Ukraine zeigt neue Aufnahmen der Operation «Spinnennetz»
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Drohnen gegen Russen-Jets:Neue Aufnahmen der Operation «Spinnennetz»

Neue Details zur «Operation Spinnennetz»
Ukrainer lachen über die Reifen-Tarntaktik der Russen

Ein Video vom ukrainischen Angriff auf einen russischen Stützpunkt liefert neue Details. Russland versuchte seine Flugzeuge offenbar mit Reifen vor feindlichen Angriffen zu schützen. Was hinter der Taktik steckt.
Publiziert: 05.06.2025 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2025 um 18:18 Uhr
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Der Angriff der Ukraine am 1. Juni gilt als militärischer Geniestreich.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Ukraine greift russische Militärstützpunkte an, Putin droht mit Vergeltung
  • Russland schützt Flugzeuge mit Autoreifen und gemalten Silhouetten
  • 117 Drohnen mit eigenen Piloten wurden für den Angriff eingesetzt
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Daniel MacherRedaktor News

Noch ist die russische Antwort auf den ukrainischen Angriff auf vier Militärstützpunkte ausgeblieben. Doch laut Kreml-Chef Wladimir Putin (72) wird sie kommen. Putin bezeichnete die Kiewer Führung einmal mehr als «Terroristen», mit denen man nicht verhandeln könne. Der Grund für Putins Ärger: Über 40 Flugzeuge wurden bei dem spektakulären Drohnenangriff laut der Ukraine beschädigt oder zerstört.

Neue Satellitenbilder zeigen die Folgen der «Operation «Spinnennetz» tief in russischem Territorium: Trümmer von zerstörten Kampfbombern und Brandspuren. Einzelne Flugzeuge blieben vor dem Angriff verschont. Ein herber Schlag für Russland – eine Schmach für Putin.

Neue Details zum Angriff bekannt

Nun kamen weitere Details zum Angriff mit sogenannten FPV-Drohnen ans Licht: Wie ein Video des ukrainischen Geheimdienstes SBU und weitere Satellitenbilder zeigen, versuchte das russische Militär, seine Bomber und anderen Flugzeuge vor feindlichen Angriffen zu schützen – und zwar mit Gummireifen.

Das Anbringen von Reifen diene dazu, Sucher ankommender Geschosse mit der Fähigkeit zur Bilderkennung zu verwirren, wie ein hochrangiger US-Militärtechnologe gegenüber «The War Zone» bestätigte. So wenig die Taktik bei den jüngsten Angriffen nützte, neu ist sie nicht: Russland wurde erstmals im Herbst 2023 dabei beobachtet, wie es auf dem Luftwaffenstützpunkt Engels-2 Reifen zum Schutz von Tu-95- und Tu-160-Bombern einsetzte.

«Ich weiss nicht, was das bringen soll»

Bei den am 1. Juni benutzten Drohnen handelte es sich jedoch um 117 Geräte, von denen jede einzelne einen eigenen Piloten hatte, der aus der Ferne mit ihr verbunden war. Dies bestätigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) gegenüber der BBC.

Eine weitere Taktik, die sich das russische Militär zu eigen machte, ist das Aufmalen von Flugzeugsilhouetten auf dem Rollfeld, um Bildsucher zu verwirren und von echten Zielen abzulenken.

«Reifen, Zeichnungen auf Landebahnen. Ich weiss nicht, was das bringen soll», erklärte Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, nach dem Einsatz gegenüber der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC Ukraine. Flugzeuge seien keine gepanzerte Fahrzeuge und könnten schnell grosse Schäden nehmen. Sie mit diesen billigen Tricks schützen zu wollen, sei komisch. «Deshalb haben alle über die Reifen gelacht.»

Wie weitere Bilder zeigen, verhinderte die Ukraine offenbar einen bevorstehenden russischen Luftangriff. Die russischen Tu-95-Bomber waren bereits mit Kh-101-Marschflugkörpern bestückt, wie Bilder von den Flugzeugen vor ihrer Zerstörung zeigen. Diese Raketen werden normalerweise erst kurz vor einem Angriff montiert, was darauf hindeutet, dass ein massiver Angriff auf die Ukraine unmittelbar bevorstand.

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