Polens Warnung für den Kremlchef
Scheitert Putin an den eigenen Rüstungsausgaben?

Polens Aussenminister Sikorski glaubt: Putin würde ein neues Wettrüsten verlieren. Er kritisiert Russlands teure Kriegsführung in der Ukraine und die Provokation des Westens, die für Russland zu erhöhten Verteidigungsausgaben führt.
Publiziert: 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 16:48 Uhr
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Radoslaw Sikorski ist überzeugt, dass Russland ein Wettrüsten mit der Nato verlieren würde.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Polnischer Aussenminister: Russland würde neues Wettrüsten mit dem Westen verlieren
  • Putin provoziert den Westen und führt teuren Krieg in der Ukraine
  • Nato-Länder haben beschlossen, bis 2035 mindestens 5 Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski (62) ist überzeugt, dass Russland ein neues Wettrüsten mit dem Westen verlieren würde. Kreml-Chef Wladimir Putin (72) werde es dabei genauso ergehen wie Sowjetführer Leonid Breschnew (1906–82), sagte Sikorski am Donnerstag in einem Interview mit mehreren Nachrichtenagenturen. «Er hat selbst einmal gesagt, dass die Sowjetunion zusammengebrochen sei, weil sie zu viel für die Rüstung ausgegeben habe, und jetzt macht er genau dasselbe», führte Sikorski aus.

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Der russische Präsident führe in der Ukraine einen «sehr teuren Krieg», sagte der polnische Aussenminister. Gleichzeitig habe er «den gesamten Westen» provoziert und «in Angst versetzt» und ihn damit dazu gebracht, die Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. «Wir tun das, weil Putin uns bedroht», fügte Sikorski hinzu.

Nato steht hinter der Ukraine

«Das bedeutet, dass Putin aus einer Volkswirtschaft von der Grösse Texas' noch mehr Geld für die Verteidigung herauspressen muss», sagte Sikorski mit Blick auf die russische Wirtschaft und fügte mit Blick auf den Zusammenbruch der Sowjetunion hinzu: «Hoffentlich mit einem ähnlichen Ergebnis für das Regime, aber schneller.»

Die 32 Nato-Länder hatten am Mittwoch bei ihrem Gipfel in Den Haag beschlossen, bis 2035 mindestens fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. Sie erfüllen damit eine Forderung von US-Präsident Donald Trump, handelten aber gleichzeitig den Kompromiss aus, 3,5 Prozent des BIP direkt für Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur auszugeben.

In der Gipfelerklärung bekräftigten die Nato-Länder ihre Unterstützung für die Ukraine. Russland wird darin als «langfristige Bedrohung der euro-atlantischen Sicherheit» eingestuft.

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