Darum gehts
- Italien führt Helmpflicht für alle Wintersportler auf Skipisten ein
- Österreich hat unterschiedliche Regelungen, Schweiz setzt auf Freiwilligkeit
- In Italien drohen Bussen von 100 bis 150 Euro bei Verstössen
Ab dem 1. November gilt in Italien auf allen Skipisten eine klare Regel: ohne Helm keine Fahrt! Was bislang nur für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren galt, betrifft nun alle Wintersportlerinnen und Wintersportler – egal ob auf Ski, Snowboard oder Schlitten.
Mit der neuen Vorschrift will Italien die Zahl schwerer Kopfverletzungen auf seinen Pisten senken. Laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club, kurz ADAC, drohen bei Verstössen saftige Bussen zwischen 100 und 150 Euro (circa 90 bis 140 Franken), in Wiederholungsfällen kann sogar der Skipass entzogen werden. Der Helm muss CE-zertifiziert sein, also den EU-Sicherheitsnormen entsprechen.
Neben der Helmpflicht gelten in Italien weitere strenge Regeln: Skifahrerinnen und Snowboarder müssen über eine gültige Haftpflichtversicherung verfügen, die Schäden an Dritten abdeckt. Wer diesen Nachweis nicht erbringen kann, riskiert ebenfalls eine Busse und verliert im schlimmsten Fall den Skipass. Alkohol ist ebenfalls tabu: Ab 0,5 Promille drohen Bussen von bis zu 1000 Euro (circa 925 Franken), ab 0,8 Promille handelt es sich gar um eine Straftat.
Österreich: Flickenteppich bei der Helmpflicht
Während Italien mit seiner einheitlichen Regelung europaweit vorangeht, bleibt Österreich beim Thema Helm gespalten. In sieben von neun Bundesländern – darunter Salzburg, Kärnten und die Steiermark – gilt eine Helmpflicht für Kinder bis 15 Jahre. Tirol und Vorarlberg setzen hingegen auf Eigenverantwortung, geben aber klare Empfehlungen ab.
Laut einer Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit steigt auch in Österreich das Unfallrisiko auf den Pisten, besonders bei Kindern. Trotzdem bleibt eine nationale Regelung aus. Alkohol spielt auch hier eine Rolle: Zwar gibt es keine gesetzliche Promillegrenze, doch wer betrunken fährt, riskiert zivilrechtliche Konsequenzen und verliert im Schadensfall womöglich den Versicherungsschutz.
Schweiz: Keine Pflicht, aber klare Empfehlung
In der Schweiz setzt man weiterhin auf Freiwilligkeit. Weder Erwachsene noch Kinder müssen hier gesetzlich einen Helm tragen. Trotzdem empfehlen Experten dringend, den Kopf zu schützen – denn laut der Stiftung Sicherheit im Skisport gehören Kopfverletzungen zu den häufigsten Unfallfolgen. Besonders beim Rodeln kommt es immer wieder zu schweren Schädel-Hirn-Traumata.
Versicherungen können zudem Leistungen kürzen, wenn ein Unfall ohne Helm passiert. Und wer alkoholisiert auf der Piste unterwegs ist, riskiert ebenfalls, auf den Kosten sitzenzubleiben.