Neuvorstellung Jaguar XF und XF Sportbrake
Jaguar streicht den Sechszylinder

Nach dem Sportwagen F-Type und dem SUV F-Pace frischt Jaguar nun auch das Mittelklasse-Modell XF auf. Limousine wie Kombi erhalten ein umfangreiches Update, werden ab sofort aber nur noch mit Vierzylinder-Motoren angeboten.
Publiziert: 19.10.2020 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 10:54 Uhr
Inmitten des Brexit-Hickhacks gibt Jaguar im Januar bekannt, dass der langjährige JLR-Vorstandschef Ralf Speth im September zurücktritt.
Foto: Zvg
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Andreas Engel

Die Zeiten für den britischen Autobauer Jaguar Land Rover (JLR) sind aktuell alles andere als einfach: Schon länger hat Jaguar mit Absatzproblemen zu kämpfen. Diese werden durch den angenommenen Brexit definitiv nicht besser – schon gar nicht bei einem drohenden No-Deal-Brexit.

Im Januar 2020 gibt der indische JLR-Eigentümer Tata Motors ausserdem bekannt, dass der langjährige JLR-Vorstandschef Ralf Speth im September zurücktritt – nach Monaten der Ungewissheit und der krisenverstärkenden Corona-Pandemie haben die Briten nun kürzlich den ehemaligen Renault-Boss Thierry Bolloré zum Nachfolger des 64-jährigen Speth ernannt.

Modell-Feuerwerk

Ruhe dürfte aber auch dank der Auffrischung der fast gesamten Modellpalette einkehren: Schon zu Jahresbeginn wurde der umfangreich überarbeitete Sportwagen F-Type (hier gehts zum Fahrbericht) präsentiert. Nach dem grossen SUV F-Pace, der nunmehr in fünf elektrifizierten Varianten erhältlich ist, folgt diesen Herbst die Vorstellung der überarbeiteten Mittelklasse-Modelle XE und XF.

Besonders interessant für die Schweiz ist dabei der frische XF, der weiterhin als Limousine und Kombi Sportbrake erhältlich ist. Während die Optik nur dezent mit schärferer Front samt neuen LED-Scheinwerfern, dem Kühlergrill in 3D-Optik und abgedunkelten Heckleuchten frisch für die Zukunft gemacht wurde, sind die Unterschiede zum Vorgänger besonders im Innenraum frappant.

Permanent online

Das aktualisierte Infotainmentsystem wird neu über einen zentralen 11,4-Zoll-Touchscreen bedient, der durch 12,3-Zoll-Digitalarmaturen und ein Head-up-Display ergänzt wird. Für optimale Vernetzung sind sowohl Apple Carplay als auch Android Auto serienmässig installiert und Software-Updates werden dank permanentem Online-Zugang künftig «over the air» möglich sein.

Hinzu kommen edlere Materialien an Türverkleidungen und neu geformte Sitze. Das Premium-Soundsystem von Meridian verfügt des Weiteren über eine aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung. Last, but not least erhält der XF den aus dem Land Rover Defender bekannten Clear-Sight-Innenspiegel, der bei versperrter Sicht nach hinten das Bild einer in der Dachantenne versteckten Kamera anzeigt.

Nur noch Vierzylinder

Auch bei den Motoren hat Jaguar nachgelegt. Zwar wird es im Gegensatz zum SUV F-Pace keine Plug-in-Hybrid-Variante geben. Technikhighlight ist der neue Mildhybrid-Diesel D200: Der Vierzylinder leistet 204 PS und 430 Nm, beschleunigt die Limousine in 7,6 Sekunden auf Tempo 100 (Sportbrake in 8,0 s) und soll sich gleichzeitig mit nur 5,6 l/100 km begnügen. Der Kombi Sportbrake, der wie alle Modelle standardmässig über eine Achtgang-Automatik verfügt, ist zudem serienmässig mit Allradantrieb ausgestattet, wodurch der Verbrauch leicht höher, bei 6,2 l/100 km, liegt.

Kleiner Wermutstropfen für Jaguar-Fans: Auch auf der Benzinerseite verzichten die Briten zukünftig auf Sechszylinder-Aggregate. Topmodell stellt ein Vierzylinder-Turbomotor mit 300 PS und 400 Nm dar: Damit sprintet der XF in 6,1 Sekunden auf 100 km/h. Während die P300 stets über 4x4 verfügt, wird die Kraft beim schwächeren P250 (250 PS/365 Nm) nur gegen Aufpreis an alle vier Räder übertragen. Mit Heckantrieb gehts in 6,9 Sekunden auf Tempo 100, der Normverbrauch liegt bei 8,9 l/100 km (Sportbrake 9,1 l/100 km).

Der ab sofort bestellbare Jaguar XF startet ab 59'900 Franken, die Kombiversion Sportbrake geht bei 62'900 Franken los.

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