Aufnahmen zeigen letzte Momente von Epstein (†66)
0:19
Von Epsteins Todesnacht:US-Justizministerium veröffentlicht Videoaufnahmen

Sexualverbrecher starb 2019 in seiner Zelle – diese Fragen sind noch offen
Plötzlich fehlen doch drei Minuten im Epstein-Knastvideo

Die amerikanischen Behörden versprachen Transparenz im Falle Epstein. Neuste Ermittlungen bestätigten die Suizid-Theorie – gestützt auf angeblichem Video-Rohmaterial seiner Gefängniszelle. Nun kam raus: Drei Minuten wurden herausgeschnitten.
Publiziert: 16.07.2025 um 15:26 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Videoaufnahmen aus dem Hochsicherheitstrakt sollen die Suizid-Theorie von Jeffrey Epsteins Tod bestätigen.
Foto: FBI

Darum gehts

  • Behörden veröffentlichten Überwachungsaufnahmen, die Suizid bestätigen sollen
  • Ursprüngliches Video war 2 Minuten und 53 Sekunden länger als veröffentlicht
  • Offene Fragen um Tod und Drittpersonen bleiben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Natascha_Ruggli_Praktikantin News-Desk_Ringier_1-Bearbeitet.jpg
Natascha RuggliRedaktorin News Desk

Ursprünglich wollten das US-amerikanische Justizdepartement und das FBI Transparenz und Klarheit rund um den vieldiskutierten Tod von Jeffrey Epstein (†66) schaffen. Tatsächlich bewirkten sie das Gegenteil. Der Grund dafür: Rohes Videomaterial, welches die Suizidtheorie des Sexualstraftäters bestätigen soll, wurde in Wirklichkeit geschnitten.

Knapp drei Minuten Material wurden entfernt, wie das Magazin «Wired» berichtet. Das Überwachungsvideo aus der Todesnacht soll beweisen, dass keine Fremdperson, die ihn hätte ermorden können, in Epsteins Zelle gelang. Doch bevor mittels Metadaten die Bearbeitung enthüllt wurde, war man bereits in den sozialen Medien skeptisch gegenüber den neuen Erkenntnissen. Die Bilder zeigen lediglich die Treppe, die zu der Zelle des Sexualstraftäters führte – nicht seine Zellentür selbst.

Fragwürdiges Beweismaterial

Bevor die Drei-Minuten-Lücke entdeckt wurde, war bereits von einer einminütigen Lücke die Rede. Die Generalstaatsanwältin Pam Bondi (59) erklärte daraufhin, dass dieser Unterbruch mit einem «nächtlichen Neustart» zusammenhing. Allerdings schreibt «Wired» inzwischen, dass das ursprüngliche Video ganze 2 Minuten und 53 Sekunden länger war – nicht nur eine Minute. Jedoch wisse man nicht, was in dem verloren gegangen Material gezeigt wird.

Mit der Veröffentlichung der Aufnahmen teilten die Behörden am 7. Juli mit: «Nach sorgfältigen Ermittlungen ist das FBI zum Schluss gekommen, dass Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle Suizid beging.» Unter anderem galten die Bilder der Überwachungskamera als Beweismittel. Auch die berühmt-berüchtigte Liste, welche angebliche Kunden des Investmentbankers beinhaltete, existiert laut den Ermittlern nicht.

Warum hält Trump die Epstein-Akten zurück?

Die Geheimnisse und offenen Fragen rund um Jeffrey Epstein beschäftigen die Medien wieder mehr, seit Donald Trump (79) wieder US-Präsident ist. Die offenen Fragen beziehen sich hauptsächlich auf die Verstrickung Drittpersonen.

Trump hatte während seines Wahlkampfes versprochen, alle offenen Fragen aufzuräumen und Akten im Fall Epstein zu veröffentlichen. Bislang passierte dies nicht – und die Stimmen der Kritiker werden lauter.

Gibt es eine Kundenliste?

Ursprünglich hielt man die Akten und Ermittlungen lange unter Verschluss, da man die Opfer und sensible Daten schützen wollte. Doch das Verlangen nach mehr Transparenz in dem Fall stieg zuletzt – und damit auch der öffentliche Druck.

Besonders im Fokus liegt dabei die «Kundenliste» von Jeffrey Epstein. Jüngsten Berichten zufolge existiert diese gar nicht. Allerdings steht dies wiederum im Widerspruch zu früheren Aussagen. Beispielsweise drohte Elon Musk Trump mit der Veröffentlichung einer solchen Liste.

Gibt es andere Mittäter neben Ghislaine Maxwell?

Ghislaine Maxwell (63), die Verbündete von Jeffrey Epstein und einzige verurteilte Mittäterin in dem Fall, wurde zwar hinter Gitter gebracht. Jedoch stellt sich die Frage nach anderen Mittätern.

Wie die Investigativjournalistin und Podcasterin Julie Brown im Podcast «Broken: Jeffrey Epstein» enthüllt, strebt Maxwell derzeit an, mit ihrem Insiderwissen ihre 20-jährige Haftstrafe zu verkürzen. Angeblich stehe sie im Austausch mit dem FBI.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?