Terror-Alarm in Bayern
Islamisten wollten in Weihnachtsmarkt rasen – «möglichst viele töten»

Ein geplanter Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern wurde vereitelt. Fünf Männer wurden festgenommen, vier davon sitzen in Untersuchungshaft. Die Behörden gehen von einer islamistischen Motivation aus.
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Die Weihnachtsmärkte sind gut besucht. So wie hier in Nürnberg. Fünf Männer wurden im Zusammenhang mit Anschlagsplänen verhaftet.
Foto: IMAGO/Ardan Fuessmann

Darum gehts

  • Fünf Männer wegen geplanten Anschlags auf Weihnachtsmarkt festgenommen
  • Verdächtige sollen mit Fahrzeug in Weihnachtsmarkt rasen wollten
  • Vier Männer in Haft, einer in Präventivgewahrsam, islamistische Motivation vermutet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Die Polizei in Bayern hat fünf Männer festgenommen. Sie sollen einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben. Konkret geht es um drei Marokkaner, einen Syrer und einen Ägypter, wie «Bild» berichtet.

Details zum geplanten Anschlag gibt es keine. Nur so viel: Sie wollten offenbar mit einem Fahrzeug in die Menschenmenge fahren. Laut den Behörden war das Ziel, «möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen».

«Schneller Zugriff zeigt, wie wirkungsvoll die Zusammenarbeit ist»

Vor knapp einem Jahr raste Taleb A.* (51) mit einem Mietwagen in den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. Er tötete sechs Menschen und verletzte über 300 Personen. Er galt als psychisch auffällig, die Behörden hatten ihn seit 2015 im Visier. Das Motiv von Taleb A.: Er wollte Deutschland dafür bestrafen, dass es zu offen war, zu grosszügig gegenüber Muslimen.

Der jetzige geplante Anschlag in Bayern konnte vereitelt werden. «Der schnelle Zugriff zeigt, wie wirkungsvoll die Zusammenarbeit von Verfassungsschutz, Polizei und der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) innerhalb der bayerischen Sicherheitsarchitektur funktioniert», sagt Reinhard Röttle, Generalstaatsanwalt in München, zu Bild. Joachim Herrmann (69), Innenminister von Bayern, lobte das schnelle Vorgehen und bedankte sich bei allen Beteiligten.

Keine Entschuldigung, kein Zeichen der Reue

Wie «Bild» berichtet, soll der festgenommene Ägypter in einer Moschee als Vorbeter fungiert haben. In dieser Funktion soll er die drei Marokkaner, die verhaftet wurden, zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt unterstützt haben. 

Derweil wird Taleb A. der Prozess gemacht. Das Landgericht hat bis zum 12. März 2026 zunächst knapp 50 Verhandlungstage angesetzt. Es gab bisher keine Entschuldigung, kein Zeichen der Reue. Stattdessen äusserte sich der 51 Jahre alte Angeklagte mit weinerlicher Stimme und Taschentuch vor dem Gesicht zu vermeintlichen Vertuschungen der Polizei und kritisierte Medien.

* Name bekannt 


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