Darum gehts
- Dan Bongino sorgt mit kryptischen Posts für Aufsehen im FBI-Umfeld
- Spekulationen über heikle Details in Epstein-Akten nach Bonginos Äusserungen
- Bongino wurde im Februar 2025 zum stellvertretenden FBI-Direktor ernannt
Seit der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump (79) hat die Stimmung in den USA gedreht. Aus dem «Land of the free» ist für einige Menschen ein Ort der Angst geworden. Angst vor Abschiebung, Angst vor sozialem Abstieg, Angst auf der schwarzen Liste des US-Präsidenten zu landen. Das einstige Land der unbegrenzten Möglichkeiten verändert sich, und zwar rasant. Das Instrument der Bedrohung und Einschüchterung hat sich dabei als legitimes Mittel der US-Regierung etabliert.
Nun dreht eine weitere Personalie aus dem Trump-Umfeld an der Angst-Kurbel. Der im Februar 2025 zum stellvertretenden Direktor des FBI ernannte Republikaner Dan Bongino (50) sorgte am Samstag mit kryptischen Posts für Aufsehen. «Während meiner Amtszeit als stellvertretender Direktor des FBI habe ich Ihnen wiederholt mitgeteilt, dass Dinge geschehen, die vielleicht nicht sofort sichtbar sind, aber sie geschehen», schrieb er unter anderem auf der Plattform X.
Weiter heisst es, er und der Direktor – gemeint ist FBI-Chef Kash Patel (45) – hätten es sich zur Aufgabe gemacht, der «Korruption im öffentlichen Dienst und der politischen Instrumentalisierung von Strafverfolgungs- und Geheimdienstoperationen ein Ende zu setzen». Konkreter wird er dabei nicht.
Bongino zeigt sich «zutiefst erschüttert»
Bevor Bongino auf Wunsch von Patel zum FBI-Vize ernannt wurde, fiel der ehemalige Secret-Service-Agent mit kruden Falschbehauptungen auf. Die Plattform Youtube hatte ihn gesperrt, weil er während der Corona-Pandemie unter anderem behauptet hatte, dass Schutzmasken wirkungslos seien. Nebenbei moderierte er einen Podcast für den konservativen US-Sender Fox News.
Nun schreibt Bongino auf X von «fundierten und notwendigen Ermittlungen», die ihn «zutiefst erschüttert» hätten. Die Menschen würden jetzt «die Antworten erhalten, die WIR ALLE VERDIENEN», heisst es weiter. Und dann setzt der 50-Jährige sogar noch einen drauf und behauptet, es gehe dabei nicht um seine Wahrheit, sondern um nichts Geringeres als «DIE WAHRHEIT».
Angesichts dessen wundert es nicht, dass die Spekulationen ins Kraut schiessen. So vermuten mehrere Medien heikle Details in den Epstein-Akten. Aktuell steht US-Präsident Trump mächtig unter Druck wegen des Falls um den verurteilten und verstorbenen Sexualstraftäter. Zuletzt brachten Trumps Name im Epstein-Fall immer wieder ins Spiel. Nicht zuletzt deshalb sind die Zustimmungswerte des Präsidenten gesunken.
Geht es um die Epstein-Akten?
Zusätzlich befeuert werden die Spekulationen um die Bongino-Posts wegen der zeitlichen Nähe zu einem Verhör von Ghislaine Maxwell (63), der einstigen Komplizin von Epstein. Ein enger Vertrauter Trumps, Todd Blanche (50), der derzeit als stellvertretender Justizminister und damit Bonginos Vorgesetzter amtet, soll Maxwell vor kurzem in einem Gerichtsgebäude getroffen haben, wie «Focus» berichtet.
Kritiker werfen den Beteiligten Intransparenz vor, das Treffen sei geheim gewesen. Der demokratische Senator Richard Blumenthal (78) zeigte sich besorgt und sprach von einem möglichen politischen Deal: eine Begnadigung im Gegenzug für brisante Informationen zugunsten von Trump.
Kurz nach diesem Treffen veröffentlichte Bongino einen emotionalen Beitrag, in dem er schrieb: «Ich werde nie wieder derselbe sein, nachdem ich erfahren habe, was ich erfahren habe.» Bereits in früheren Podcasts hatte Bongino den Epstein-Fall gestreift und dabei angedeutet, dass Bekannte von ihm über hochbrisante Informationen zu Personen aus Epsteins Umfeld verfügen.
Ob der bislang Trump-treue FBI-Vize tatsächlich seinen Präsidenten gefährlich werden könnte? Oder handelt es sich doch vielmehr um die vom Trump-Lager vermuteten und langersehnten Details zu möglicherweise in den Epstein-Skandal involvierten Demokraten handelt? Das bleibt abzuwarten, sind die Hinweise Bonginos doch zu unklar. Auch wann er die Bombe platzen lassen möchte, bleibt er bislang schuldig.