Überwachungsvideo zeigt verdächtige Person
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Bald identifiziert dank KI?Überwachungsvideo zeigt verdächtige Person

Neue Hoffnung für die Familie von Jennifer K.
Amerikanerin verschwand vor 20 Jahren – nun könnte KI helfen

Seit beinahe 20 Jahren wird Jennifer K. vermisst. Nun könnte moderne Technik das Rätsel um die verschwundene Amerikanerin lösen. Dank KI könnte das Ohr einer verdächtigen Person auf einer Videoaufnahme zur Identifikation rekonstruiert werden.
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Seit beinahe 20 Jahren wird Jennifer K. vermisst. Nun könnte KI-Technik neue Erkenntnisse für den Vermisstenfall liefern.
Foto: FBI HANDOUT

Darum gehts

  • Jennifer K. verschwand 2006, KI könnte nun helfen, Verdächtigen zu identifizieren
  • Überwachungskamera-Aufnahmen zeigen unbekannte Person, die das Auto von K. parkierte
  • Mittels KI-Technik könnte das Ohr der verdächtigen Person auf der Aufnahme identifiziert werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Nachdem sie die Weihnachtsferien bei ihrer Familie verbracht hatte, tauchte die Amerikanerin Jennifer K.* im Januar 2006 plötzlich nicht mehr bei ihrer Arbeit im US-Bundesstaat Florida auf. Ein ganz untypisches Verhalten für die damals 24-jährige Frau – ihre Arbeitskollegen kontaktierten daher ihre Eltern. 

«Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte», erzählt ihr Vater dem Sender «Sky News». Seither sind beinahe 20 Jahre vergangen – ohne jeden Hinweis, was mit Jennifer K. geschehen ist. Doch dank des unermüdlichen Einsatzes ihrer Eltern und KI-Technik könnte sich nun etwas daran ändern.

Kann KI Verdächtigen dank Ohr identifizieren?

Nach K.s Verschwinden war ihr schwarzer Chevrolet Malibu (Baujahr 2004), rund ein Kilometer von ihrem Zuhause in Orlando im US-Bundesstaat Florida entfernt, verlassen aufgefunden worden. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten eine unbekannte Person, die das Fahrzeug in der Nähe eines Wohnblocks parkierte. 

Doch die Aufnahme war zu unscharf, um die verdächtige Person zu identifizieren. K.s Vater hofft nun auf moderne Technik. «Die Nasa hat den Film verbessert, so gut es geht, wie man uns gesagt hat. Aber jetzt gibt es KI», erzählt er «Sky News».

Denn auf der Aufnahme sieht man einen kleinen Teil des Seitenprofils der verdächtigen Person. «Ich hoffe, wir können das Ohr auf dem Bild mit KI klarer machen. Ein Ohr ist genauso gut wie Augen, Fingerabdrücke oder DNA, daher haben wir grosse Hoffnungen», betont der Vater weiter. 

Polizei testete mehrere Beweismittel nicht

Aufgegeben haben die Eltern von Jennifer K. die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter nie. Von der Polizei fühlten sie sich dabei im Stich gelassen – 2019 reichte K.s Vater deshalb Klage ein. Durch das Gerichtsverfahren setzte sich die führende Strafverfolgungsbehörde des US-Bundesstaates Florida (FDLE) mit dem Fall auseinander. 

Dabei fiel auf: Die Polizei hatte einige Beweismittel nicht getestet – etwa DNA-Spuren, die im Fahrzeug von K. gefunden worden waren. Nun untersuche man die zusätzliche DNA, während das FDLE die Liste der Verdächtigen bereits reduziert habe, so der Vater. 

Vermisste Amerikanerin taucht nach 42 Jahren wieder auf

Immer wieder kommt es bei Vermisstenfällen zu überraschenden Wendungen. So erfuhr die Amerikanerin Michelle Marie N.* (46) nach 42 Jahren überhaupt erst, dass sie Opfer einer Entführung geworden war und als vermisst galt. Im Jahr 1983 hatte ihre Mutter die damals dreijährige N. entführt und fernab ihres Zuhauses unter neuem Namen grossgezogen. 

Erst ein anonymer Hinweis brachte nach Jahrzehnten Licht ins Dunkel. Nach über 40 Jahren konnte Michelle Marie N. ihren Vater wiedersehen. 

* Name bekannt

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