In der Nacht blieb es in vielen Quartieren der Stadt dunkel
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Aufnahmen aus Barcelona:In der Nacht blieb es in vielen Quartieren der Stadt dunkel

Stromausfall in Portugal
Sorgte «seltenes atmosphärisches Phänomen» für Kettenreaktion?

Keine Cyberattacke, aber wohl ein seltenes, atmosphärisches Phänomen soll das Netz in Spanien in die Knie gezwungen haben. Der portugiesische Netzbetreiber geht davon aus, dass extreme Temperaturschwankungen in Spanien den Ausfall verursacht haben.
Publiziert: 29.04.2025 um 07:23 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2025 um 15:06 Uhr
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Eine Frau benutzt in der Not die Taschenlampe ihres Handys.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Stromausfall in Portugal könnte durch Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden sein
  • Ungewöhnliche Schwankungen in Hochspannungsleitungen aufgrund extremer Temperaturunterschiede in Spanien
  • Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit untersucht möglichen Hackerangriff, bislang keine Hinweise
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Georg NopperRedaktor News

Der Stromausfall in Portugal sei durch eine Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, die auf ein «seltenes atmosphärisches Phänomen» zurückzuführen sei. Dies berichten der portugiesische Sender RTP und der britische Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Netzbetreiber REN.

REN erklärt, dass es aufgrund extremer Temperaturschwankungen in Spanien zu «ungewöhnlichen Schwankungen» in Hochspannungsleitungen kam. Dies werde als «induzierte atmosphärische Variation» bezeichnet, die wiederum zu Unregelmässigkeiten geführt und Synchronisationsstörungen zwischen den Systemen verursacht hätten. Das Phänomen habe aufeinanderfolgende Störungen im gesamten europäischen Verbundnetz zur Folge gehabt, heisst es weiter.

Hackerangriff ausgeschlossen

Anfänglich wurde auch ein Cyberangriff vermutet, jedoch hat der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica diesen nun aufgrund der aktuellen Informationen ausgeschlossen. So berichtet es die spanische Tageszeitung «El País». Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit untersucht den Verdacht, allerdings gebe es gemäss dem portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa (63) keinen Hinweis auf eine solche Attacke.

Die spanische Regierung hat bisher keine Ursache für den Blackout benannt gegeben. Ministerpräsident Pedro Sánchez (53) sagte am Montag lediglich, man schliesse keine Möglichkeit aus.

Gestrandete Passagiere, chaotische Verkehrsszenen

Die Menschen auf der Iberischen Halbinsel mussten teilweise über neun Stunden ohne Elektrizität auskommen: Passagiere sassen in Zügen, U-Bahnen und Aufzügen fest, Reisende strandeten an den Flughäfen. Auch das Internet und die Telefonverbindungen waren vorübergehend ausser Betrieb. In den Ballungszentren kam es zu chaotischen Szenen im Verkehr, weil die Ampeln ausfielen, Spitäler mussten auf den Notbetrieb mit Stromgeneratoren umschalten.

Nicht vom Stromausfall betroffen waren die Balearen. In der Nacht auf Dienstag normalisierte sich die Lage weitgehend. Die Menschen in den Strassen brachen in Jubel aus, als die Lichter etwa in der Hauptstadt Madrid wieder angingen.

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