Hypercar aus China knackt den Speed-Weltrekord für Stromer
0:00
472,41 km/h im Yangwang U9:China-Hypercar knackt den Speed-Weltrekord für Stromer

China-Autobauer BYD expandiert in China und Europa
Zehnmal so gross wie Teslas Gigafactory

BYD investiert in China und Europa. Gebaut wird ein riesiges Werk in Zhengzhou sowie eine neue Fabrik in der Türkei. Dazu ist ein eigenes Schnellladenetzwerk geplant – und natürlich kommen 2026 weitere neue Modelle.
Kommentieren
1/26
BYD, der inzwischen grösste Autohersteller in China, ist seit Frühjahr 2025 auch in der Schweiz vertreten.
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

  • BYD expandiert in der Schweiz mit E-Autos und Plug-in-Hybriden
  • Nobeltochter Denza soll europäischen Premiumherstellern Konkurrenz machen
  • BYD-Werk in Zhengzhou wird auf gigantische 130 Quadratkilometer erweitert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

BYD, der inzwischen grösste Autohersteller in China, ist seit Frühjahr 2025 auch in der Schweiz vertreten. Im Angebot sind die Stromer Seal (Limousine), Sealion 7 (SUV), Atto 2 (Mini-SUV) und Dolphin Surf (Ministadtflitzer). Dazu die beiden Plug-in-Hybride Seal U DM-i (SUV) und Seal 6 DM-i Touring (Kombi). Bis Ende November verkaufte BYD in der Schweiz knapp achthundert Autos, was einem Marktanteil von 0,4 Prozent entspricht.

Das ist noch nicht viel – was sich aber schnell ändern dürfte, wie die BYD-Pläne und unser Besuch im wachsenden chinesischen Werk in Zhengzhou in der Provinz Henan zeigen. Die 12,5-Millionen-Metropole im Osten Chinas wählte BYD für sein riesiges Bauvorhaben aufgrund der guten Strassen- und Schienenanbindung sowie vieler qualifizierter Arbeitskräfte in der Region. Aktuell beträgt die Fläche des BYD-Firmengeländes rund 23 Quadratkilometer. Wenn jedoch in rund zwei Jahren alle Bauphasen abgeschlossen sind, sollen es gigantische 130 Quadratkilometer sein. Zum Vergleich: Das Stadtgebiet von San Francisco (USA) umfasst 122 Quadratkilometer, und Teslas Gigafactory in Nevada (USA) hätte auf dem BYD-Areal in Zhengzhou zehnmal Platz! Aktuell sind hier rund sechzigtausend Mitarbeitende beschäftigt, mittelfristig sollen es aber bis zu zweihunderttausend Angestellte werden.

Wang Chuanfu (59), Präsident und CEO von BYD, erklärt: «Wenn Technologie die grösste Stärke von BYD ist, dann ist Design die zweitgrösste.» Aus diesem Grund wurde auch viel in das BYD Design Center investiert, ein 12’600 Quadratmeter grosses Zentrum in Shenzhen, am Hauptsitz von BYD. Es bildet das stilistische Herzstück des Unternehmens und ist verantwortlich für die künftige Designsprache aller BYD-Transportmittel. Der Autodesignsparte steht der Deutsche Wolfgang Egger (62) vor, der zuvor schon leitende Funktionen bei Audi, Lamborghini und Alfa Romeo innehatte.

«Die Verarbeitung ist solider als bei Tesla»
1:26
BYD Sealion 7 im Test:«Die Verarbeitung ist solider als bei Tesla»

Auch ein Werk in Europa geplant

Aber nicht nur in der Heimat, sondern auch in Europa will BYD fortan Vollgas geben. Vizepräsidentin Stella Li (55) ist sich bewusst, dass die Marke dazu auf unserem Kontinent noch viel ins Händlernetz und ins Marketing für mehr Bekanntheit investieren muss. «Wir stehen noch ganz am Anfang», sagt sie. Doch auch hier scheut man keine Investition. So entsteht aktuell in der Türkei ein Werk für den europäischen Markt. Damit will man Zölle umgehen und Transportkosten sparen. Viel verspricht sich BYD auch vom geplanten eigenen Schnellladenetzwerk, das Ladetempos bis 1000 kW bieten soll. Davon profitieren sollen neben den BYD-Modellen auch diejenigen der BYD-Premium-Tochter Denza, die ab Sommer 2026 mit mehreren Modellen in ausgewählten europäischen Ländern starten will.

