Wettquoten veränderten sich auffällig
Wer spionierte beim Friedensnobelpreis?

Das Nobelinstitut vermutet Spionage beim Friedensnobelpreis nach auffälligen Wettquoten. Kurz vor der Bekanntgabe stiegen die Quoten für die Preisträgerin María Corina Machado drastisch an. Institutsleiter Harpviken kündigt eine Untersuchung an.
Publiziert: 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 11:02 Uhr
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Spionageverdacht beim Friedensnobelpreis.
Foto: IMAGO/NTB

Darum gehts

  • Nobelinstitut vermutet Spionage nach auffälligen Wettquoten für Friedensnobelpreis
  • Direktor kündigt gründliche Untersuchung und mögliche Sicherheitsverstärkung an
  • Wettquoten für Machado stiegen innerhalb von Stunden von 4 Prozent auf 73 Prozent
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Nach dem Bekanntwerden auffälliger Wettquoten unmittelbar vor der Verkündung des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado (58) vermutet das Nobelinstitut Spionage. «Es handelt sich sehr wahrscheinlich um Spionage», sagte der Direktor des Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken (64), am Samstag dem norwegischen Fernsehsender TV2. Zuvor war herausgekommen, dass sich kurz vor der Verkündung des Preises die Wettquoten für Machado deutlich geändert hatten.

Die angenommene Wahrscheinlichkeit für eine Auszeichnung von Machado war am Donnerstagabend auf der Wettplattform Polymarket innerhalb weniger Stunden von knapp vier Prozent auf fast 73 Prozent gestiegen. Dabei hatte zuvor kein Experte die Oppositionelle aus Venezuela zu den Favoriten für den Nobelpreis gezählt, der ihr am Freitag in Oslo zuerkannt wurde.

Gründliche Untersuchung angekündigt

«Es ist kein Geheimnis, dass das Nobelinstitut Opfer von Spionage ist», sagte Harpviken. Dies sei «schon seit Jahrzehnten so», beklagte er. «Es ist klar, dass unsere Institution für Akteure, die Informationen suchen, von Interesse ist – seien es Staaten oder andere Organisationen.» Die Motive könnten «sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Natur sein».

Der Direktor des Nobelinstituts kündigte eine gründliche Untersuchung an. «Falls nötig, werden wir die Sicherheit weiter verstärken.» Der Name des Nobelpreisträgers ist in jedem Jahr vor seiner Verkündung nur äusserst wenigen Menschen bekannt – gekürt wird der Preisträger von den fünf Mitgliedern des Nobelkomitees.

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