Sie litt an starker Mangelernährung
Polin stirbt an extremer Obst-Diät auf Bali

Eine Frau ist auf Bali nach einer extremen «frutarischen» Diät gestorben, die eine schwere Unterernährung zur Folge hatte. Es ist nicht das erste Mal, dass eine extreme Ernährungsweise zum Tod führte.
Publiziert: 09.10.2025 um 21:01 Uhr
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Eine 27-jährige Frau, die sich ausschliesslich von rohen Früchten ernährte, ist auf Bali verstorben.
Foto: Screenshot

Darum gehts

  • Polin Karolina K. stirbt nach extremer Frutarier-Ernährung auf Bali
  • Extreme Ernährungsweisen können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen
  • Die 27-Jährige wog kurz vor ihrem Tod nur 20 Kilogramm
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ausschliesslich rohe Früchte – die Polin Karolina K.* (†27) war gerade einmal 19 Jahre alt, als sie sich entschied, ihre Ernährung radikal umzustellen. Sie interessierte sich seit Jahren für eine Ernährung, die auf Obst basiert. Inspiriert wurde sie dabei von einer Gruppe von Rohkost-Veganern, den sogenannten Frutariern.

Frutarismus ist eine Ernährungsweise, bei der man sich strikt vegan ernährt. Es werden ausschliesslich Früchte gegessen. Ein grosser Teil der Frutarier achtet darauf, dass die Pflanzen dabei nicht beschädigt werden – so wird etwa Fallobst konsumiert.

Kurz vor ihrem Tod wog sie 20 Kilogramm

Für die junge Polin, die seit ihrer Jugend mit Magersucht kämpfte, endete die strikte Ernährungsweise jedoch tragisch. Wie das US-Magazin «The Cut» nun berichtet, checkte K. Anfang Dezember 2024 im Sumberkima Hill Retreat auf Bali ein. Die junge Frau bat das Hotel darum, ihr Obstpakete auf das Zimmer zu bringen.

Der Eigentümer des Resorts, Bernard Hudepohl, erklärte, dass die Bitte nicht ungewöhnlich gewesen sei. Unter den Gästen sei es üblich, vegane Mahlzeiten zu bestellen. Sorgen machte sich das Personal jedoch über den Gesundheitszustand der jungen Frau. Die 27-Jährige hatte eingefallene Augen und hervorstehende Schlüsselbeine. Wie viel sie am Ende wog, darüber gibt es verschiedene Angaben: zwischen 20 und 27 Kilogramm.

Sie konnte nicht mehr alleine gehen

Sie sei sogar zu schwach gewesen, um sich alleine fortzubewegen, und blieb deshalb die meiste Zeit auf ihrem Zimmer, heisst es bei «The Cut». Angebote, einen Arzt zu holen, lehnte die Polin jedoch kategorisch ab.

Drei Tage nach ihrer Ankunft meldete sich eine Bekannte von K. beim Hotel, da sie nichts mehr von der jungen Frau gehört hatte. Als die Hotelangestellten ihr Zimmer öffneten, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick: Karolina K. lag leblos auf dem Boden – die Haut fleckig, die Haare grau. Eine offizielle Todesursache ist nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine extreme Ernährungsweise gefährlich wird.

Influencerin ernährt sich nur von veganer Rohkost – und stirbt

Auch die russische Influencerin Zhanna Samsonova (†39) scheint an den Folgen ihrer radikalen Ernährung verstorben zu sein. Auf einer Rundreise im Juli 2023 durch Asien verstarb die Influencerin, die ausschliesslich vegane Rohkost zu sich genommen hatte.

Farbige Fruchtsäfte, Burger aus rohem Gemüse oder exotische Früchte – davon ernährte sie sich seit fünf Jahren. Brot, Hülsenfrüchte, Kakao oder Trockenfrüchte waren hingegen tabu. Ihre Follower beobachteten, wie die Influencerin immer hagerer wurde. Ob Samsonova ausschliesslich wegen Mangelernährung starb, ist unklar. 

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Bub (†3) verhungert wegen «extremer veganer Diät»

In Grossbritannien schockierte 2024 der Fall des Bubs Abiyah (†3), der wegen extremer Unterernährung verstarb. Die Eltern hätten dem Kind eine «extreme vegane Diät» auferlegt, erklärte der zuständige Richter in der Stadt Coventry. Als Folge der Unterernährung habe das Kind an Rachitis, Blutarmut und Wachstumsstörungen gelitten. 

Die Eltern lebten dabei autark und nach einem eigenen Glaubenssystem. Ihren verstorbenen Sohn vergrub das Paar im eigenen Garten. Die Leiche wurde erst lange Zeit nach dem Auszug der Eltern gefunden. Der Vater wurde zu 24,5 Jahren und die Mutter zu 19,5 Jahren Haft verurteilt.

Studentin stirbt nach extremer Diät vor Reise

Für eine anstehende Reise wollte die britische Studentin Lindsey B.* (†20) abnehmen. Wie der «Telegraph» berichtet, setzte sie dafür auf eine extreme Diät. Die Studentin fastete mit der 5:2-Diät, eine Form des Intervallfastens, bei der an zwei Tagen in der Woche die Kalorienzufuhr reduziert wird. B. soll an diesen zwei Tagen jedoch ganz auf Nahrung verzichtet haben.

Regelmässig nahm sie Apfelessig-Tabletten, die als natürlicher Appetitzügler beworben werden. Im April 2019 wurde die junge Frau tot in ihrem Zimmer aufgefunden. Die Todesursache blieb ein Rätsel. Die Gerichtsmedizinerin schloss jedoch Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, die B. gegen Depressionen einnahm, und den Nahrungsergänzungsmitteln nicht aus.

* Namen bekannt

Teile dieses Artikels sind zuerst auf onet.pl erschienen. 

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