Darum gehts
- China will Ausnahmen beim Exportverbot für Nexperia-Chips machen
- Nexperia-Chips sind für europäische Autoindustrie aktuell unersetzlich
- Bis zu 500 Bauelemente von Nexperia stecken in einem Auto
Hoffnung für die europäische Autoindustrie: China will Ausnahmen beim Exportverbot für wichtige Autochips machen. Man werde «die Situation der Unternehmen umfassend berücksichtigen», erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums.
Der Hintergrund: Im September hatte die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen, das zum chinesischen Wingtech-Konzern gehört. Damit wollten die Niederlande den Technologietransfer nach China verhindern. Die chinesische Regierung stoppte daraufhin kurzerhand den Export bestimmter Bauteile von Nexperia-Chips.
Unersetzlich für Autobauer
Für die europäische Autoindustrie sind die Chips aktuell unersetzlich. Nach dem chinesischen Exportstopp fürchteten die Hersteller Lieferengpässe und Produktionsstopps.
Nexperia ist der weltgrösste Anbieter einfacher Chips für die Autoindustrie. Bis zu 500 Bauelemente der Firma stecken in einem Auto, wie die «Frankfurter Allgemeine» schrieb. Die Chips kontrollieren beispielsweise die Blinker oder die Fensterheber.
Aus Peking kamen am Samstag Andeutungen, dass einige Lieferungen wieder aufgenommen werden könnten. Unternehmen mit Schwierigkeiten könnten sich an das Ministerium oder die örtlichen Handelsbehörden wenden, sagte ein Ministeriumssprecher.
Vereinbarung zwischen Xi und Trump
Die Wiederaufnahme von Lieferungen des Chipherstellers Nexperia war Teil einer Handelsvereinbarung, auf die sich US-Präsident Donald Trump (79) und Chinas Staatschef Xi Jinping (72) am Donnerstag verständigt hatten, wie das «Wall Street Journal» berichtete.
Vertreter von China und der Europäischen Union wollten am Donnerstag ebenfalls über Nexperia sprechen, hatte ein EU-Sprecher gesagt. Europas Autoindustrie ist besonders stark von China abhängig. Neben Chips kommen auch seltene Erden und die meisten Batterien für E-Autos aus dem Land.