Darum gehts
- Bewaffneter Mann richtet Blutbad in New Yorker Stadtteil Manhattan an
- Schütze tötet vier Menschen in Bürogebäude und richtet sich selbst
- Weitere Gewalttat fordert drei Tote vor Casino in Reno, Nevada
Ein bewaffneter Mann hat am Montag in einem New Yorker Bürogebäude ein Blutbad angerichtet. Die Behörden gehen nach dem Vorfall in Manhattan von mehreren Toten aus. Laut dem Bürgermeister von New York, Eric Adams (64), kamen vier Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Zudem wurden mehrere Menschen teils schwer verletzt.
Auch der mutmassliche Täter ist tot. Gemäss Informationen der «New York Post» soll sich der Schütze nach der Tat selbst eine tödliche Schussverletzung zugefügt haben.
FBI hilft bei Ermittlungen
Der Vorfall ereignete sich in einem Hochhaus, in dem sich unter anderem Büros der Investmentgesellschaft Blackstone und der National Football League befinden. US-Justizministerin Pam Bondi teilt auf X mit, dass die Bundespolizei FBI bei den Ermittlungen helfe.
Laut «New York Post» handelt es sich beim Schützen um Shane Tamura (†27) aus Las Vegas. Überwachungsaufnahmen zeigen ihn kurz vor der Tat mit einem Sturmgewehr in der Hand auf dem Vorplatz des Bürogebäudes. Um 18.30 Uhr Ortszeit stürmte er die Räumlichkeiten und eröffnete das Feuer.
Gefundene Notizen liefern mögliches Motiv
Dokumente, die am Körper des Schützen gefunden wurde, deuten darauf hin, dass er unzufrieden mit der National Football League und ihren Umgang mit CTE, einer Gehirnerkrankung, war, sagte ein über die Ermittlungen informierter Polizeibeamter gegenüber dem US-Sender CNN. CTE (chronisch-traumatische Enzephalopathie) ist eine Alzheimer-ähnliche Erkrankung, die am häufigsten bei Footballspielern auftritt.
Weiter behauptet Tamura in dem Schreiben, dass er selbst an dieser Krankheit leide und bat darum, sein Gehirn untersuchen zu lassen. Tamura war in seiner Jugend ein erfolgreicher Footballspieler, berichteten mehrere Quellen gegenüber CNN.
Frau im 33. Stock getötet
Dem Bericht zufolge erschoss der Angreifer zuerst den Polizisten in der Lobby. Daraufhin zielte er auf eine Frau, die hinter einer Säule Schutz gesucht hatte, sowie auf einen Sicherheitsbeamten hinter dem Empfangstresen. Anschliessend rannte er zu einem Lift. Eine Frau, die aus dem Lift trat, liess er unbehelligt passieren, dann fuhr er in den 33. Stock. Dort habe er eine Frau getötet und anschliessend die Waffe auf sich selbst gerichtet.
Ein Zeuge, der sich zur Tatzeit im ersten Stock befand, sagt gegenüber der «New York Post», es habe sich «wie eine Salve von Schüssen» angehört. «Wie eine automatische Waffe.»
«Ich war bei der Arbeit, als dieser Mann mit einem Sturmgewehr hereinkam und zu schiessen begann», erzählt ein weiterer Augenzeuge. Über dem Zentrum Manhattans, wo der Vorfall passierte, kreisten am New Yorker Abend einige Helikopter sowohl von der Polizei als auch von TV-Sendern. Die Strassen um den Wolkenkratzer in Midtown Manhattan waren gesäumt von Einsatzfahrzeugen mit eingeschaltetem Blaulicht.
Getöteter Polizist hinterlässt Schwangere
Wie die New Yorker Polizei mitteilt, handelt es sich beim getöteten Polizisten um Didarul Islam (†36), Vater von zwei Kindern. Seine Frau ist hochschwanger und erwartet derzeit das dritte Kind. Islam sei ein Vorbild für die gesamte Behörde gewesen, heisst es in einem Beitrag auf X. «Wir werden sein Vermächtnis für immer in Ehren halten.»
Das Motiv des Schützen ist bisher nicht geklärt. Wie die Polizei auf einer Pressekonferenz mitteilte, hatte der Angreifer jedoch eine lange Vorgeschichte psychischer Erkrankungen.
Casino-Schütze in Gewahrsam
Bei einem weiteren Schusswaffenangriff vor einem Casino im US-Bundesstaat Nevada sind am Montag drei Menschen gestorben. Das teilen die örtlichen Behörden mit. Zwei weitere Verletzte seien im Krankenhaus und in kritischem Zustand.
Die Tat ereignete sich am Montagmorgen (Ortszeit) in der Stadt Reno. Der mutmassliche Schütze sei gestellt worden und habe dabei ebenfalls eine Schussverletzung erlitten. Er sei ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Polizei hat bisher keinen Grund zur Annahme, dass sich der Verdächtige und die Opfer gekannt haben könnten. Das Motiv, warum geschossen wurde, ist unklar.
Debatten über Waffengesetze
Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und in grosser Zahl im Umlauf. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sterben jedes Jahr Zehntausende Menschen infolge von Schusswaffenverletzungen. Bei Kindern und Jugendlichen gehören sie zu den häufigsten Todesursachen – laut Daten von 2023 noch vor Verkehrsunfällen. In vielen Schulen finden bereits früh regelmässig Übungen für den Ernstfall statt.
Nach Gewalttaten – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei öffentlichen Veranstaltungen – gibt es immer wieder hitzige Debatten über strengere Waffengesetze. Greifbare Verschärfungen gibt es bisher nicht. Eine umfassende Reform scheitert seit Jahren am Widerstand der Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.