Darum gehts
- Ukraine greift russische Stützpunkte an. Spektakulärer Coup mit Drohnen gelungen
- Artem Tymofieiev als möglicher Organisator der Angriffe identifiziert
- Mindestens 40 russische Militärflugzeuge zerstört, geschätzter Verlust: 7 Milliarden Dollar
Die Reaktionen auf den jüngsten Schlag der Ukraine auf vier strategische Stützpunkte der Russen überschlagen sich. Ukrainische Medien sprechen von der «weitreichendsten Operation» seit Kriegsbeginn, russische Militärblogger bezeichnen den Angriff als «russisches Pearl Harbor».
Ohne Zweifel ist der Ukraine vergangenes Wochenende ein spektakulärer Coup gelungen. Mindestens 40 russische Militärflugzeuge wurden laut dem ukrainischen Geheimdienst zerstört – geschätzter Verlust: circa sieben Milliarden Dollar. Eine unabhängige Bestätigung gibt es dazu bislang nicht.
Hinter dem koordinierten Angriff steckt der ukrainische Geheimdienst SBU. Die Planung der «Operation Spinnennetz» soll bereits vor 18 Monaten begonnen haben, als Wolodimir Selenski (47) den SBU-Chef, Generalleutnant Wassyl Maljuk, einberufen und ihn aufgefordert hatte, einen Weg zu finden, den Krieg bis in die Verstecke der schweren Bomber zu tragen.
Wer ist Artem Tymofieiev?
Maljuk soll die Operation koordiniert und den Befehl zum Angriff gegeben haben. Doch nun tauchte ein weiterer Name auf: Artjom Tymofieiev (37). Russische Medien veröffentlichten ein Foto, das den angeblichen Organisator der Drohnenangriffe zeigen soll, schreibt die «Kyiv Post» auf X. Das Innenministerium habe landesweit Alarm geschlagen, um ihn zu finden, heisst es weiter. Der SBU hingegen stellt klar, dass alle Hintermänner der Operation «schon lange in der Ukraine» seien.
Dass Tymofieiev alleiniger Drahtzieher hinter der Operation war, wie es die «Daily Mail» berichtet, ist allerdings fraglich. Der 37-Jährige soll lediglich die Lastwagen besessen haben, auf denen die Drohnen transportiert wurden. Er soll vier Lkw-Fahrer beauftragt haben, vermeintliche Holzhäuser an verschiedene Orte in der Russischen Föderation zu transportieren. Russischen Quellen zufolge waren die Lastwagen alle auf Tymofieiev zugelassen.
Russische Quellen behaupten, Tymofieiev sei in der ukrainischen Stadt Schytomyr geboren, habe in Kiew gelebt und sei «vor einigen Jahren» nach Tscheljabinsk in Russland gezogen, wo er als Unternehmer arbeitete.