Autoriese spannt mit Renault zusammen
Ford bringt den Fiesta elektrisch zurück

Der US-Autogigant Ford setzt für künftige Elektro-Kleinwagen auf Renault-Technik – und nicht wie bisher auf Volkswagen. Konkret könnte der 2023 eingestellte Fiesta bald einen Elektro-Nachfolger bekommen. Auch ein kleiner SUV ist geplant.
Kommentieren
1/13
Gute Nachrichten für Ford-Fans: 2028 soll der Kult-Kleinwagen Fiesta ein Revival feiern – rein elektrisch und in Kooperation mit Renault.
Foto: Charlie Magee

Darum gehts

  • Ford kooperiert in Zukunft bei Elektro-Kleinwagen mit Renault
  • Fiesta soll 2028 auf Basis des Renault 5 zurückkehren
  • Ford arbeitet weiterhin auch mit Volkswagen als Partner zusammen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_929.JPG
Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Gute Nachrichten für Ford-Fans: Laut britischer «Auto Express» soll der 2023 eingestellte Kult-Kleinwagen Fiesta als reiner Stromer ein Revival feiern. Möglich machen soll das die soeben bestätigte Kooperation zwischen Ford und Renault. Konkret sollen ab 2028 im auf E-Autos spezialisierten Renault-Werk Douai in Nordfrankreich zwei Kleinwagen auf Renaults Ampere-Elektroplattform für Ford vom Band laufen. Neben dem Fiesta, der den bekannten Namen behält, soll es sich beim zweiten Modell um einen kompakten SUV in Puma-Grösse handeln – Fords aktuellem europäischen Bestseller. 

Für beide Hersteller ist die Kooperation ein wichtiger Schritt, um gegen die immer stärker werdende chinesische Konkurrenz auf dem europäischen Markt zu bestehen. Renault kann durch die geplante Zusammenarbeit die Kosten seiner Elektro-Plattform senken, auf der bereits Modelle wie R4, R5, Alpine A290 und der künftige Twingo aufbauen. Ford wiederum könnte durch die Kooperation endlich wieder in wichtige Volumensegmente zurückkehren, aus denen sich die Amerikaner in den letzten Jahren zunehmend verabschiedet haben. Nach dem Mondeo 2022 und dem Fiesta 2023 lief im November im Werk in Saarlouis (D) der letzte Focus vom Band. 

Folgt auch der Focus elektrisch?

«Wir sind Europa verpflichtet und Renault hat bewiesen, dass sie Skalierung und Kosten im Griff haben», sagte Ford-Chef Jim Farley bei einer Pressekonferenz mit Renault-CEO François Provost. «Wir sind überzeugt, dass wir unsere Marken bei Pkw klar differenzieren können.» Während Renault Plattform, Batterie- und E-Motorentechnik bereitstellt, verantwortet Ford Design und Fahrverhalten der kommenden Elektro-Kleinwagen.

Spannend für Fans: Neben einer Normal-Version mit 40- oder 52-kWh-Akku, maximal 150 PS und 410 Kilometer Reichweite analog der beiden Retro-Stromer Renault 4 und 5 könnte das bis zu 217 PS starke Schwestermodell A290 von Sporttochter Alpine den Weg für eine Neuauflage des Kleinwagensportlers Fiesta ST ebnen. Renaults bereits seit längerem eingesetzte, grössere Ampere-Plattform, auf der Modelle wie Megane oder Scenic aufbauen, würde sich ausserdem für grössere Fahrzeuge wie einen neuen Focus eignen. 

VW bleibt Partner

Gleichzeitig würde die neue Kooperation mit Renault die bestehende Zusammenarbeit mit Volkswagen nicht beeinträchtigen, stellte Ford-Boss Farley klar. Ford produziert in Köln (D) die Elektro-SUVs Explorer und Capri auf Basis von VWs modularer Elektroplattform MEB. Die beiden Stromer fahren bei den Verkaufszahlen jedoch den Erwartungen hinterher. Gut möglich, dass Ford bei den Kleinwagen deshalb auf Renault als Partner setzt, obwohl auch der deutsche Autoriese ab 2026 diverse neue Modelle wie ID. Polo, Cupra Raval oder Skoda Epiq auf einer kleineren Frontantriebsversion des MEB auf den Markt bringt. 

Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen spannt Ford mit Renault zusammen: Während Ford in der Ein-Tonnen-Klasse mit Transportern wie dem Transit Custom und dem Pick-up Ranger stark aufgestellt ist, dominiert Renault mit Fahrzeugen wie dem Master die nächst höheren Klassen. Die Kooperationen mit VW sollen aber dennoch weiter laufen: Ford baut in der Türkei den VW Transporter, in Südafrika den Amarok neben dem Ranger. VW wiederum produziert den Transit bzw. Tourneo Connect in Polen. 

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen