Darum gehts
- Trump provoziert mit neuen Texttafeln im Weissen Haus gegen Vorgänger
- Biden und Obama werden besonders hart angegriffen und kritisiert
- Trump gestaltet «Presidential Walk of Fame» mit Tafeln für 46 Präsidenten
Donald Trump (79) hat im Weissen Haus eine neue Provokation gegen seine Vorgänger inszeniert. Das Trump-Lager liess im Säulengang nahe dem Oval Office neue Texttafeln unter den Porträts früherer Präsidenten anbringen – mit eindeutig politischem Tonfall. Besonders hart trifft es dabei die Demokraten Joe Biden (83) und Barack Obama (64).
Auf der Tafel unter Bidens Namen ist zu lesen: «Sleepy Joe war mit Abstand der schlechteste Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten.» Zudem wird behauptet, Biden sei nur durch «die korrupteste Wahl aller Zeiten» ins Amt gelangt. Eine neutrale historische Einordnung sucht man vergeblich – stattdessen übernimmt die Beschriftung Trumps seit Jahren bekannte Kampfbegriffe nahezu wortgleich.
Giftpfeile auch gegen Obama
Doch nicht nur Biden steht am Pranger. Auch Barack Obama wird auf einer goldumrandeten Tafel massiv attackiert. Trump lässt dort behaupten, unter Obama sei das «ISIS-Kalifat aufgeblüht» und Libyen im Chaos versunken. Zudem wird ihm vorgeworfen, die US-Wirtschaft mit Regulierungen «verkrüppelt» und Trumps Wahlkampf 2016 ausspioniert zu haben. Die Tafel endet mit dem hämischen Hinweis, dass Obamas Wunsch-Nachfolgerin Hillary Clinton (78) schliesslich gegen Trump verlor.
Die neue Inszenierung ist Teil eines sogenannten «Presidential Walk of Fame», mit dem Trump das Weisse Haus sichtbar nach seinen Vorstellungen umgestaltet. Während republikanische Präsidenten wie Ronald Reagan (1911–2004) mit lobenden Worten bedacht werden, fallen die Urteile über demokratische Amtsinhaber auffallend vernichtend aus. Biden wird dabei nicht nur politisch, sondern auch persönlich herabgewürdigt.
Hohn über schwer kranken Mann
Besonders brisant: Biden ist der einzige Präsident, dessen offizielles Porträt nicht gezeigt wird. Stattdessen hängt an seiner Stelle ein Foto eines sogenannten Autopens – eines Unterschriftenautomaten. Trump und seine Verbündeten unterstellen Biden seit längerem, wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr selbst regierungsfähig gewesen zu sein und Dokumente maschinell unterzeichnet zu haben. Dabei ist der Autopen seit Jahrzehnten gängige Praxis im Präsidentenalltag und keineswegs ungewöhnlich.
Dass Trump dennoch gegen seinen schwer erkrankten Vorgänger nachtritt, zeigt, wie sehr der Wahlkampfgeist das Weisse Haus prägt. Die neuen Tafeln sind weniger Geschichtsvermittlung als politische Abrechnung.