Darum gehts
- Israel lockte iranische Militärführer in Bunker und tötete sie bei Überraschungsangriff
- Der Mossad nutzte gezielte Massnahmen, um Verhalten der Iraner zu beeinflussen
- Fünf hochrangige iranische Führungskräfte, darunter Generalstabschef und Revolutionsgardenchef, wurden getötet
Details sickern durch, wie Israels Auslandsgeheimdienst Mossad die Mullah-Generäle zu einem tödlichen Treffen in die Falle lockte. Dank minutiöser Planung wurden in einer Viertelstunde mehr als 20 Ziele und damit gleich mehrere Schlüsselpersonen ausgeschaltet.
Seit den Terrorattacken vom 7. Oktober hat Israel bereits einen um den anderen Hamas- und Hisbollah-Führer liquidiert. Dann die gerissene Operation, wie Pager und Walkie-Talkies der Hisbollah mit Sprengstoff versehen wurden und am Körper der Islamisten explodierten.
Jetzt hat der Mossad erneut zu Geheimdienstmethoden gegriffen, die aus einem Hollywood-Thriller stammen könnten. Die höchstrangigen Generäle von Revolutionsgarden und iranischer Armee trafen sich in der Nacht auf Freitag in einem Bunker in Teheran zur Lagebesprechung. Dann griff Israel an. Es war nicht Zufall, dass sich die Militärführer trafen. So wurden sie zum leichten Ziel der Israelis – eingefädelt durch eine List des Mossad.
Mossad im Iran
Der israelische Geheimdienst habe sich «jahrelang auf die Operation vorbereitet», sagte ein Sicherheitsbeamter der «Times of Israel», mit Mossad-Agenten im Iran im Einsatz. Nahe Teheran sei auf iranischem Boden eine Drohnenbasis errichtet worden. Überdies wurden Fahrzeuge mit Waffensystemen in den Iran geschmuggelt.
Militärelite in Bunker gelockt
Details dazu gab Fox-News-Korrespondent Trey Yingst während einer Liveschaltung aus Tel Aviv preis. «Aus Quellen, mit denen wir im israelischen Sicherheitsapparat sprechen, heisst es, dass dies ein Überraschungsangriff war», so der Reporter, während im Hintergrund Alarmsirenen der israelischen Luftabwehr heulten. Israelische Agenten hätten die iranischen Offiziellen «zu einem Treffpunkt im Iran gebracht und hielten sie dort fest, bevor sie alle getötet wurden».
Israel habe gezielt gehandelt, um das Verhalten der Iraner zu verstehen. Ein israelischer Beamter sagte gegenüber Fox News: «Wir haben gezielte Massnahmen ergriffen, um mehr über sie zu erfahren, und diese Informationen dann genutzt, um ihr Verhalten zu beeinflussen. Wir wussten, dass sie sich dadurch treffen würden – aber noch wichtiger: Wir wussten, wie wir sie dazu bringen konnten, dort zu bleiben.»
Bei den im unterirdischen Kommandozentrum getöteten Führungskräften des iranischen Sicherheitsapparats soll es sich um deren Elite handeln, wie israelische Medien unter Berufung auf Militärkreise berichten:
- Generalstabschef Mohammed Bagheri (†65), Irans ranghöchster Militär
- Hussein Salami (†65), Chef der Revolutionsgarden
- Brigadier General Amir Ali Hadschisadeh (†63), Luftwaffenchef der Revolutionsgarden
Gholam Ali Rashid (†72), Kommandeur des obersten iranischen Militärhauptquartiers
- Fereidun Abbassi (†66), Physiker und früherer Chef von Irans Atomprogramm
«Operation geht in Geschichtsbücher ein»
Der Iran-Experte Jason Brodsky vom Thinktank United Against Nuclear Iran (Uani) lobte die Aktion auf X: «Der Grad des Eindringens von Israel in das Regime des Iran ist überaus aussergewöhnlich. Diese Operation wird in die Geschichtsbücher eingehen.»
Jetzt fürchten alle von Rang und Namen im Iran um ihr Leben, sagt Brodsky: «In Teheran und bei den Militär- und Sicherheitsdiensten wird es eine noch nie dagewesene Paranoia geben.»
Wird Israel auch Chamenei töten?
In einer Analyse für das britische Politmagazin «The Spectator» fragt der Iran-Kenner, ob der Oberste Führer des Iran, Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei (86), der nächste an der Reihe auf Israels Exekutionsliste sei: «Chamenei ist der Kitt, der die Islamische Republik zusammenhält. Sollte er von Israel getötet werden», so Brodsky, «wäre dies ein Schock für die Islamische Republik und könnte das Regime destabilisieren.»
Israel will den Sturz des Mullah-Regimes. In einer am Freitagabend ausgestrahlten, zweiminütigen Rede wendet sich der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu (75) an das iranische Volk. Die Völker Israels und des Iran seien seit Gedenken «wahre Freunde». «Wir ebnen euch den Weg zu eurer Freiheit», so Netanyahu. «Es ist an der Zeit, für eure Freiheit von einem bösen und unterdrückerischen Regime einzustehen, das nie schwächer war. Dies ist eure Chance, aufzustehen und eure Stimme zu erheben. Tapferes iranisches Volk, euer Licht wird die Dunkelheit besiegen. Ich bin bei euch, das Volk Israel ist bei euch.»