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Neue Studie
Einbrecher verraten, welche Häuser für sie besonders attraktiv sind

Eine Studie zeigt, wie Einbrecher denken und sich ihre Ziele auswählen. Dank Virtual Reality. Blick erklärt, was Häuser besonders anziehend macht und wie du dich schützen kannst.
Publiziert: 27.06.2025 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2025 um 19:10 Uhr
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Eine Studie zeigt, wie Einbrecher denken und sich ihre Ziele auswählen.
Foto: imago/Jochen Tack

Darum gehts

  • Einbrecher bevorzugen Häuser mit Gebüsch als Einbruchsziele
  • Virtual-Reality-Studie mit verurteilten Einbrechern untersucht Attraktivität verschiedener Häusertypen
  • Zum Schutz vor Einbrechern zentral: sichere Verriegelung und Abwesenheit verbergen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Wer bei Einbrechern sofort an dunkle Nächte denkt, liegt falsch. Gemäss der Regierungsbehörde Schweizerische Kriminalprävention (SKP) ereignet sich die Mehrheit der Einbrüche tagsüber. Dann sind die meisten Menschen nicht zu Hause – sondern auf der Arbeit oder unterwegs.

Ein internationales Forscherteam verschiedener Universitäten und Institute hat in einer Studie untersucht, wie Einbrecher sich dabei gezielt ihre Ziele aussuchen. Dafür wurde ein ganz spezieller Ansatz gewählt: Virtual Reality.

Probanden sind verurteilte Einbrecher

Veröffentlicht wurde die Studie im Fachmagazin «Criminology». Um herauszufinden, welche Häuser für Einbrecher besonders attraktiv sind, wurde ein virtuelles Stadtviertel konstruiert. Die Probanden, die sich die virtuelle Realität ansehen sollten: 160 verurteilte Einbrecher aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania.

Diese sollten vier unterschiedliche Häusertypen auf ihre Attraktivität und das Einbruchsrisiko bewerten. Vor einem Häusertyp befand sich dichtes Gebüsch, vor einem anderen eine grosse TV-Verpackung, vor einem weiteren ein Schild, das auf den Waffenbesitz nach dem zweiten Verfassungszusatz der USA hinweist, und vor einem anderen ein parkiertes Auto.

Die Ergebnisse

Die Häuser mit den Sträuchern erschienen als attraktivere Einbruchsziele. Der Schutz im Gebüsch verringere die Wahrscheinlichkeit, gesehen zu werden. Einer der Probanden erklärte: «Das Haus war eine Art grosse Zielscheibe.» Auch die Häuser mit den TV-Verpackungen erschienen den Einbrechern attraktiv, denn der Fernseher sei eine lukrative Beute. Zudem sei auch mit weiteren Wertgegenständen zu rechnen.

Überraschend: Das Merkmal des Waffenbesitzes wurde unterschiedlich bewertet. Zwar betonten die Probanden das Risiko, von den Hausbewohnern verletzt zu werden, doch besonders die erfahrenen Einbrecher hoben auch die Attraktivität der Beute hervor. Denn Waffen liessen sich profitabel verkaufen. Einigkeit herrschte hingegen beim Merkmal des Autos. Hier sei damit zu rechnen, dass jemand zu Hause sein könnte. Das Risiko, erwischt zu werden, sei damit höher. Diese Häuser wurden deshalb als am riskantesten bewertet.

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Die richtige Verriegelung ist zentral

Die Studie zeigt: Um das eigene Zuhause zu schützen, gilt es zu verstehen, wie Einbrecher sich verhalten. Am wichtigsten sei es, alle Zugänge sorgfältig abschliessen. Die SKP empfiehlt Eingangstüren mit Zusatzsicherungen – also Mehrpunktverriegelungen, Zusatzschlösser oder eine Aufdoppelung durch eine zusätzliche Holzplatte. So wird es für Einbrecher sehr viel schwieriger, die Türen aufzuhebeln.

Das gilt auch für Fenster. Die SKP-Empfehlung: spezielle Verriegelungen (Pilzkopfzapfen) oder Fenstergitter. Zudem sollten die Fenstergriffe über ein Schloss verfügen, damit auch bei eingeschlagener Scheibe ein Öffnen von innen verhindert werde.

Gekippte Fenster sind für Einbrecher wie offene Fenster. Zusätzlichen Schutz bieten hier Einbruchmeldeanlagen – idealerweise verbunden mit einer Alarmempfangszentrale.

Abwesenheit verbergen

Auch Beobachtung hilft zum Schutz. Das kann die Videokamera oder der Türspion sein. Wer verreist, sollte zuverlässige und hilfsbereite Nachbarn haben. Diese sollte man immer über Abwesenheiten informieren, damit sie bei Auffälligkeiten reagieren können. Auch die Postentnahme in den Ferien sei wichtig, damit ein überfüllter Briefkasten kein Indiz der Abwesenheit liefere, so die SKP. 

Auch wenn die meisten Einbrüche tagsüber passieren, weist ein dunkles Haus in den Abendstunden laut SKP auf Abwesenheit hin. Zeitschaltuhren seien daher eine sinnvolle Massnahme. Bewegungsmelder mit Schockbeleuchtung im Aussenbereich des Grundstücks können Einbrecher ebenfalls abschrecken.

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