Nordkoreanische Soldaten kämpfen für Putin
Nordkorea veröffentlicht Front-Video aus der Ukraine

Ein neues Propagandavideo aus Nordkorea sorgt für Schlagzeilen. Es ist ein Tribut an die nordkoreanischen Soldaten, die an der Seite Russlands kämpfen, und ein Beweis der Stärke Pjöngjangs. Denn nun wurde bekannt, dass Kim weitere Soldaten nach Russland schickt.
Publiziert: 03.09.2025 um 14:17 Uhr
|
Aktualisiert: 03.09.2025 um 16:12 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/11
Nordkorea hat am Sonntag ein neues Propagandavideo präsentiert, das nordkoreanischen Soldaten im Ukraine-Krieg Tribut zollt.
Foto: Screenshot / Korean Central News Agency

Darum gehts

  • Nordkorea veröffentlicht Propaganda-Video über Kampf im Ukraine-Krieg mit Russland
  • Kim Jong Un und Putin treffen sich in China zur Militärparade
  • 6000 weitere nordkoreanische Soldaten sollen nach Russland entsandt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Sandra_Marschner_Praktikantin News_Ringier Blick_1-Bearbeitet.jpg
Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Schwer bewaffnete nordkoreanische Soldaten robben in Tarnanzügen über schneebedeckte Schlachtfelder. Ihre Gesichter sind fokussiert – sie haben eine Mission. Dann folgen Luftaufnahmen: Drohnen und Panzer werden abgeschossen – jeder Treffer zerstört sein Ziel in einer riesigen Explosion. 

Das 20-minütige Propagandavideo, welches das nordkoreanische Fernsehen KCTV am Sonntag veröffentlicht hat, präsentiert einen starken und patriotischen Kampf der nordkoreanischen Soldaten im Ukraine-Krieg. Auf dem Schlachtfeld trifft die nordkoreanische Armee mit russischen Soldaten zusammen – der gemeinsame Kampf wird betont. 

Am Mittwoch treffen sich Kim Jong Un und Putin in China

Typisch für nordkoreanische Propaganda: Es lässt sich nicht genau sagen, wie authentisch die Aufnahmen von der Front sind und inwiefern hier inszeniert oder manipuliert wurde. Auch ein Datum der Aufnahmen lässt sich nicht erkennen. 

Die Veröffentlichung des Videos scheint allerdings gezielt gewählt. Denn am Mittwoch sind Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (41) und Russlands Präsident Wladimir Putin (72) in China anlässlich einer Militärparade aufeinandergetroffen. Aufnahmen zeigen die beiden innig und Seite an Seite. 

Emotionale Inszenierung als Freiheitskämpfer

Die Verbundenheit Nordkoreas und Russlands zeigt sich denn auch im Propagandavideo. Zu Beginn des Videos verkündet ein Sprecher, dass die nordkoreanischen Truppen die russische Region Kursk seit dem überraschenden Angriff der Ukraine im Oktober 2024 an der Seite Russlands befreien würden, schreibt CNN. 

Anschliessend werden Namen von Gefallenen genannt. Dabei werden Soldaten gezeigt, wie sie verletzte Kameraden versorgen. Ergreifende Musik und dramatische Nahaufnahmen sollen die kollegiale Fürsorge in Szene setzen. 

Patriotismus und Jubel für Kim Jong Un

Auch eine patriotische Inszenierung prägt das Video. Einer der Soldaten legt seine Wange an die nordkoreanische Flagge. In einer anderen Szene reichen sich Soldaten ein eingerahmtes Porträt von Kim Jong Un herum und betrachten den nordkoreanischen Machthaber ehrfürchtig. 

Darauf folgen einige Szenen, in denen Menschenmengen Kim Jong Un zujubeln. Anschliessend wechselt das Video scheinbar an die Front. Soldaten singen, schwenken die nordkoreanische Flagge und strecken ihre Waffen in die Luft. 

Nordkorea schickt weitere 6000 Soldaten nach Russland

Die Botschaft ist deutlich: Es soll ein Eindruck des Stolzes auf das eigene Land und ein Gefühl der Siegessicherheit vermittelt werden. Dass von den über 10'000 nordkoreanischen Soldaten, die letzten Herbst in die Region Kursk gesandt wurden, nach südkoreanischen Geheimdienstangaben rund 2000 gestorben seien, scheint in den Hintergrund zu rücken. 

Vor allem zeigt das Video: Nordkorea will Stärke demonstrieren. Nun wurde auch bekannt, dass Kim Jong Un die Unterstützung Russlands weiter verstärken will. Die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) schreibt, dass Berichten des südkoreanischen Geheimdiensts zufolge 6000 weitere nordkoreanische Soldaten nach Russland entsendet werden sollen. 

Unterstützung beim Wiederaufbau der Region Kursk

Tausend Soldaten sollen bereits als «Reservekräfte im Hinterland» in Russland eingetroffen sein, heisst es weiter. Die entsandten Soldaten würden als Pioniere und Militäringenieure beim Wiederaufbau der Region Kursk helfen, gab der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergei Schoigu, im Juni bekannt. 

Das ISW betont, dass weiterhin unklar sei, ob nordkoreanische Truppen auch auf ukrainischem Gebiet eingesetzt werden. Die weitere Unterstützung im Grenzgebiet Kursk biete jedoch Russland mehr Kapazitäten, eigene Streitkräfte in der Ukraine einzusetzen.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen