Überraschende Erklärung
G7 stellen sich im Iran-Krieg hinter Israel

Die Chefs der G7-Staaten bezeichnen den Iran als «Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors». Das Land dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen.
Publiziert: 06:02 Uhr
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Aktualisiert: 08:37 Uhr
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Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten treffen sich in Kanada.
Foto: AFP

Darum gehts

  • G7-Chefs einigen sich auf Erklärung zum Krieg zwischen Israel und Iran
  • Keine Kritik am Vorgehen Israels
  • Trump kehrt vorzeitig vom G7-Gipfel zurück wegen der Nahost-Krise
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

US-Präsident Donald Trump (78) und die anderen G7-Chefs haben sich unerwartet auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen Israel und dem Iran verständigt. In dem von Gastgeber Kanada veröffentlichten Text wird der Iran als «die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors» bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont.

Weiter erklären die Staats- und Regierungschefs der G7, man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe.

Trump kehrt vorzeitig nach Washington zurück

Die Einigung auf die Erklärung am Montagabend (Ortszeit) erfolgte wenige Stunden nach der Ankündigung des Weissen Hauses, dass Trump wegen der Nahost-Krise vorzeitig nach Washington zurückkehrt und auf den zweiten Gipfeltag verzichtet.

Direkte Kritik am israelischen Vorgehen gegen den Iran findet sich in der Erklärung der Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte nicht. Es wird lediglich die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung in dem Konflikt betont und gefordert, dass die Lösung der Iran-Krise zu einer umfassenderen Deeskalation der Feindseligkeiten im Nahen Osten führen sollte - einschliesslich eines Waffenstillstands im Gazastreifen.

Zu Auswirkungen des aktuellen Konflikts auf die internationalen Energiemärkte heisst es, man werde diese weiterhin aufmerksam beobachten. Man stehe bereit, gemeinsam mit gleichgesinnten Partnern koordinierte Massnahmen zu ergreifen, um die Stabilität der Märkte zu sichern.

Trump sieht Gesprächsbereitschaft Teherans

Trump hatte zuvor angedeutet, dass der Iran zu Verhandlungen bereit sei und er sich darum kümmern werde, sobald er vom G7-Treffen heimkehre. Gleichzeitig bestehen Befürchtungen, dass die USA aktiv in die militärische Auseinandersetzung eingreifen könnten, was eine ganz neue Eskalation bedeuten würde.

Die Einigung auf die Erklärung ist einer der wenigen Erfolge, die die derzeitige kanadische G7-Präsidentschaft bei dem Gipfel erzielen konnte. Bei vielen anderen wichtigen Themen wie Welthandel, Klimaschutz, Ukraine-Krieg und Entwicklungshilfe war es nicht möglich, gemeinsame Positionierungen zu vereinbaren, weil der neue US-Präsident Trump nicht mit der bisherigen Linie der G7 einverstanden ist. Deswegen verzichteten die kanadischen Gastgeber auch darauf, eine grosse Abschlusserklärung aushandeln zu lassen.

Der neue Krieg

Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran – darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der heimlichen Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Der Iran reagierte mit Gegenangriffen auf Israel.

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