Dazu gehört auch die Schweiz. Mit Denza will BYD den europäischen Premiumherstellern Audi, BMW oder Mercedes das Leben schwer machen. Die an der Auto Zürich vorgestellte Limousine Z9GT macht im Juli 2026 den Anfang. Auf einem Testgelände dürfen wir kurz hinters Steuer einer chinesischen Version des luxuriösen Stromers. Drei E-Motoren, einer an der Vorderachse sowie je einer an den Hinterrädern, treiben den rund 5,20 Meter langen und total 965 PS (710 kW) starken Nobelstromer an.

Neben der rasanten Beschleunigung (0 bis 100 km/h in 3,4 Sekunden) und der respektablen Reichweite von bis zu 630 Kilometern lässt der elektrische Z9GT vor allem durch seine rekordverdächtige Ladeleistung von 1000 kW aufhorchen. Dadurch lassen sich die Akkus in nur einer Viertelstunde von 10 auf 80 Prozent laden. Ein weiteres Highlight: Der Z9GT kann auf der Stelle langsam drehen – ähnlich wie die elektrische Mercedes-G-Klasse. Zudem erlaubt die variable Ansteuerung der hinteren E-Motoren, dass der Denza auch seitlich vorwärtskrabbeln kann. 

Dieses Giga-Werk wird dreimal so gross wie Basel
2:00
BYD-Fabrik in Henan:Giga-Werk wird dreimal so gross wie Basel

Vier Denza-Modelle für die Schweiz

Neben dem Z9GT, der in der Schweiz als reiner Stromer, aber auch mit Plug-in-Antrieb angeboten wird, kommen im Herbst 2026 noch drei weitere Denza-Modelle dazu. Der luxuriöse Van D9 (ab September), der Gelände-SUV B5 (ab Oktober) und der rein elektrische B3 (ab Dezember). Der Van bietet dank 5,25 Metern Länge und 3,1-Meter-Radstand bis zu sechs Personen Platz, wobei die beiden Sessel in der zweiten Reihe den höchsten Komfort bieten. Sie lassen sich nicht nur in eine komplette Liegeposition bringen, sondern können auch kühlen, heizen und massieren. Zudem verdunkeln sich die hinteren Scheiben auf Knopfdruck. Während der D9 in China ausschliesslich als Stromer angeboten wird, soll er in der Schweiz nur mit Plug-in-Hybrid-Antrieb zu den Händlern rollen.

Der B5 mischt mit einer Länge von 4,89 Metern im Geländewagensegment mit und tritt mit solid verarbeitetem Interieur und guten Geländefähigkeiten gegen arrivierte Offroader wie Toyota Land Cruiser, Mercedes-G-Klasse oder Jeep Wrangler an. Weitere technische Infos oder gar Preise zu den für die Schweiz vorgesehenen Denza-Modellen gibt es zurzeit noch nicht. Bekannt ist hingegen, dass aktuell bei zwölf Autohäusern in unserem Land das BYD-Logo an der Fassade prangt – und dass die Denza-Modelle über ein eigenes Händlernetzwerk (mit sechs Standorten im Jahr 2026) vertrieben werden.

Mit FinanceScout24 und Blick Prämien vergleichen

Blick und FinanceScout24 haben einen neuen, transparenten Autoversicherungsvergleich lanciert. Dieser Vergleich zeigt basierend auf einem Matchingscore die passenden Versicherungen an und sortiert die Ergebnisse nach Preis. Dank des direkten Leistungs- und Preisvergleichs können Sie sofort Angebote einholen und auch direkt abschliessen. Hier geht es zum Rechner inkl. Exklusiv-Angebot.

Blick und FinanceScout24 haben einen neuen, transparenten Autoversicherungsvergleich lanciert. Dieser Vergleich zeigt basierend auf einem Matchingscore die passenden Versicherungen an und sortiert die Ergebnisse nach Preis. Dank des direkten Leistungs- und Preisvergleichs können Sie sofort Angebote einholen und auch direkt abschliessen. Hier geht es zum Rechner inkl. Exklusiv-Angebot.

Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen