Letzte Aufnahmen von vermisster Carolina W.
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Polizei veröffentlicht Videos:Letzte Aufnahmen von vermisster Carolina W.

Nach Überlebenskampf im Outback
Diese Sache hätte der vermissten Deutschen den Horror wohl erspart

Zwölf Tage lang kämpfte Carolina W. in der australischen Wildnis ums Überleben. Die Deutsche hatte grosses Glück. Dabei hätte sie vielleicht deutlich schneller gefunden werden können, wenn sie nur eine Sache in ihrer Ausrüstung gehabt hätte.
Publiziert: 13.07.2025 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2025 um 19:04 Uhr
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Nach zwölf langen Tagen im australischen Outback wurde die 26-jährige Carolina W. endlich gefunden.
Foto: Screenshot 7News

Darum gehts

  • Deutsche überlebte 12 Tage in australischer Wildnis nach Autopanne
  • Sie trank aus Pfützen, suchte Schutz in Höhlen, war verwirrt und orientierungslos
  • 24 Kilometer von ihrem Fahrzeug entfernt wurde sie gefunden, sie litt unter Erschöpfung und Dehydrierung
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Johannes HilligRedaktor News

Sie trank aus Pfützen und suchte Schutz in Höhlen: Carolina W.* (26) trotzte der australischen Wildnis. 12 Tage lang. Denn die Deutsche hatte sich im Outback verirrt, als ihr Mitsubishi-Van plötzlich Probleme machte. 

W. blieb laut Angaben der Polizei einen Tag lang beim Auto und hatte sich dann aus «Panik» auf den Weg gemacht, in der Hoffnung, Hilfe zu finden. Anschliessend begann ihr Überlebenskampf – und kurz darauf eine grosse Suchaktion. Den Polizeiangaben zufolge litt W., als sie gefunden wurde, unter Erschöpfung, Dehydrierung, Sonnenbrand, zahlreichen Insektenbissen und einer Fussverletzung. Sie sei «verwirrt und orientierungslos» und 24 Kilometer von ihrem Fahrzeug entfernt gewesen, als sie mitten in der Wildnis eine Autofahrerin habe anhalten können, teilte die Polizei im Bundesstaat Western Australia am Samstag mit.

«Sie hatte total wenig Essen und total wenig Wasser. Sie hat gesagt, sie hätte besser planen können», schilderte die stellvertretende Polizei-Inspektorin Jessica Securo bei einer Pressekonferenz ihr Gespräch mit der Deutschen. Das Gelände könne «ziemlich gefährlich» sein, fügte die Inspekteurin hinzu.

Gerät, um Notrufsignale aussenden zu können

Premierminister Roger Cook (59) äusserte sich ebenfalls zu W. und ihrer Ausrüstung. Ihr Van, mit dem sie seit zwei Jahren durch das Land fuhr, habe zwar eine gute Ausstattung für die Wildnis gehabt. Doch eine wichtige Sache fehlte in ihrer Ausrüstung.

«EPIRBs, Satellitentelefone und solche Dinge sind eine wirklich gute Idee, wenn man alleine in der Region unterwegs ist», sagte Cook bei einer Pressekonferenz. So hätten die Einsatzkräfte Carolina W. wahrscheinlich schneller auf die Spur kommen können. 

Die Abkürzung EPIRB steht für Emergency position-Indicating radiobeacon station. Damit lassen sich Notrufsignale aussenden. Sie kommen in der Regel in der Luft- und Seefahrt zum Einsatz, können aber auch für Abenteurer und Wanderer zu Lebensrettern werden. 

«Auf den Stand der Sonne geschaut»

Es sei «reines Glück» gewesen, dass W. gerettet worden sei, sagte Securo, nachdem sie mit der Deutschen gesprochen hatte. «Sie kann es immer noch nicht fassen, dass sie überleben konnte. Sie war fest davon überzeugt, dass sie nicht gefunden wird.»

W. habe «grundsätzlich auf den Stand der Sonne geschaut und versucht, nach Westen zu gehen, und dachte, dass dies die beste Möglichkeit sei, einen Menschen oder eine Strasse zu erreichen.» 

Sie will weiter durch Australien reisen

Die 26-Jährige bleibt vorerst im Spital. Sie brauche «emotionale Unterstützung». Zudem müssten einige Verletzungen versorgt werden.«Sie hatte eine gute Nacht. Sie hat geduscht. Wir haben ihr etwas zu essen geholt, was für sie eine grosse Erleichterung war.»

Trotz aller Strapazen und dem Überlebenskampf hat W. vor, weiterhin Australien zu erkunden. «Carolina hat mir gesagt, dass sie Australien liebt. Sie will hier noch so viel reisen», sagte Securo. «Sie hat es noch nicht zur Ostküste geschafft, das ist also immer noch auf ihrer To-Do-Liste.»

* Name bekannt 


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