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«Machte mir grosse Sorgen»
So hielt Malala Yousafzai ihre Beziehung geheim

Die bekannte Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai musste die Beziehung mit ihrem späteren Ehemann Asser Malik zunächst geheim halten. In ihren Memoiren erzählt sie nun von den steinigen Anfängen ihrer Liebesgeschichte.
Publiziert: 16:42 Uhr
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Malala Yousafzai und Asser Malik heirateten im November 2021 im kleinen Kreis.
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Darum gehts

  • Malala Yousafzai veröffentlicht ihre Memoiren über die Herausforderungen des frühen Ruhms
  • Yousafzai musste ihre Beziehung zu Asser Malik anfangs geheim halten
  • 2021 heiratete das Paar im kleinen Kreis, trotz vorangehender Bedenken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Sophie Ofer
Sophie OferRedaktorin People

Malala Yousafzai (28) veröffentlicht am 21. Oktober ihre Memoiren «Finding My Way». Obwohl sie noch keine 30 ist, blickt die Nobelpreisträgerin bereits auf ein bewegtes Leben zurück. Als junge Frau wurde sie durch ihren Kampf für die Bildungsrechte von Mädchen zur berühmten Menschenrechtsaktivistin. Natürlich bedeuteten ihre plötzliche Berühmtheit und das Spotlight auf ihre Person auch tiefe Einschnitte in ihr Privatleben.

«Finding My Way» dreht sich um Yousafzais Zeit als Studentin an der Oxford-Universität – und die Herausforderungen, die ihr der Ruhm in den frühen 2010ern einbrachte. Einen ersten Ausschnitt teilte sie bereits jetzt in der US-amerikanischen «Vogue». Er handelt von den steinigen Anfängen ihrer Beziehung mit Asser Malik (35), die sie zunächst geheim halten musste.

Grosse Angst, dass die Beziehung öffentlich wird

Yousafzai und Malik, der als Manager beim pakistanischen Dachverband für Cricket arbeitet, lernten sich in Oxford kennen. «Es war nicht die unbeschwerte Sommerromanze aus den Liebeskomödien», schreibt Yousafzai über den Anfang der Beziehung. «Ich machte mir grosse Sorgen, erwischt zu werden.» Durch Yousafzais Bekanntheit konnte das Paar die gemeinsame Zeit nicht ohne Weiteres geniessen. Zu gross die Angst, es könnte publik werden. Yousafzai erinnert sich etwa, wie sie bei einem Spaziergang in London Maliks Hand nahm; im gleichen Moment entdeckte sie eine Frau, die ihr Smartphone zückte, um ein Foto zu machen: «Ich rannte hinter eine Hecke, um mich zu verstecken.» Damit erschreckte sie nicht nur Malik, sondern auch ihr Securityteam. 

Yousafzai fürchtete nicht nur die Augen der Öffentlichkeit auf ihrer Beziehung, sondern vor allem die Reaktion ihrer Eltern. Bei den konservativen Paschtunen (iranische Volksgruppe, Anm. d. Red.) spielen traditionelle Werte eine grosse Rolle; romantische Beziehungen vor der Ehe seien eigentlich tabu. «Je öfter wir uns sehen, desto mehr Fragen werden sie stellen. Es könnte schwierig werden», sagte Yousafzai zu Malik.

«Er flüsterte mir ins Ohr: Du bist eine Sexbombe!»

Als sie und Malik eines Abends in ein Restaurant gingen, musste sie ein wenig tricksen, um das Date vor den Eltern zu verbergen: «Ich hatte das Haus meiner Eltern in einem Salwar Kamiz verlassen, der meiner Mutter gefiel, aber ich hatte Wechselkleidung in meine Tasche gestopft: ein ärmelloses, figurbetontes Kleid aus hellrosa Spitze und meine höchsten High Heels.» Salwar Kamiz ist eine traditionelle Kleidung in Pakistan.

Was daraufhin passierte, liess Yousafzai erröten: «Er schob meinen Stuhl zurück und flüsterte mir ins Ohr: ‹Du bist eine Sexbombe!› Ich versteckte mein Gesicht hinter meiner Serviette, erfreut und verlegen zugleich.»

Als Yousafzai ihren Eltern schliesslich von der Beziehung erzählte, wurde ihre Mutter wütend. «Auf keinen Fall! Spricht er überhaupt Paschto? Sie muss einen Paschtunen heiraten!» Nach dem ersten Treffen mit Malik waren die Eltern noch immer besorgt, es könne zu einem Skandal kommen, wenn die Beziehung ihrer Tochter öffentlich würde. «Ich sollte mich nicht mehr mit ihm treffen. Das hatte ich nicht vor, aber ich hasste die Spannungen, die meine Beziehung zwischen mir und meinen Eltern verursachte.»

Die Familie scheint den Konflikt beigelegt zu haben. 2021 heiratet das Paar im kleinen Kreis. In einem Essay für die britische «Vogue» sagte Yousafzai, dass sie früher gar nicht heiraten wollte – «oder zumindest nicht, bis ich 35 sein würde». Das habe sich durch die Beziehung mit Malik geändert, weil sie erkannt habe, dass er der Richtige sei.

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