Putin zeigt Verhandlungswillen
Kreml signalisiert plötzlich in einem Punkt Gesprächsbereitschaft

Russland zeigt sich erstmals offen für Verhandlungen über die Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine. Moskau hatte dies bisher strikt abgelehnt, doch Gespräche in Berlin bringen das Thema jetzt erneut auf den Tisch.
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Ein Soldat geht eine Strasse in der Frontstadt Kostjantyniwka entlang (Archivbild).
Foto: OLEG PETRASIUK

Darum gehts

  • Kreml zeigt Verhandlungsbereitschaft zur Stationierung ausländischer Truppen in Ukraine
  • Multinationale Truppe soll Waffenstillstand überwachen und Sicherheitsgarantien bieten
  • Russland drohte zuvor, Friedenstruppen als legale Ziele zu betrachten
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der Kreml hat trotz seiner grundsätzlichen Ablehnung einer Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine Verhandlungsbereitschaft in dieser Frage angedeutet. Die russische Position zur Stationierung sei bekannt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (58). «Aber noch mal, das ist Thema der Verhandlungen», fügte er hinzu. Bisher hatte Moskau die Stationierung einer multinationalen Truppe strikt abgelehnt.

Der Vorschlag war bei den Gesprächen in Berlin zwischen US-Amerikanern, Europäern und Ukrainern wieder aufgekommen. Die Truppe soll nach Abschluss eines Waffenstillstands in der Ukraine stationiert werden und dessen Einhaltung überwachen. Sie wäre damit Teil der von Kiew geforderten Sicherheitsgarantien gegen einen neuerlichen russischen Angriff.

In der Vergangenheit hat Russland solche Ideen scharf kritisiert: Aussenminister Sergej Lawrow drohte erst in der vergangenen Woche, dass «solche sogenannten Friedenstruppen für uns sofort zu legalen Zielen werden», wenn sie in der Ukraine stationiert würden. Kremlchef Wladimir Putin hatte zudem den Krieg auch damit begründet, einen Nato-Beitritt der Ukraine und somit die Anwesenheit von Soldaten der in Moskau als feindlich empfundenen Militärallianz verhindern zu müssen.

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