Darum gehts
- Putin droht Ukraine und Westen, russische «Gewinne» auszuweiten
- Putin lobt Modernisierung russischer Nuklearstreitkräfte und beleidigt europäische Staats- und Regierungschefs
- 92 Prozent von Russlands Nuklearstreitkräften sind nach Angaben Putins modernisiert
Russlands Präsident Wladimir Putin (73) zeigte sich am Mittwoch in Kriegs-Laune. Bei einem jährlichen Treffen mit hochrangigen russischen Militäroffizieren drohte der Kremlchef, Moskau werde seine «Gewinne» in der Ukraine ausweiten, falls Kiew und seine westlichen Verbündeten die Forderungen des Kremls ablehnen. Ausserdem beleidigte er die europäischen Verbündeten Kiews. Über Putins Aussagen berichteten unter anderem «Politico» und «Euronews».
Putin wies jede Möglichkeit zurück, dass der Kreml den geänderten Friedensplan unter Führung der USA zur Beendigung des Krieges akzeptieren wird. Er machte den Westen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verantwortlich. Russland ist im Frühjahr 2022 in die Ukraine einmarschiert und weigert sich bis heute, die Kampfhandlungen zu beenden oder einem Waffenstillstand zuzustimmen.
«Keine andere Atommacht hat das»
«Die europäischen Schweine wollten sich am Zusammenbruch Russlands laben», polterte er. In der «Familie der europäischen Nationen» gebe es keine Zivilisation, sondern nur «völlige Degradierung», pestete Putin weiter. Eine Rückkehr zu einem Dialog sei mit «den derzeitigen europäischen Eliten» unwahrscheinlich.
In einer Ansprache an die höchsten russischen Militäroffiziere lobte Putin das russische Militär und hob insbesondere die Modernisierung des Atomwaffenarsenals hervor. «Zweiundneunzig Prozent unserer Nuklearstreitkräfte sind modernisiert. Kein anderes Land, keine andere Atommacht der Welt hat das», prahlte der russische Präsident.
Putin droht mit Oreschnik-Rakete
Auch diese Aussage lässt sich als Drohung an die Ukraine und seine Verbündeten verstehen: «Wir entwickeln neue Waffen und neue Mittel der Zerstörung. Niemand sonst auf der Welt hat sie, und sie werden auch nicht in absehbarer Zeit erscheinen.»
Putin kündigte an, dass Russlands neue nuklearfähige Mittelstreckenrakete namens Oreschnik noch in diesem Monat offiziell einsatzbereit sein werde. Er verwies darauf, dass Russland bereits im November 2024 eine konventionell bestückte Variante der Rakete erstmals einsetzte, um ein ukrainisches Werk in Dnipro anzugreifen. Putin betonte dabei, dass die Rakete nicht abgefangen werden könne.