Informationen über Verbrechen?
Justizministerium befragt Epstein-Komplizin Maxwell

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump versucht, aufgebrachte Anhänger im Fall um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu besänftigen. Nun hat der stellvertretende Justizminister die frühere Komplizin Ghislaine Maxwell zu möglichen Verbrechen weiterer Personen befragt.
Publiziert: 25.07.2025 um 04:09 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2025 um 07:24 Uhr
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Ghislaine Maxwell wurde Ende 2021 dafür verurteilt, Jeffrey Epstein beim Betrieb eines Sexhandelsrings geholfen zu haben.
Foto: AFP
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AFPAgence France Presse

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953–2019) hat der stellvertretende US-Justizminister Todd Blanche (50) am Donnerstag Epsteins frühere Komplizin Ghislaine Maxwell (63) befragt. Maxwell habe während eines Treffens mit Blanche in einem Gerichtsgebäude in Tallahassee im US-Bundesstaat Florida alle ihr gestellten Fragen beantwortet, erklärte Maxwells Anwalt David Markus.

Die Befragung habe einen ganzen Tag gedauert, und Blanche habe viele Fragen gestellt, sagte Markus vor Journalisten. «Sie hat sich nie geweigert, zu antworten. Sie hat alle Fragen wahrheitsgemäss, ehrlich und nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet», fügte er hinzu. Er werde sich nicht zum «Inhalt» des Treffens mit Blanche äussern, sagte der Anwalt weiter.

20-jährige Haftstrafe

Maxwell war Ende 2021 als Mitglied eines Sexhandelsrings um Epstein verurteilt worden und verbüsst derzeit in Florida eine 20-jährige Haftstrafe.

Zuvor hatte Blanche bei X angekündigt, das Justizministerium werde sich mit der Frage «Was wissen Sie?» an Maxwell wenden. Wenn Maxwell «Informationen über Personen hat, die Verbrechen begangen haben, werden sich das FBI und das Justizministerium anhören, was sie zu sagen hat», erklärte Blanche, der früher ein persönlicher Anwalt von US-Präsident Donald Trump (79) war.

Im eigenen Lager unter Druck

Trump ist im Zusammenhang mit dem Fall Epstein im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. Dem US-Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Der Milliardär wurde 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden.

Trumps Justizministerin Pam Bondi hatte zunächst von einer Liste prominenter «Kunden» Epsteins gesprochen, deren Existenz Anfang Juli dann aber bestritten. Um den darauf folgenden Aufruhr seiner Anhänger zu beruhigen, hatte Trump in der vergangenen Woche die Offenlegung juristischer Dokumente in dem Fall in Aussicht gestellt. Diese ist bisher nicht erfolgt.

Auch Fragen zu seinem eigenen, früher engen Verhältnis zu Epstein liess Trump unbeantwortet. Die Befragung Maxwells war ein weiterer Schritt im Bemühen der Trump-Regierung, die wütenden Anhänger zu besänftigen.

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