Darum gehts
- Terror-Anschlag am Bondi Beach in Sydney während Chanukka-Feier
- Vater und Sohn schiessen auf Strandbesucher, mutiger Passant überwältigt einen Täter
- 16 Tote und 29 Verletzte bei dem Angriff
Immer mehr Menschen kommen an den berühmten Bondi Beach in Sydney. Die jüdische Gemeinschaft versammelt sich, um Chanukka zu feiern. Es gilt als Fest der Freude und des Lichts und erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels im Jahr 164 vor unserer Zeit in Jerusalem und symbolisiert den Sieg über die griechischen Eroberer.
In Erinnerung an das «Wunder von Chanukka» wird in Häusern, Synagogen – und vielerorts an öffentlichen Plätzen – allabendlich eine neue Kerze am Chanukka-Leuchter entzündet.
Die Stimmung ist friedlich. Kinder spielen vergnügt.
Plötzlich knallt es mehrmals. Zu dem Zeitpunkt glauben noch einige Strandbesucher an ein Feuerwerk. In Wahrheit sind es Sajid A.* (†50) und Naveed A.* (24). Vater und Sohn haben einen Terror-Anschlag geplant.
Rettungskräfte werden alarmiert. Schüsse werden gemeldet. Zwei Männer schiessen von einer Fussgängerbrücke auf die Strandbesucher. Über 100 Schüsse fallen. Aufnahmen, die später auf Social Media kursieren, zeigen, wie Sajid A. und sein Sohn Naveed A. gezielt auf ihre Opfer schiessen. Augenzeugen berichten von zwei bewaffneten Männern, die auf die Menge schiesst. Panik bricht aus. Menschen flüchten und verstecken sich.
Ab hier gibt es keine genauen Zeitangaben. Aber es lassen sich einige Szenen dank mehrerer Videos und Bilder rekonstruieren.
Videos zeigen, wie die beiden Terroristen immer wieder ihre Waffen abfeuern. Sajid A. verschwindet kurz von der Brücke. Sein Sohn schiesst unentwegt weiter. Währenddessen wird Sajid A. von einem mutigen Passanten überwältigt. Es handelt sich um Ahmed al A. (43). Berichten zufolge betreibt er einen Obst- und Gemüsehandel in der australischen Metropole Sydney. Ein Video zeigt, wie er sich anschleicht und den Terroristen von hinten packt und überwältigt.
Sajid A. flüchtet ohne seine Waffe zurück zur Brücke. Vater und Sohn geraten unter Beschuss der Polizei. Immer wieder gehen die Terroristen in Deckung. Sajid A. feuert mit einer anderen Waffe zurück. Dann sackt er zu Boden. Er scheint getroffen und steht nicht mehr auf. Sein Sohn schaut kurz zu ihm rüber und feuert danach weiter von der Brücke.
Auch Naveed A. fällt zu Boden. Er scheint angeschossen worden zu sein. Polizisten laufen ins Bild. Der Terror-Anschlag ist vorbei.
Die Polizei von New South Wales veröffentlicht eine Warnung, das Gebiet um den Bondi Beach zu meiden. Noch ist unklar, was genau passiert.
Der Polizeichef von New South Wales, Mal Lanyon, erklärt, dass bei dem Angriff mindestens 12 Menschen ums Leben gekommen und mindestens 29 weitere verletzt worden waren. Er spricht von einem Terror-Anschlag.
Der australische Premierminister Anthony Albanese (62) richtet sich an die Australier, mit einer Rede. Er bezeichnet die Szenen als «schockierend und erschütternd».
* Namen bekannt