PS liefert der Boxer-Motor in jeder Lebenslage genug Kraft. Im Alltag fährt sich der 911er ganz gesittet, wird im Sportmodus aber zum drehfreudigen Kurvenfresser.

BLICK-Fazit

Porsche setzt auch bei der achten 911er-Generation auf Evolution statt Revolution. Und so schafft er weiterhin wie kein anderer Supersportler den Spagat zwischen Alltag und ambitioniertem Fahrspass. Gleichzeitig hat er bei der Vernetzung und dem Infotainment gegenüber dem Vorgänger zugelegt. Allerdings hat d ieses gute Gesamtpaket – ebenfalls traditionell – seinen Preis. Es gibt den 911 Carrera 4S ab 167'100 Franken . Deshalb können wir nur träumen: Wenn ich einmal reich wär ...

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